Mache ich, Herr, schreibt sie und vergrößert das Schwanzbild mit Zeigefinger und Daumen.
Gut. Sag mir, wie er reagiert, wenn er reagiert.
Sehr scheu und beklommen versucht sie von ihrem Bildschirm auf die Hose des Sitznachbarn zu schielen. Das praktiziert sie derart, dass es dem Mann nicht entgehen kann. Sofort folgt eine Reaktion. Sie tippt eine weitere Nachricht in ihr Handy.
Er reagiert und macht es sich gemütlich. Seine Arme hält er jetzt hinter seinem Kopf verschränkt. Zuvor hat er kurz seinen Schwanz berührt oder zurechtgerückt.
Sehr gut. Er will, dass du seine Männlichkeit siehst. Er präsentiert sich dir. Wie ein Pfau, der bei der Balz ein Rad schlägt, um zu beeindrucken und auf sich aufmerksam zu machen.
Er schaut immer wieder sehr unmerklich herüber, aber ich sehe es. Ach ja, und eine ansprechende Beule formt sich in seiner Hose.
Schau dir jetzt das Foto von deiner Möse an und vergrößere es am Bildschirm. Halte dabei das Handy so, dass er alles ganz genau sichten kann.
Ohhh mein Gott, ich sterbe tausend Tode. Aber ich mache es sofort, Herr, schreibt sie und sie fühlt, wie ihr Kopf zu einer beschämten roten Tomate anschwillt.
Sag mir wieder, wie er reagiert, wenn er reagiert.
Er sieht ohne Scheu auf mein Handy. Jetzt bin ich echt eingeschüchtert, hihihi.
Zeig ihm mehr von dir! Lass ihn Bilder auf deinem Handy sehen.
Ich blättere in meinem Album, wo ich einige Nacktaufnahmen von mir, für Sie gedacht, habe.
Gut. Und jetzt nimmst du zwei Finger und fährst dir damit in deine Möse, aber schön tief!
Ernsthaft? Sie ist geschockt. Mit einer solch aktiven Handlung hat sie nun wirklich nicht gerechnet.
Ja!
Mache ich, Herr, antwortet die Dienerin. Sie schiebt ihr Höschen ein wenig zur Seite, fährt sich mit zwei Fingern in den Spalt, spürt ihre unsagbar feuchte Lust und leckt diese ab. Der Mann reagiert nun ebenfalls sehr offensiv. Er fasst seine Beule durch die Hose hindurch an und reibt fest daran.
Jetzt machst du ein Foto von deiner nassen Möse. Aber spreize sie dabei weit.
Herr, ich brauche unbedingt ein Mauseloch, in das ich mich verkriechen kann, antwortet sie und verspürt eine unbändige Lust auf diese Art Abenteuer. Das Foto erreicht ihren Herrn nur wenige Sekunden später.
Er hat soeben gefragt, ob ich Zeit habe. Ich antwortete mit einem Nein! Ich sagte, mein Herr hat mir das hier aufgetragen. Er nahm meinen Kopf, streifte mir einmal über mein Haar und meinte: ‚Braves Mädchen, bist eine gute Sub.‘ Und einen schönen Gruß soll ich Ihnen ausrichten.
Sie schickt ihm diese Information und weiß, dass ihn diese Zeilen sehr amüsieren werden. Ein Insider hatte sich offensichtlich neben sie gesetzt.
Er erhebt sich jetzt, weil wir am Zielbahnhof angekommen sind. Endstation! Hoffe wirklich, er fährt nicht auch noch in der gleichen S-Bahn wie ich.
Ich will, falls er dich nochmals ansprechen sollte, dass du ihm sagst, dass ich dir nun verboten habe, dich ein weiteres Mal mit ihm zu unterhalten. So wirst du ihn auch wieder los, bekommt sie als Nächstes zu lesen.
Danke, nicht nötig. Er ist weg.
Herr, darf ich etwas sagen?, schreibt sie. Sie bekommt die Erlaubnis.
Es war der Wahnsinn! Eine Erfahrung, die ich unbedingt wiederholen möchte, wenn ich darf. So etwas habe ich noch nie gemacht. In meiner Fantasie gab es natürlich exhibitionistische Handlungen, aber darüber spricht man doch nicht wirklich oder setzt sie gar in Taten um. Ich bin Ihnen so unendlich dankbar für dieses Erlebnis. Mein Höschen ist klitschnass. Danke!
***
Sie ist an diesem Tag völlig aufgeladen. Das Abenteuer im Zug hat einen weiteren Schalter in ihr umgelegt und ihre exhibitionistische Ader ungeniert entblättert. Auch wenn die Trennung oftmals nicht leichtfällt, so hat auch diese Ferndominanz ihren ganz speziellen Reiz.
Den Verstand ficken.
