Time of Lust | Band 4 | Geliebter Schmerz | Roman. Megan Parker. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Megan Parker
Издательство: Bookwire
Серия: Time of Lust
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783862773374
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Als er sie mit verächtlichen Blicken ausreichend gestraft hatte, stand er wieder auf und packte sie an den Handgelenken. Er zwang sie, mitzukommen, quer über die ganze Terrasse. David folgte ihnen mit etwas Abstand. Am Ende des Pools blieben sie stehen und plötzlich waren auch ein paar Securities vom Hotel zur Stelle. Santiago zwang Lilienné zu Boden und es sah so aus, als wollte er sie mit dem Kopf ins Wasser tauchen. Aber sie wurde hysterisch und wehrte sich.

      »Wovor hat sie solche Panik?«, fragte ich Natalie verwundert.

      »Hast du das Haifischbecken nicht gesehen?«, entgegnete sie.

      Entsetzt starrte ich sie an. »Was?!«

      »Dort vorn ... der ganze Glasboden neben dem Pool! Dort sind Haie drin! Wahrscheinlich will er ihr nur Angst einjagen, aber ich glaube, er hat die Abdeckung öffnen lassen.« Natalie hob den Kopf, um besser sehen zu können.

      Ich wollte nicht glauben, was sie sagte, allerdings kniete Lilienné auf dem Boden und Santiago hielt sie fest. »Aber was hat sie denn angestellt?«, fragte ich.

      Natalie verdrehte die Augen. »Wir waren gestern Abend mit Edward in der Hotelbar und es gab einen kleinen Zwischenfall. Lilienné hat mit einem fremden Mann geflirtet, sie haben nur Blicke ausgetauscht, aber Edward hat es gesehen. Wir mussten die Bar sofort verlassen und er hat Lili die ganze Nacht lang bestraft. Und heute Morgen hat er es brühwarm Santiago erzählt.«

      Mir schauderte. Im Hintergrund sah ich, wie Santiago Lilienné ins Gesicht spuckte. Dann ließ er von ihr ab und ging mit David wieder nach drinnen. Lilienné rappelte sich mühsam auf und kam auf wackeligen Beinen zurück zu uns. Betreten ließ sie sich auf einer Liege nieder. »Er hat gesagt, er will mich morgen Abend da drin schwimmen sehen«, schluchzte sie.

      »Das meint er nicht ernst«, flüsterte Alice. »Das würden die Securities niemals zulassen!«

      Lilienné nickte ungläubig.

      »Ich kann dir gar nicht sagen, wie froh ich bin, dass ich hier weg bin«, seufzte Natalie.

      »Wo wohnst du jetzt?«, flüsterte ich.

      »In L. A. bei einer Freundin. Sie ist auch Model und will mich bei ›Elite‹ reinbringen. Sie meinte, die nehmen mich sicher!«

      Ich grinste und freute mich für sie. »Ich glaube auch, dass sie dich nehmen!«

      Natalie lächelte geschmeichelt. Aber sie wusste vermutlich, dass ich nicht ganz unparteiisch war.

      »Hat er dir Geld geboten, weil du heute hier bist?«, fragte ich.

      »Nein. Ich will ihn heiraten sehen.«

      Ich seufzte. Genauso dachte ich auch.

      Doch nun waren wir abgelenkt. Die ersten Gäste trafen ein. Santiago begrüßte seinen engsten Freund, Christian. Er gab sich die Ehre mit vier bildhübschen Mädchen in silbernen Bikinis, und wie ich später feststellte, sollte er damit der einzige Mann in weiblicher Begleitung bleiben. Fünf weitere Männer reisten solo an. Einen von ihnen kannte ich ebenfalls, doch ich wusste nicht gleich woher. Bis mir einfiel, dass es sich um den attraktiven Fremden handelte, der mich einst bei der Glasboden-Party mit dem Snake-Ball besonders kunstvoll verwöhnt hatte ... wenn man außer acht ließ, dass er mich nicht hatte kommen lassen. Aber ich erinnerte mich an seine schönen Hände und seine faszinierenden Augen.

      Schließlich erlaubte uns Damian, uns unter die Gäste zu mischen. Wir sollten Smalltalk führen, jedoch ausschließlich mit den Männern und nicht untereinander. Christians Mädchen taten dasselbe. Zuvor mussten wir die Bikini-Oberteile ablegen und er meinte auch, falls uns einer der Herren näher kommen wollte, sollten wir dies zulassen.

      Santiago war nun wieder bestens gelaunt. Er unterhielt sich mit seinen Freunden und glänzte mit David an seiner Seite. Die ganze Feier hatte eine sehr vertraute, familiäre Atmosphäre, was es mir ein bisschen leichter machte, mich ungeniert oben-ohne zu bewegen. Einzig das Servicepersonal machte mir Sorgen. Ich wollte nicht, dass unter den Angestellten des Hotels der Eindruck entstand, ich wäre eine billige Nutte, die sich von allen Männern betatschen ließe. Doch wie Damian es formuliert hatte, verlangte Santiago genau das von uns.

