LadyBoy Lucy | Transsexuelle Abenteuer. Alex Rankly. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Alex Rankly
Издательство: Bookwire
Серия: Erotik Romane
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783964778505
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entziehen noch verweigern konnte.

      Aranja verließ ihn eine halbe Stunde später und auch sie fragte nach, ob sie sich wiedersehen würden. Entweder lag es an seiner guten Bezahlung, an der respektvollen Art, wie er die Mädchen behandelte, oder weil er so ein toller Liebhaber war, dachte er mit Selbstironie. Dennoch war er überzeugt, dass die jungen Damen ihm ihre Orgasmen nicht vorgespielt hatten. Sie schienen beide den Sex hemmungslos und frei von moralischen Zwängen genossen zu haben.

      Fürnkranz hatte seine Gespielin zur Tür begleitet und setzte sich nun wieder auf sein Bett, trank die letzte Tasse lauwarmen Kaffees und legte den letzten Rest erkalteten Rühreis auf eine Scheibe Brot. Dann breitete er die Arme aus und ließ sich auf die Matratze fallen, so glücklich und zufrieden, wie er es nur sein konnte. In Gedanken an den schönen Körper, den er eben noch in den Armen gehalten hatte, schlief er noch mal ein.

      ***

      Er schreckte hoch, als die Putzfrauen an seine Tür klopften, und er bat sie, in einer Stunde wiederzukommen.

      Frisch geduscht und voller Tatendrang verließ er eine halbe Stunde später seine kleine Suite, bereit, sich ein paar Sehenswürdigkeiten Pattayas anzusehen.

       6

      Fürnkranz erlebte die feuchtwarme Mittagsluft außerhalb des Hotels nicht als unangenehm, er wollte ja in einem heißen Land sein und dem kaltfeuchten Novemberwetter seiner bayrischen Heimat entkommen. Ungewohnt war es allemal. Das Leinenhemd klebte bald an seiner Haut und er war froh, dass das Taxi, das ihn zum Hafen brachte, die Klimaanlage eingeschaltet hatte. Sein erstes Ausflugsziel war der schwimmende Markt, wohin er sich jetzt fahren ließ. Seine Vorbereitungen für die Reise waren völlig undeutsch gewesen, er hatte nichts gelesen, sich nicht beraten lassen, nicht einmal im Internet hatte er geforscht. Seine einzigen Informationen hatte er von Niran, dem freundlichen Kellner, den Rest wollte er dem Zufall und seiner Intuition überlassen. Er öffnete sein Hemd, als er ausstieg und bezahlte. Seine Brieftasche steckte er sich in eine der Vordertaschen seiner knielangen Shorts, damit er unauffällig seine Hand darauf legen konnte, wenn er durch den Touristenstrom flanierte.

      Von Anfang an war er von der bunten Geschäftigkeit und dem Lärm fasziniert. Wie an vielen Sehenswürdigkeiten, die er schon besucht hatte, wurde er auch hier von allen Seiten bedrängt, zu kosten, etwas anzufassen, oder Münzen in Kinderhände zu legen.

      Fürnkranz hatte jedoch seine steinerne Miene aufgesetzt, die jeden potenziellen Verkäufer abschreckte. Innerlich schmunzelte er und erfreute sich an den farbenprächtigen Kleidern, den Düften und schon nach einigen Minuten konnte er nicht mehr anders, als breit zu lächeln und jeden, der ihn ansah, freundlich zu grüßen. Er probierte Obststücke, kostete bunte Säfte, kaufte ein seidenes blumengemustertes Kurzarmhemd und als er einen Laden sah, der Bier verkaufte, bestellte er eines und lehnte sich an das Geländer einer Brücke.

      Vor ihm saßen zwei Boxer in bunten Hosen auf einem langen, runden Pfosten und versuchten, jeweils den anderen mit Schlägen und Hieben ins Wasser zu befördern. Sie schlugen hart zu und Fürnkranz wusste, dass er schon beim ersten Hieb in das schmutzige Meerwasser gefallen wäre. Einer der beiden Boxer blutete über dem rechten Auge und Fürnkranz meinte ihn schon als Verlierer des Kampfes zu identifizieren, weil er eine bedenkliche Seitenlage hatte, und sein Gegner zu einem entscheidenden rechten Schwinger ausholte. Es war jedoch nur eine Finte. Als die Faust des blauen Kämpfers knapp vor dem Gesicht des Angeschlagenen aufblitzte, ließ er sich noch weiter zur Seite kippen, klammerte sich mit beiden Händen fest an den Baumstamm und ließ seinen gestreckten linken Fuß auf den Hinterkopf seines Kontrahenten krachen. Der Tritt wuchtete den Boxer, der eben noch die Oberhand gehabt hatte, in einem weiten Bogen und mit lautem Platschen ins Wasser. Der Sieger streckte jubelnd beide Arme in die Luft, dann hechtete er dem anderen nach, da der sich, an der Wasseroberfläche treibend, nicht rührte. Fürnkranz sah zu, wie der Gewinner den Unterlegenen auf eine Plattform schleppte. Dort kam er zu sich, hustete kurz und gratulierte mit einem Handschlag.

      So steckt man Niederlagen ein, dachte Fürnkranz.

