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Am nächsten Morgen ist er bereits aktiv, als ich aufstehe. Ich sehe ihn auf dem Dach eines Schuppens die morschen Bretter auswechseln. Ich frühstücke in Ruhe und beginne dann meine eigene Tagesroutine.
Er grüßt mich höflich, bleibt aber auf dem Dach und verhält sich ruhig. Ein unausgesprochenes Zeichen für eine friedliche Zusammenarbeit.
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Die Tage vergehen und Patrick bleibt anständig. Keine Spur mehr von Annäherung, Flirten oder gar ernsthaftem Interesse. Auf der einen Seite macht es die Arbeit mit ihm einfacher, doch etwas in mir ist auch enttäuscht und schimpft mit mir. Wieso hast du es nicht zugelassen? Die Auswahl guter Kerle in der Wildnis ist gering und du bist lang genug allein gewesen. Widersprüchlich wie wir Frauen manchmal sind, reagiert auch mein Innenleben. Die Anmache war dreist und zu früh, doch gleichzeitig fühle ich mich geschmeichelt und mochte den Moment, als es geschah.
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Immer wieder erhalte ich Post von der Bank. Es wird Zeit, das zu klären, also setze ich mich auf meine Veranda und telefoniere mit dem Berater. Wir diskutieren nicht zum ersten Mal über meine finanzielle Lage. Doch nun ist es eng. Wenn ich mein Konzept nicht überdenke, werde ich die Kredite nicht mehr tilgen können. Es weiter zu verzögern, wird nicht funktionieren, ich muss handeln. Ein Mitbewerber hatte mir schon vor Wochen angeboten, mir die Kletterausrüstung abzukaufen. Doch dann fehlt mir die Grundlage fürs Geschäft und ich befürchte, das Gästehaus bleibt danach leer.
Wir gehen mehrere Ideen durch, unter anderem die Idee eines Teilverkaufs oder die Vermietung einzelner Teile. Doch ich will keine Pächter, die hier mitreden und möglicherweise alles auf links drehen. Ein Ergebnis erzielen wir nicht, trotzdem macht er mir klar, dass ich nur noch bis zum Ende des nächsten Monats Zeit habe, danach wird der Geldhahn zugedreht.
Seufzend lege ich auf und erblicke im Augenwinkel meinen Helfer. Ob er alles mitgehört hat? Wenn ja, ist es nicht mehr zu ändern und vielleicht gut so. Dann ist auch ihm wirklich klar, dass hier keine Bezahlung zu erwarten ist. Allerdings tut mir das mehr weh als ihm. Gern hätte ich jemanden fest angestellt, um alles stemmen zu können.
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Am Ende der Woche vertraue ich ihm und seinen Fähigkeiten mehr. Er ist handwerklich sehr begabt und ich muss nie sagen, wo etwas gemacht werden muss. Schnell hat er sich eingelebt und weiß selbst, wo er anpacken muss. Ohne Erklärung findet er das passende Werkzeug und ist abends pünktlich zum Essen in meiner Küche. Danach verschwindet er höflich im Gästehaus. Ab und zu versuche ich, ihn anzulächeln, als Zeichen meines Vertrauens und in der Hoffnung, dass er noch eine Annäherung versucht. Doch außer einem Zucken seiner Mundwinkel bekomme ich nichts. Schade, ich habe meine Chance wohl vertan. Also beobachte ich ihn gelegentlich und verliere mich in Tagträumen.
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An einem Mittwochnachmittag stehen wir wieder nebeneinander. Gemeinsam sortieren wir in der Scheune verknotete Kletterseile und die Situation ist wieder dieselbe wie eine Woche zuvor. Das Kribbeln auf meinen Unterarmen signalisiert mir, dass er sich wieder nähert und wir beide fühlen, dass es diesmal in Ordnung ist.
Ich stehe mit dem Rücken zu ihm und diesmal bleibe ich ruhig, als ich seinen Atem auf meinen Nackenhärchen spüre. Vorsichtig und zart wie eine Frage berühren seine Lippen meine Haut. Als ich mich zu ihm umdrehe, folgt ein Kuss. Der Bereich für Erotik wird in meinem Körper aktiviert, als hätte jemand einen Schalter umgelegt. Längst verstaubte Ecken für Sinnlichkeit und Lust werden wieder zum Leben erweckt. Der zweite Kuss erklärt mir, dass es ernst gemeint ist. Wir befinden uns nicht in einem Probelauf. Das hier ist die Realität und unsere Körper wissen, wozu sie gemacht sind.
Wir lassen uns gemeinsam zu Boden sinken und das frische Heu raschelt unter unserem Gewicht. Das Knistern der brechenden Halme gibt den einzigartigen Geruch frei, den ich so sehr mit diesem Ort verbinde. Ich spüre, wie das Heu um mich herum unsere Körperwärme speichert und ein natürliches Wohlfühlerlebnis bildet. Hektisch zerren wir die Kleidung von uns, als wenn wir befürchten, der andere könnte einen Rückzieher machen. Bevor ich mir Gedanken machen kann, was ich hier tue, und ob es richtig ist, geschieht es einfach. Sein Schwanz ist bereits hart, als er sich das erste Mal an mich presst, und meine Schenkel öffnen sich für ihn wie von Zauberhand, ohne langes Vorspiel, ohne vorsichtige Zärtlichkeiten. Seine Art, in mich einzudringen, ist nichts Außergewöhnliches, aber er ist mir näher als jeder andere. Die Natur erwacht und zeigt mir, wozu es Hormone gibt. Wir sind zwei gierige Teenager, die endlich ihr erstes Mal hinter sich bringen wollen. Unbeholfene Hände fassen den noch fremden Körper an und sind doch irgendwie im Weg. Die Natur sagt uns, wie es läuft, verlernen kann man es nicht. Bei den ersten Stößen stöhnen wir beide voller Erleichterung auf, als breche etwas lange Unterdrücktes endlich heraus. Eine seelische Befreiung durchflutet den ganzen Körper. Es ist nur eine kurze Vereinigung, doch sie ruft in mir mehr Erinnerungen und Gefühle hervor als erwartet. So fühlt es sich also an, wenn man es mit einem Mann treibt, all das hatte ich so lange verdrängt und vergessen. Wie konnte ich nur jemals davon ausgehen, für immer darauf verzichten zu können? Meine Lust wird neu erweckt, nie wieder würde ich sie so lange ignorieren. Es war eine Befreiung aus meinem Innersten. Ich sehe ihm direkt in die Augen und alles, was ich ihm sagen will, kann ich in ein Wort fassen: »Danke!«
Er lächelt, umarmt mich fest und lässt erst los, als ich mich bewege.
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Meine Nacht verbringe ich in meinem eigenen Bett, allein, um mich zu sammeln und all die Emotionen in mir ordnen zu können. Bei ihm zu bleiben, wäre einfach zu viel gewesen.
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Am nächsten Morgen bin ich ausgeruht und fit wie lange nicht. Ich habe geschlafen wie ein Stein, das erste Mal seit langem. Keine Sorgen, die mich gequält haben, oder verspannte Muskeln. Nur die reine Entspannung.
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