EIN ANDERES LEBEN
Milch, Brot, Zucker, Bananen, einige Joghurts, etwas zum Naschen, eine Autozeitschrift, zwei Flaschen Coca-Cola, die auf dem Förderband an der Kasse ein wenig herumpurzeln. Schlecht geschlichtet, denkt sie sich und träumt sich Löcher in die Luft. Schweigend und gelangweilt, als ein mühsamer Anhang, so steht sie vor ihrem Mann und wartet darauf, dass die Dame vor ihnen endlich das nötige Kleingeld aus ihrer Geldbörse fischt.
»Alles in Ordnung?«, fragt er sie.
Sie nickt stumm und deutet auf die betagte Lady, die noch immer ihr Kleingeld sorgsam aus ihrem Portemonnaie herauszählt. Wie mühevoll ist es doch in diesem Leben, das kaum Neues zu bieten hat.
Hau endlich ab, du alte Hexe!, brüllt sie die greisenhafte Dame schweigend an. Sie schreit, sie faucht … in ihren Gedanken. Nichts davon tut sie natürlich in der Realität. So etwas macht man auch nicht. Ebenso zeigt man in einem Zugabteil nicht Bilder seiner Möse her oder befingert sich unter Beobachtung. Nein, so etwas tut man nicht. Schließlich ist man doch umgeben von der Normalität, von den guten braven Bürgern. Von jenen, die nur zu Hause, hinter verschlossenen Türen, ihren Abgründen frönen. Falls sie welche haben. Jedenfalls wünscht sie ihnen welche, denn wenn dem nicht so ist, bleibt nur noch diese tödlich langweilige Wirklichkeit.
»Sammeln Sie auch Treuepunkte?«, flötet der junge Mann an der Kasse einstudiert. Natürlich sammelt die alte Lady diese Scheiß-Treuepunkte. Natürlich erst seit eben. Jetzt muss sie diese Scheiß-Treuepunktekarte ausfüllen und jetzt muss sie Mitglied in einem Supermarkt werden, in dem sie wahrscheinlich schon seit Jahrzehnten fast täglich ein und aus geht. Aber nun ist sie auch offiziell ein treuer Kunde. Ein VIP-Kunde.
Very ignorant person.
Ihr Mann sieht sie genervt an. Sie zwingt sich selbst ein Lächeln auf, um keine Unruhe heraufzubeschwören. Sie gibt sich nachsichtig. Ihr Mann hingegen stöhnt laut auf, ebenso wie einige andere Kunden hinter ihnen. Seine Blicke sind voller Hass, die der alten Lady gelten.
Endlich geschafft. Die Seniorin ist fertig, kontrolliert sorgfältig ihre Rechnung und verlässt langsam, sehr langsam, den Kassenbereich.
Das Ehepaar ist rasch durch. Das Geld schnell zur Hand. Ein eingespieltes Team … wenn es um den Einkauf geht. Hinter ihnen atmen die anderen Einkäufer erleichtert durch. Von diesen beiden ist keine Verzögerung zu erwarten, so denken sie.
»Sammeln Sie auch Treuepunkte?«, flötet der junge Mann an der Kasse wieder monoton, aber freundlich. Vielleicht ein wenig zu freundlich. Lernt man eigentlich in diesen Verkaufsschulungen auch, wie man die Kunden anzulächeln hat? Sie weiß es nicht und will es im Grunde auch gar nicht wissen. Ihr Ehemann schüttelt verneinend seinen Kopf.
»Möchten Sie Mitglied werden?« Diese unausweichlichen Fragen. Ihr Mann schlägt auch dieses Angebot aus.
»Natürlich wollen wir das!«, schießt es aus ihrem Mund heraus. Erstaunt blicken sie alle an. Alle! Selbst der junge Angestellte ist über das unerwartete Interesse der Frau erstaunt. Sie lächelt stumm in sich hinein und spürt, wie es sie erregt. Alle Scheinwerfer sind in diesem Moment auf sie gerichtet. Sie ist der Star in der Manege. Und dieser Star beherrscht das Szenario. Wie geil es sie doch macht. Diese plötzliche Aufmerksamkeit, dieses Unerwartete.
»Wollen wir?«, fragt sie ihr Mann überrascht.
»Und ob!«, antwortet sie mit einem breiten Lächeln, während die Verzweiflung der nachfolgenden Kunden deutlich zu hören ist. Noch nie war ihr etwas so gleichgültig wie diese Mitgliedschaft in diesem Scheiß-Supermarkt. Und doch genießt sie jede verstreichende Sekunde davon. Was für ein Tag.
Während sie das Anmeldeformular sehr sorgfältig ausfüllt, hört sie die Stimme ihres Herrn. Natürlich nur in ihrem Kopf. Nicht real. Jedenfalls