Time of Lust | Band 3 | Devote Begierde | Roman. Megan Parker. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Megan Parker
Издательство: Bookwire
Серия: Time of Lust
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783862773336
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die mich nun wieder bewusst und gezielt erfassten ... Er wirkte sehr ernst, als ob ihn etwas bedrückte. Ich wollte ihn küssen, aber er begann zu reden. »Ich hab mir das Video von gestern angesehen ...«

      Zögerlich nickte ich und wartete auf eine Kritik, was ich falsch gemacht hatte.

      »Wegen David ... Das mit David ist vorbei!«, erklärte er. »Genau so, wie deine Zeit als Jungfrau vorbei ist.«

      Ich lächelte. »Ja, ich weiß.«

      »Ich ... ich verstehe nicht, dass Damian ...« Genervt fuhr er sich durch die Haare und seufzte. »Ich wollte nicht, dass du mich so siehst ...«

      Das konnte ich nachvollziehen. Aber ich wollte es! Ich wollte auch dann bei ihm sein, wenn es ihm schlecht ging. »Ich liebe dich!«, versicherte ich ihm. »Und ich liebe dich heute genauso wie gestern. Bitte glaub mir! Es war bloß der Whiskey. Ich hab deshalb nicht meine Achtung vor dir verloren!« Ich musste ihm das sagen, egal, wie es auf ihn wirkte. Er hatte zum ersten Mal in meinem Leben Schwäche gezeigt und ich war ihm so dankbar dafür. Noch nie zuvor hatte ich die Gelegenheit gehabt, so für ihn zu empfinden – nicht nur seinem Glanz, seiner Schönheit und seiner Macht zu erliegen, sondern das Gefühl zu haben, ihn wirklich aufrichtig zu lieben. Ich wollte nicht, dass er sich für irgendetwas entschuldigte.

      Und das tat er auch nicht. Stattdessen streichelte er zärtlich über meine Wange und nickte. Das hieß für mich, er war zufrieden, er glaubte mir und er würde es auch so sehen. Ich küsste seine Hand. Er schlang seine Arme um mich und hielt mich fest. Minutenlang. Ich hörte sein Herz, fühlte die kräftigen, ruhigen Schläge. Irgendwann, ganz unmotiviert, ließ er sich mit mir in den Sand fallen. Zuerst war ich erschrocken, aber dann sah ich ihn lächeln. Er legte sich auf mich, mit der ganzen wundervollen Schwere seines Körpers.

      »Magst du das?«, fragte er mich.

      »Ja«, hauchte ich glücklich.

      Santiago nickte wissend und küsste mich so leidenschaftlich, als wäre es unser allererster Kuss. Ich fühlte mich von seinen Lippen begehrt und von seiner Zunge besessen, ließ mich verzaubern, berauschen, trank seinen Atem und seine Liebe.

      Nach einer ungewissen Zeit streichelte eine seichte Welle unsere Füße. Santiago löste sich von meinem Mund und blickte hinter sich. »Die Flut.«

      Ich nickte traurig.

      Ein letztes Mal küsste er meine hungrigen Lippen und half mir anschließend auf die Beine. Ich schüttelte den Sand aus meinen Haaren und von meiner Bluse. Santiago legte seine Hand um meine Taille und wir spazierten gemeinsam zurück zur Villa. Mitten auf dem Weg fiel ihm schließlich doch eine Kritik zu meinem Verhalten am Vortag ein. »Sollte ich dich jemals wieder ersuchen, mir eine Zigarette anzuzünden, dann ruf um Hilfe! Ich möchte nicht, dass du rauchst!«

       Santiagos Geburtstag

      »Zahira, wach auf! ... Jana!«

      »Was ist passiert? Wie spät ist es?«, fragte ich verwirrt. Draußen war es noch dunkel. Jana rieb sich verschlafen die Augen.

      »Sechs Uhr«, flüsterte Damian. »Santiago hat heute Geburtstag!«

      »Heute? ... Warum sagt uns das niemand?«, beschwerte ich mich.

      »Jetzt ist früh genug! Geht ins Bad und macht euch fertig! Um halb sieben erwarte ich euch vor seinem Schlafzimmer.«

      »Ja ... aber ... was passiert heute? Wer schenkt ihm was? Dürfen wir ihm auch etwas schenken?«

      »Das werdet ihr alles sehen. Geht mal ins Bad. Beeilt euch! Wir haben große Pläne.«

      Ich seufzte. »Was sollen wir anziehen?«

      »Die goldenen Seidenkimonos. Darunter nichts.«

      ***

      Wie bestellt standen wir eine halbe Stunde später perfekt gestylt und reichlich nervös vor Santiagos Schlafzimmer ... Insgeheim hoffte ich, an Santiagos Geburtstag nicht selbst zur Attraktion werden zu müssen. Am Ende hatte Amistad irgendeinen exotischen Bondage-Kurs belegt, der nun Früchte tragen sollte. Aber damit wollte ich Jana nicht belasten.