      Eine gute Stunde verbrachte er hier, dann hatte er genug. An einem der letzten Stände kaufte er noch einen Strohhut und eine sportliche Sonnenbrille, dann suchte er sich erneut ein Taxi und deklarierte als Fahrtziel die goldene Buddha-Statue.

      Angekommen, wunderte sich Fürnkranz zunächst, denn er hatte eine ruhige kontemplative Stätte erwartet, an der ein riesiger goldener Buddha saß, doch er war ehrlich überrascht, als er erneut Hunderte Händler und Stände erblickte, die ihre Waren feilboten. Er versuchte, darüber hinwegzusehen, und genoss den wunderbaren Ausblick auf Pattaya. Er empfand ein wenig Ehrfurcht vor der Größe der Statue und vor den Auswirkungen, die das Leben eines Menschen haben kann. Er spazierte herum und war verblüfft über die Farbenpracht, versuchte, dahinterzukommen, wie der Zusammenhang zwischen den Wochentagen und den Darstellungen Buddhas beschaffen war. Aber bald hatte er genug und beschloss, den Rest des Nachmittags an dem Strand zu verbringen, den er von seinem Hotel aus sah. Also eilte er, so gut es ging, die prächtigen mit Drachenkörpern dekorierten Stufen hinunter und ließ sich ein letztes Mal von einem Taxi fahren. Vom Strand in sein Hotel wollte er später zu Fuß gehen – der große Bau war nicht zu übersehen.

      Fürnkranz hatte keine Badehose eingepackt und so führte ihn sein erster Weg zu einem Stand, wo er ein Badetuch und eine Badeshorts erwarb und sich zu einem der wenigen freien Liegestühle, die zuhauf an dem feinen Sandstrand vorhanden waren, bewegte. Als er sich hinsetzte, war schon ein Junge da, der aus dem Nichts aufgetaucht war und Geld verlangte. Er zahlte bereitwillig und fragte den Burschen, ob er ihm vielleicht ein Bier bringen könnte. In der Erwartung, zusätzlich Geld zu verdienen, nickte der Junge begeistert und kam fünf Minuten später mit einem kleinen Kübel wieder, in dem zwei Dosen Bier in Eiswürfeln lagen. Das war genau, was Fürnkranz jetzt brauchte. Er klopfte seinem Wohltäter auf die Schulter und entlohnte ihn generös. Dann entledigte er sich seines verschwitzten Hemdes und zog sich umständlich unter dem Badetuch seine Hosen aus und die Badeshorts an. Er hatte einstweilen nicht vor, ins Wasser zu gehen, es sah, gelinde gesagt, dreckig aus und roch auch ein bisschen unangenehm. Außerdem, hier in der Sonne und auf seiner Geldbörse zu sitzen, ein Bier in der Hand, das andere in seinem Eisbad, machte ihn extrem zufrieden. Er schloss die Augen, fühlte die Wärme der Sonne auf seiner blassen Haut und lauschte.

      Es dauerte ein wenig, bis er das sanfte Rauschen der kleinen Wellen herausfiltern konnte, weil hier eine lautstarke Betriebsamkeit herrschte. Nicht nur die Einheimischen, die ihre Erfrischungen, Accessoires und Dienstleistungen anboten, auch die Gäste palaverten unentwegt. Fürnkranz versank ganz ins Hören.

      Dann zuckte er hoch. Offensichtlich war er eingenickt. Die Eiswürfel im Kübel waren zwar geschmolzen, aber das Bier war immer noch angenehm kühl, auch seine Brieftasche war noch an seinem Ort. Dementsprechend positiv gestimmt, erlaubte er einem jungen Mädchen, ihn mit Sonnenöl einzuschmieren. Wahrscheinlich war es ohnehin zu spät und er würde schon einen Sonnenbrand haben, aber das duftende Öl fühlte sich in den sanften Händen des Mädchens wirklich wohltuend an. Fürnkranz stand auf, damit sie sich auch um seinen Rücken kümmern konnte. Das Mädchen massierte seine Oberschenkel, seinen Rücken, die Schultern und auch den Nacken, aber als sie ihre Hände kurz in seine Badehose gleiten ließ, und »Mit Happy End?«, fragte, verneinte Fürnkranz vielleicht eine Spur zu forsch. Sie beendete ihre Arbeit freundlich und gewissenhaft, nahm dankbar das Geld und zog weiter.

      Er beobachtete, wie sie weiterging und sowohl Männer als auch Frauen ansprach. Manche ignorierten sie, andere schüttelten nur den Kopf. Fürnkranz fand das unfreundlich und respektlos. Dann hatte sie, unter einer kleinen Palmengruppe, einen neuen Kunden, einen älteren Herrn an die Siebzig, gefunden. Er war ein stattlicher Mann mit einem enormen Bauch. Die kleine Asiatin hatte im wahrsten Sinn des Wortes alle Hände voll zu tun. Als sie fertig war, legte sie dem Mann, der im Liegestuhl Platz genommen hatte, das Handtuch über den Körper und langte darunter. Selbst aus den fünfzig Metern Entfernung, die zwischen Fürnkranz’ Liege und dem kleinen Palmenhain lagen, konnte man deutlich erkennen, wie sie dem alten Mann einen runterholte, wie er sich immer mehr verkrampfte und sich dann entspannte. All das unter den uninteressierten Augen zig anderer Badegäste!

      Fürnkranz entfuhr ein erstaunter Lacher und er überlegte, wie