[14] Frl. v. Göchhausen schreibt (Riemer Mitth. II. S. 85 f.): „Gestern (20. Mai 1779) hat uns der Herr Geh. Leg. Rath ein Schäferspiel, die Launen des Verliebten, hier (in Ettersburg) aufgeführt, das er sagt in seinem 18. Jahr gemacht zu haben, und nur wenig Veränderung dazu gethan. Es bestand nur aus vier Personen, welche der Doctor, Einsiedel, das Frl. v. Wöllwarth und Mlle. Schröder vorstellten. Es ist von einem Act mit einigen Arien, welche der Kammerherr v. Seckendorf componirt hat. Es wurde recht sehr gut gespielt, und wir waren den ganzen Tag fröhlich und guter Dinge.“
[15] Horn schreibt am 9. April: „Hr. Dr. Kanne wird noch bei Ihnen seyn. Geben Sie ihm diesen Brief zu lesen. Er wird es nicht übel nehmen, daß ich nicht besonders an Ihn geschrieben habe. Im Grunde glaube ich ist es auch einerley ob ich an Sie oder an Ihn schreibe, denn so lange wir noch in Ihrem Hause wohnten, machten wir doch immer ein Stück von der Familie aus und Er hat noch ein größeres Recht dazu als ich, denn er ist ..... älterer Student.“
[16] Briefe an Frau v. Stein I. S. 19 f. 21.
[17] „Goethe accompagne le clavecin de Mme (Brentano) avec la basse.“ Merck Briefe III. S. 86. Vgl. Eckermann Gespräche I. S. 79: „Goethe antwortete: Aber Sie finden kein Wort über Musik (in den Reisenotizen), weil das nicht in meinem Kreise lag.“
[18] Goethes Werke XXXII. S. 335.
[19] Briefwechsel mit Zelter VI. S. 129.
[20] Briefe an Frau v. Stein I. S. 20 f.
[21] Werke XXVII. S. 467 ff.
[22] Briefe an Frau v. Stein II. S. 69.
[23] Schöll Briefe und Aufsätze von Goethe S. 7 ff.
[24] Goethe bot die in Frankfurt nachgefeilten Mitschuldigen dem dortigen Buchhändler Fleischer vergebens zum Verlag an, sie wurden erst 1787 gedruckt, vorher aber wurden sie wiederholt auf dem Weimarschen Liebhabertheater gespielt, wo Goethe den Alcest, Bertuch den Söller, Musäus den Wirth, Corona Schröter die Sophie gab. Riemer Mittheilungen II. S. 36. 54. Briefe an Frau v. Stein II. S. 13. Böttiger litter. Zustände I. S. 277. Peucer in Weimars Album S. 72. Als ein Curiosum mag bemerkt werden, daß die Mitschuldigen in Leipzig zuerst in einer prosaischen Bearbeitung von Albrecht aufgeführt worden sind, Blümner, Geschichte des Theaters zu Leipzig S. 302.
[25] Werke VI. S. 440 f.
[26] Die erste ist unten als Vignette mitgetheilt.
[27] Fragmente aus einer Goethe-Bibliothek S. 16 f.
[28] Vgl. Schöll Briefe und Aufsätze von Goethe S. 108.
[29] Riemer Mittheilungen II. S. 301: „Von meinem längeren Aufenthalt in Rom werde ich den Vortheil haben, daß ich auf das Ausüben der bildenden Kunst Verzicht thue.“ Eckermann Gespräche I. S. 132: „Was ich aber sagen wollte, ist dieses, daß ich in Italien in meinem vierzigsten Jahre klug genug war, um mich selber insoweit zu kennen, daß ich kein Talent zur bildenden Kunst habe, und daß diese meine Tendenz eine falsche sei.“ S. 139: „Ich sage dieses, indem ich bedenke, wie viele Jahre es gebrauchte, bis ich einsah, daß meine Tendenz zur bildenden Kunst eine falsche sei, und wie viele andere, nachdem ich es erkannt, mich davon loszumachen.“
[30] Briefe an Lavater S. 164 f.
[31] Schöll Briefe und Aufsätze von Goethe S. 107 f.: „Rede bei Eröffnung der Londoner Akademie von Reynolds. Enthält fürtreffliche Erinnerungen eines Künstlers über die Bildung junger Maler; er dringt besonders auf die Correktion und auf das Gefühl der Idealischen stillen Größe. Er hat recht. Genies werden dadurch unendlich erhaben und kleine Geister wenigstens etwas.“
[32] Briefe an Frau v. Stein II. S. 279.
[33] Werke XXIV. S. 210.
[34] Fragmente aus einer Goethe-Bibliothek S. 1 f.
Goethes Briefe
an
Joh. Jac. Riese.
I.[35]
Leipzig 20. Oktober 1765.
Morgends um 6.
Riese, guten Tag!
den 21. Abends um 5.
Riese, guten Abend!
Gestern hatte ich mich kaum hingesetzt um euch eine Stunde zu widmen, Als schnell ein Brief von Horn kam und mich von meinem angefangnen Blate hinweg riß. Heute werde ich auch nicht länger bey euch bleiben. Ich geh in die Commoedie. Wir haben sie recht schön hier. Aber dennoch! Ich binn unschlüßig! Soll ich bey euch bleiben? Soll ich in die Commödie gehn? — Ich weiß nicht! Geschwind! Ich will würfeln. Ja ich habe keine Würfel! — Ich gehe! Lebt wohl! —
Doch halte! nein! ich will da bleiben. Morgen kann ich wieder nicht da muß ich ins Colleg, und Besuchen und Abends zu Gaste. Da will ich also jetzt schreiben. Meldet mir was ihr für ein Leben lebt? Ob ihr manchmahl an mich denkt. Was ihr für Professor habt. & cetera und zwar ein langes & cetera. Ich lebe hier, wie — wie — ich weiß selbst nicht recht wie. Doch so ohngefähr
So wie ein Vogel, der auf einem Ast
Im schönsten Wald, sich, Freiheit athmend wiegt.
Der ungestört die sanfte Luft genießt.
Mit seinen Fittichen von Baum zu Baum
von Bußch zu Bußch sich singend