      »Denkst du, wir müssen singen?«, fragte ich sie leise.

      »Nackt?« flüsterte sie mit Entsetzen in ihrem Gesicht.

      »Also ich kann weder nackt noch angezogen singen«, versicherte ich ihr.

      »Weißt du ... seit ich blind bin ...«, erklärte sie mir flüsternd, »finde ich es viel schlimmer, nackt zu sein, denn ich kann selbst nicht kontrollieren, wie ich aussehe, fühle nur die Blicke auf meinem Körper, wie unzählige Hände, aber ich weiß nie, ob sie mich bewundern oder auslachen ...«

      »Dafür hast du mich. Und ich sage dir, du siehst sensationell aus, Jana! Sexy und bildhübsch. Niemand lacht über dich!« Sie war wirklich sexy, und ich beneidete sie um ihre schönen Brüste. Während meine eher klein und rund waren, standen ihre spitz verlaufend von ihr ab, als wollten sie uns durch die anschmiegsame Seide hindurch den Weg weisen.

      Plötzlich kam Amistad aus Santiagos Schlafzimmer und nahezu gleichzeitig stieg Damian aus dem Lift. Mit leiser Stimme, aber beschwörendem Tonfall begannen sie, gemeinsam auf uns einzureden.

      »Das Wichtigste«, erklärte Damian, »Santiago mag es nicht, wenn man ihm gratuliert!«

      »Das erübrigt sich jedoch«, nahm Amistad ihm das Wort aus dem Mund, »denn ihr werdet nicht sprechen.«

      Damians Handy piepte. »Ich muss hinunter!«, entschuldigte er sich und war weg.

      »Zahira!« Amistad griff nach meinem Kinn. »Du bist für sein ›positives Erwachen‹ zuständig. Du bist die Einzige, die das verlässlich hinkriegt!«

      »Mit meinem Mund meinst du?«

      »Ja. Aber er schläft noch. Ich möchte, dass du es vorsichtig angehst, langsam. Er soll so spät wie möglich davon erwachen.«

      »Bin ich allein mit ihm?«

      »Nein, ich gehe mit euch.« Er ließ mein Kinn los und griff nach Jana. »Du wirst dich um Cheyenne kümmern.«

      Erschrocken schnappte ich nach Luft. »Cheyenne ist auch da drin? Das geht nicht!«, protestierte ich leise. »Ich darf das nur machen, wenn ich mit Santiago allein bin. Er ist da sehr empfindlich!«

      Amistad lächelte. »Empfindlich?«

      »Ich kann nicht darüber reden. Es ist ein Geheimnis.«

      »Santiago hat vor mir keine Geheimnisse! Und Jana wird es nicht mitbekommen.«

      »Weißt du überhaupt, wovon ich rede?«

      »Ja, Baby, ich weiß, worum es geht. Mach dir keine Sorgen, auch nicht wegen Cheyenne! Es ist meine Anweisung und meine Verantwortung.«

      Ich schluckte. Amistad öffnete lautlos die Tür. Mein Herz klopfte. Lieber hätte ich gesungen ...

      Santiago lag bäuchlings ausgebreitet auf dem überdimensionalen Doppelbett. Er hatte sein Gesicht von Cheyenne abgewandt und ein Bein leicht angezogen. Jana hatte es einfacher. Cheyenne lag auf dem Rücken, bis zur Hüfte mit einem leichten Tuch bedeckt, jedoch so dicht neben Santiago, dass sich ihre Arme berührten ... und ihre Hände, nein, ihre Finger waren ineinander verschränkt. Santiago hielt seinen Geliebten sogar im Schlaf fest.

      Wir legten unsere Kimonos ab und Amistad half zuerst Jana auf das Bett. Vorsichtig kniete sie sich zwischen Cheyennes Beine und durch das dünne Tuch hindurch begann sie, sanft seine Lenden zu liebkosen. Amistad zeigte ihr, wo sie ungehindert ihre Hände aufstützen konnte und er ermahnte sie, dass sie auf ihre Haare achten sollte, um ihn nicht zu kitzeln. Dann beobachtete er sie kurz und streichelte über ihren gebogenen Rücken, zum Zeichen, dass sie es gut machte.

      Amistad deutete auf die andere Seite des Bettes und ich folgte ihm. Auf dem Weg legte auch er selbst seinen Morgenmantel ab und zum Vorschein kamen eng anliegende weiße Shorts, die mich sofort in ihren Bann zogen. Beinahe wäre mir lieber gewesen, er hätte sie ausgezogen, denn es