König Heinrich V. / King Henry V - Zweisprachige Ausgabe . Уильям Шекспир. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Уильям Шекспир
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9788026809500
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fing der Schotten König, sperrt' ihn ein,

      Sandt ihn nach Frankreich dann, um Eduards Ruhm

      Zu füllen mit gefangner Kön'ge Zahl

      Und Eure Chronik reich an Preis zu machen,

      Wie Meeres Schlamm und Boden ist an Trümmern

      Gesunkner Schiff' und Schätzen ohne Maß.

      Westmoreland.

      Doch gibt es einen Spruch, sehr alt und wahr:

      «So du Frankreich willst gewinnen,

      Mußt mit Schottland erst beginnen.»

      Denn ist der Adler England erst auf Raub,

      So kommt das Wiesel Schottland angeschlichen

      Zu seinem unbewachten Nest und saugt

      Ihm so die königlichen Eier aus;

      Es spielt die Maus, die, wenn die Katze fort,

      Besudelt und verdirbt, was sie nicht frißt.

      Exeter.

      Die Katze muß demnach zu Hause bleiben;

      Doch unbedingt ist solche Nöt'gung nicht.

      Gibts Schlösser doch, den Vorrat zu verwahren,

      Und feine Fallen für die kleinen Diebe.

      Indes die Hand bewaffnet auswärts ficht,

      Wehrt sich zu Hause das beratne Haupt.

      Denn Regiment, zwar hoch, und tief und tiefer

      Verteilt an Glieder, hält den Einklang doch

      Und stimmt zu einem vollen, reinen Schluß

      So wie Musik.

      Canterbury.

      Sehr wahr; drum teilt der Himmel

      Des Menschen Stand in mancherlei Beruf

      Und setzt Bestrebung in beständgen Gang,

      Dem als zum Ziel Gehorsam ist gestellt;

      So tun die Honigbienen, Kreaturen,

      Die durch die Regel der Natur uns lehren

      Zur Ordnung fügen ein bevölkert Reich.

      Sie haben einen König und Beamte

      Von unterschiednem Rang, wovon die einen

      Wie Obrigkeiten, Zucht zu Hause halten,

      Wie Kaufleut andre auswärts Handel treiben,

      Noch andre, wie Soldaten, mit den Stacheln

      Bewehrt, die samtnen Sommerknospen plündern

      Und dann den Raub mit lustgem Marsch nach Haus

      Zum Hauptgezelte ihres Kaisers bringen;

      Der, emsig in der Majestät, beachtet,

      Wie Maurer singend goldne Dächer baun,

      Die stillen Bürger ihren Honig kneten,

      Wie sich die armen Tagelöhner drängen

      Mit schweren Bürden an dem engen Tor;

      Wie, mürrisch summend, der gestrenge Richter

      Die gähnende und faule Drohne liefert

      In bleicher Henker Hand. Ich folgte dies:

      Daß viele Dinge, die zusammen stimmen

      Zur Harmonie, verschieden wirken können,

      Wie viele Pfeile da- und dorthin fliegen

      Zu einem Ziel;

      Wieviel verschiedne Weg' in eine Stadt,

      Wie viele frische Ström in eine See,

      Wie viele Linien in den Mittelpunkt

      An einer Sonnenuhr zusammenlaufen:

      So, erst im Gang, kann tausendfaches Wirken

      Zu einem Zweck gedeihn, wohl durchgeführt

      Und ohne Mangel. Drum nach Frankreich, Herr!

      Teilt Euer glücklich England in vier Teile:

      Ein Viertel nehmt davon nach Frankreich hin,

      Ihr könnt damit ganz Gallien zittern machen;

      Wenn wir mit dreimal soviel Macht zu Haus

      Die eigne Tür dem Hund nicht wehren können,

      So laßt uns zausen, und dies Volk verliere

      Den Ruhm der Tapferkeit und Politik.

      König Heinrich.

      Ruft die vom Dauphin hergesandten Boten!

      (Einer vom Gefolge ab. Der König besteigt den Thron.)

      Wir sind entschlossen, und mit Gottes Hilfe

      Und eurer (unsrer Stärke edlen Sehnen),

      Da Frankreich unser, wollen wir vor uns

      Es beugen, oder ganz in Stücke brechen;

      Wir wollen dort entweder waltend sitzen

      In weiter hoher Herrschaft über Frankreich

      Und die fast königlichen Herzogtümer;

      Sonst ruhe dies Gebein in schlechter Urne,

      Grablos und ohne Denkmal über ihm.

      Wenn die Geschichte nicht mit vollem Mund

      Kühn meine Taten spricht, so sei mein Grab

      Gleich einem türkschen Stummen ohne Zunge,

      Nicht mit papiernem Epitaph geehrt.

      Die französischen Gesandten treten auf.

      Wir sind bereit, was unserm Vetter Dauphin

      Beliebt, nun zu vernehmen; denn wir hören,

      Von ihm ist euer Gruß, vom König nicht.

      Gesandter.

      Geruhn Eur Majestät, uns zu erlauben,

      Frei zu bestellen, was der Auftrag ist;

      Wie, oder sollen schonend wir von fern

      Des Dauphins Meinung, unsre Botschaft, zeigen?

      König Heinrich.

      Nicht ein Tyrann, ein christlicher Monarch

      Sind Wir, und Unsre Leidenschaft der Gnade

      So unterworfen, wie in Unsern Kerkern

      Verbrecher angefesselt; darum sagt

      Mit freier, ungehemmter Offenheit

      Des Dauphins Meinung uns.

      Gesandter.

      Dann kürzlich so:

      Eur Hoheit, neulich hin nach Frankreich sendend,

      Sprach dort gewisse Herzogtümer an,

      Kraft Eures großen Vorfahrn Eduard