Man liebt nur, was einen in Freiheit setzt!. Фридрих Шиллер. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Фридрих Шиллер
Издательство: Bookwire
Серия: Klassiker der Weltliteratur
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783843804141
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      Schon schmilzt der wütende Orkan

      (Einst züchtigt’ er den Ozean

      Mit rasselndem Gegeißel)

      In lispelndes Gesäusel.

      Des holden Tages Auge lacht

      In düstrer Wälder Winternacht,

      Balsamische Narzissen

      Blühn unter ihren Füßen.

      Schon flötete die Nachtigall

      Den ersten Sang der Liebe,

      Schon murmelte der Quellen Fall

      In weiche Busen Liebe.

      Glückseliger Pygmalion!

      Es schmilzt! es glüht dein Marmor schon!

       Gott Amor Überwinder!

      Glückseliger Deukalion,

      Wie hüpfen deine Felsen schon!

      Und äugeln schon gelinder!

      Glückseliger Deukalion,

       Umarme deine Kinder!

      —

      Selig durch die Liebe

      Götter – durch die Liebe

      Menschen Göttern gleich.

      Liebe macht den Himmel

      Himmlischer – die Erde

      Zu dem Himmelreich.

      —

      Unter goldnem Nektarschaum

      Ein wollüstger Morgentraum,

      Ewig Lustgelage,

      Fliehn der Götter Tage.

      Prächtig spricht Kronions Donnerhorn,

      Der Olympus schwankt erschrocken,

      Wallen zürnend seine Locken –

      Sphärenwirbeln gibt sein Atem Sporn,

      Göttern läßt er seine Throne,

      Niedert sich zum Erdensohne,

      Seufzt arkadisch durch den Hain,

      Zahme Donner untern Füßen,

      Schläft, gewiegt von Ledas Küssen,

      Schläft der Riesentöter ein.

      Majestätsche Sonnenrosse

      Durch des Lichtes weiten Raum

      Leitet Phöbus’ goldner Zaum,

      Völker stürzt sein rasselndes Geschosse;

      Seine weißen Sonnenrosse,

      Seine rasselnden Geschosse

      Unter Lieb und Harmonie

      Ha! wie gern vergaß er sie!

      Zitternd vor der Götterfürstin

      Krümmen sich die Götter, dürsten

      Nach der Gnade goldnem Tau.

      Sonnenglanz ist ihre Schminke,

      Myriaden jagen ihrem Winke,

      Stolz vor ihrem Wagen prahlt der Pfau.

      Schöne Fürstin! ach die Liebe

      Zittert mit dem süßen Triebe,

      Deiner Majestät zu nahn.

      Seht ihr Kronos’ Tochter weinen?

      Geister kann ihr Wink verneinen,

      Herzen weißt sie nicht zu fahn.

      —

      Selig durch die Liebe

      Götter – durch die Liebe

      Menschen Göttern gleich.

      Liebe macht den Himmel

      Himmlischer – die Erde

      Zu dem Himmelreich.

      —

      Liebe sonnt das Reich der Nacht,

      Amors süßer Zaubermacht

      Ist der Orkus untertänig:

      Freundlich schmollt der schwarze König,

      Wenn ihm Ceres’ Tochter lacht;

      Liebe sonnt das Reich der Nacht.

      Himmlich in die Hölle klangen

      Und den wilden Beller zwangen

      Deine Lieder, Thrazier –

      Minos, Tränen im Gesichte,

      Mildete die Qualgerichte,

      Zärtlich um Megärens Wangen

      Küßten sich die wilden Schlangen,

      Keine Geißel klatschte mehr;

      Aufgejagt von Orpheus’ Leier

      Flog von Tityon der Geier;

      Leiser hin am Ufer rauschten

      Lethe und Cocytus, lauschten

      Deinen Liedern, Thrazier,

      Liebe sangst du, Thrazier.

      —

      Selig durch die Liebe

      Götter – durch die Liebe

      Menschen Göttern gleich.

      Liebe macht den Himmel

      Himmlischer – die Erde

      Zu dem Himmelreich.

      —

      Durch die ewige Natur

      Düftet ihre Blumenspur,

      Weht ihr goldner Flügel.

      Winkte mir vom Mondenlicht

      Aphroditens Auge nicht,

      Nicht vom Sonnenhügel?

      Lächelte vom Sternenmeer

      Nicht die Göttin zu mir her,

      Wehte nicht ihr Flügel

      In des Frühlings Balsamhauch,

      Liebe nicht im Rosenstrauch,

      Nicht im Kuß der Weste –

      Stern und Sonn und Mondenlicht,

      Frühling, Rosen, Weste nicht

      Lüden mich zum Feste.

      Liebe, Liebe lächelt nur

      Aus dem Auge der Natur

      Wie aus ihrem Spiegel!

      Liebe rauscht der Silberbach,

      Liebe lehrt ihn sanfter wallen;

      Seele haucht sie in das Ach

      Klagenreicher Nachtigallen,

      Unnachahmliches Gefühl

      In der Saiten Wonnespiel,

      Wenn sie Laura! hallen.

      Liebe, Liebe lispelt nur

      Auf der Laute der Natur.

      Weisheit mit dem Sonnenblick,

      Große Göttin, tritt zurück,

      Weiche vor der Liebe.

      Nie Erobrern, Fürsten nie