      Fast war ich froh, als Christian meine Gesellschaft suchte. Ihn kannte ich wenigstens und es hatte nicht den Anschein, als wollte er aufdringlich werden. Wir standen an der Bar und er erzählte mir voller Stolz von neuesten animalischen Errungenschaften, Züchtungen und Dressur-Sensationen, die er auf seinem Anwesen verwahrte. Im Gegenzug interessierte er sich für Santiagos Geburtstagsfeier, die er wegen eines Spitalsaufenthalts leider verpasst hatte. Ich musste ihm erzählen, wie ich all die tierischen Attraktionen erlebt und empfunden hatte. Und ich merkte, dass es ihm die Geschichte mit dem schwarzen Panther besonders angetan hatte. Danach wechselte er zu Natalie. Doch gleichzeitig passierte etwas Unerwartetes ...

      Jemand drehte die Musik lauter und das ganze Servicepersonal begann sich zu entkleiden. Es waren ausschließlich junge Männer, zwölf an der Zahl, die sich nun bis auf ihre spärlichen weißen Panties auszogen. Und erst jetzt fiel mir auf, wie gut sie alle gebaut waren. Offenbar handelte es sich gar nicht um Angestellte des Hotels, sondern um eine eigens engagierte Stripper-Truppe, die nebenbei servierte. Und dieser Aufgabe gingen sie jetzt auch wieder nach. Auf goldenen Tabletts balancierten sie kleine delikate Häppchen und Getränke, die sie mit dezentem Körpereinsatz und einem freundlichen Lächeln unter den Gästen verteilten. Ich konnte meine Augen kaum abwenden und freute mich über diese gleich doppelt-positive Wendung an diesem Abend.

      Doch dann nahm mich plötzlich meine alte Snakeball-Bekanntschaft in Beschlag. Der fremde Herr wollte mit mir ein Gespräch beginnen, aber er merkte schnell, dass ich mich neben den halbnackt herumtänzelnden Kellnern nur schwer auf ihn konzentrieren konnte, also bat er mich hinaus auf die Terrasse.

      »Kann so eine Schwulen-Junggesellenparty auch junge Damen erfreuen?«, fragte er mit einem süffisanten Lächeln auf den Lippen.

      »Santiago ist nicht schwul!«, entrüstete ich mich.

      »Das wollte ich damit auch nicht sagen«, gab er zurück. »Richard ist mein Name. Wir sind einander noch nicht vorgestellt worden.«

      Er reichte mir seine Hand, ich sagte ihm meinen Namen und spürte, dass diesen Mann irgendetwas Besonderes umgab. Leicht verunsichert wandte ich meinen Blick von ihm ab und wurde mir dabei erst so richtig bewusst, dass ich auf einer der Glasplatten stand, unter denen die Haie schwammen. Also sah ich doch lieber wieder in seine Augen. Richard lehnte sich an den Stehtisch und begann, mit einer Hand meine linke Brust zu streicheln, während er weiter mit mir sprach. »Es tut mir leid, dass ich letztes Mal meinen Part nicht zu Ende bringen durfte«, raunte er. »Wie es klang, warst du kurz davor.«

      »Wie es klang?!«, fragte ich.

      Er lächelte. »Ja ... Ich kann dir sagen, ich hab selten zuvor eine Frau so inbrünstig und leidenschaftlich stöhnen gehört.«

      Erschrocken starrte ich ihn an und meine Augen wurden immer größer. »Man hat das gehört?«, hauchte ich entsetzt.

      Richard nickte.

      Ich schloss meine Augen und wollte im Erdboden versinken. Uns Mädchen hatte man damals erzählt, diese Glasvitrinen wären schallisoliert! Er wollte mir doch nicht etwa erklären, dass er hatte hören können, wie ich mich unter dem Glas gebärdet hatte?! Plötzlich war mir schrecklich heiß und ich spürte, wie ich im Gesicht hochrot anlief.

      Als ich Richard wieder ansah, fasste er an meinen Oberarm. Offenbar sah ich aus, als könnte ich jeden Moment umkippen. »Santiago hat euch das verheimlicht?«, fragte er mitfühlend, während ich mich noch immer zaghaft an dieses Erlebnis erinnerte, und daran, dass ich mir extra noch Mühe gegeben hatte, äußerlich möglichst ruhig zu bleiben, um mir die ärgste Schmach vor den Partygästen zu ersparen. Stattdessen hatte ich meine ganze Erregung und Ekstase in meine Stimme verlagert, da ich mir sicher gewesen war, dass man mich nicht hören konnte. Ich hatte vor Lust gewimmert, gejault und gestöhnt, als gäbe es kein Morgen.

      Richard knetete meine Brust und lachte nun unverschämt. »Ich hatte mir schon so etwas gedacht. Frauen stöhnen anders, wenn sie für Männer stöhnen ... Eher sinnlich,