König Heinrich V. / King Henry V - Zweisprachige Ausgabe . Уильям Шекспир. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Уильям Шекспир
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9788026809500
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Blut,

      Geziert, bekleidet mit bescheidner Haltung

      Dem Aug nicht folgend, ohne das Gehör

      Und ohne reifes Urteil einem trauend?

      So und so fein gesichtet schienest du;

      So ließ dein Fall auch einen Fleck zurück,

      Den reichst- und bestbegabten Mann zu zeichnen

      Mit ein'gem Argwohn. Ich will um dich weinen,

      Denn dieses dein Empören dünket mich

      Ein zweiter Sündenfall. – Die Schuld ist klar

      Verhaftet sie zum Stehen vor Gericht,

      Und spreche Gott sie ihrer Ränke los!

      Exeter.

      Ich verhafte dich um Hochverrat bei dem Namen

      Richard Graf von Cambridge.

      Ich verhafte dich um Hochverrat bei dem Namen

      Heinrich Lord Scroop von Masham.

      Ich verhafte dich um Hochverrat bei dem Namen

      Thomas Grey, Ritter von Northumberland.

      Scroop.

      Gerecht hat unsern Anschlag Gott entdeckt,

      Es reut mein Fehler mehr mich als mein Tod;

      Ich bitt Eur Hoheit, mir ihn zu verzeihn,

      Obschon mein Leib den Lohn dafür bezahlt.

      Cambridge.

      Mich hat das Gold von Frankreich nicht verführt,

      Wiewohl als Antrieb ich es gelten ließ,

      Was ich entworfen, schneller auszuführen.

      Doch Gott sei Dank für die Zuvorkommung,

      Der ich mich herzlich will im Leiden freun,

      Anflehend Gott und Euch, mir zu vergeben.

      Grey.

      Nie freut ein treuer Untertan sich mehr,

      Weil man gefährlichen Verrat entdeckt,

      Als ich in dieser Stunde über mich,

      Gehindert am versuchten Unternehmen.

      Verzeiht, Herr, meiner Schuld, nicht meinem Leib.

      König Heinrich.

      Gott sprech euch gnädig los! Hört euren Spruch:

      Ihr habt auf unsre fürstliche Person

      Verschwörung angestiftet, euch verbündet

      Mit dem erklärten Feind und habt aus seinen Kisten

      Das goldne Handgeld unsers Tods empfangen.

      Ihr wolltet euren Herrn dem Mord verkaufen,

      Der Knechtschaft seine Prinzen, seine Pairs

      Der Schmach, dem Drucke seine Untertanen

      Und der Verheerung sein ganz Königreich.

      Wir suchen keine Rache für uns selbst,

      Doch liegt uns so das Heil des Reiches ob,

      Des Fall ihr suchtet, daß wir dem Gesetz

      Euch überliefern müssen. Drum macht euch fort,

      Elende, arme Sünder, in den Tod,

      Wovon den Schmack euch Gott aus seiner Gnade

      Geduld zu kosten geb und wahre Reu

      Für eure Missetaten! – Schafft sie fort!

      (Die Verschwornen werden mit Wache abgeführt.)

      Nun, Lords, nach Frankreich, welches Unternehmen

      Für euch wie uns wird eben glorreich sein.

      Wie zweifeln nicht an einem günstgen Krieg;

      Da Gott so gnädig an das Licht gebracht

      Den Hochverrat, an unserm Wege lauernd,

      Um den Beginn zu stören, zweifl' ich nicht,

      Daß jeder Anstoß jetzt geschlichtet sei.

      Wohlauf denn, liebe Landgenossen! Laßt

      In Gottes Hand uns geben unsre Macht,

      Indem wir gleich sie zur Vollstreckung führen.

      Fröhlich zur See! Die Fahnen fliegen schon;

      Kein König Englands ohne Frankreichs Thron! (Alle ab.)

      Englisch

      DRITTE SZENE

      Inhaltsverzeichnis

      London. Vor dem Hause der Frau Hurtig in Eastcheap

      Pistol, Frau Hurtig, Nym, Bardolph und der Bursch kommen

      Frau Hurtig.

      Ich bitte dich, mein honigsüßer Mann, laß mich dich bis Staines begleiten.

      Pistol.

      Nein, denn mein männlich Herz klopft weh.

      Bardolph, getrost! Nym, weck die Prahlerader!

      Bursch, krause deinen Mut! Denn Falstaff, der ist tot,

      Und uns muß weh drum sein.

      Bardolph.

      Ich wollte, ich wäre bei ihm, wo er auch sein mag, im Himmel oder in der Hölle.

      Frau Hurtig.

      Nein, gewiß er ist nicht in der Hölle; er ist in Arturs Schoß, wenn jemals einer in Arturs Schoß gekommen ist. Er nahm ein so schönes Ende und schied von hinnen, als wenn er ein Kind im Westerhemdchen gewesen wäre. Just zwischen zwölf und eins fuhr er ab, grade wie es zwischen Flut und Ebbe stand; denn wie ich ihn die Bettlaken zerknüllen sah und mit Blumen spielen und seine Fingerspitzen anlächeln, da wußte ich, daß ihm der Weg gewiesen wäre; denn seine Nase war so spitz wie eine Schreibfeder, und er faselte von grünen Feldern. «Nun, Sir John?» sagte ich. «Ei, Mann, seid gutes Muts!» Damit rief er aus: «Gott! Gott! Gott!» ein Stücker drei- oder viermal. Ich sagte, um ihn zu trösten, er möchte nicht an Gott denken; ich hoffte, es täte ihm noch nicht not, sich mit solchen Gedanken zu plagen. Damit bat er mich, ihm mehr Decken auf die Füße zu legen. Ich streckte meine Hand in das Bett und befühlte sie, und sie waren so kalt wie ein Stein; darauf befühlte ich seine Knie und so immer weiter und weiter hinauf, und alles war so kalt wie ein Stein.

      Nym.

      Sie sagen, er hätte über den Sekt einen Ausruf getan.

      Frau Hurtig.

      Ja, das tat er auch.

      Bardolph.

      Und über die Weibsbilder.

      Frau Hurtig.

      Ne, das tat er nicht.

      Bursch.

      Ja, das tat er wohl und sagte, sie wären eingefleischte Teufel.

      Frau Hurtig.

      Ja, was ins Fleisch fiel, das konnte er nicht leiden; die Fleischfarbe war ihm immer zuwider.

      Bursch.

      Er sagte einmal,