625 Hom. H. in Ap. Del. 1–13, Horat. Od. 2, 10, 17 quondam cithara tacentem suscitat Musam neque semper arcum tendit Apollo. Carm. Saec. 33 condito mitis placidusque telo supplices audi pueros Apollo. Der Pfeil des Apollo ist überhaupt das Organ seiner strafenden Gewalt, mittelst dessen er die Ungethüme Python und Tityos, die gewaltigen Aloiden, die zarten Niobiden tödtet, die Pest sendet (κῆλα ϑεοῖο Il. 1, 53) u. s. w. Daher die Entrückung des Pfeils und seine Wiederkehr von den Hyperboreern ein Sinnbild seiner Verschuldung durch Mord und seiner Reinigung ist, Eratosth catast. 29, Hygin P. A. 2, 15.
626 Il. 2, 827; 7, 81; 8, 311; 15, 440; 23, 865. Od. 8, 226 ff.; 21, 338. 364.
627 Am längsten auf Kreta, zumal in Lyktos, daher Kallim. Ap. 33 den Bogen des Apoll einen lyktischen nennt.
628 Il. 5, 509; 15, 256, H. in Ap. Del. 123, H. 27, 3, Hesiod W. T. 771, Pind. P. 5, 105. Auch Artemis hieß χρυσάορος Herod. 8, 77 und Demeter H. in Cer. 4, nach den Schol. II. 15, 256 bei Pindar auch Orpheus.
629 Pind. P. 8, 19. Nach den Scholien p. 298 wurde der dazu verwendete Lorbeer lange Zeit vermittelst jener Daphnephorien aus Tempe geholt, während man später eine eigne Gattung Delphica laurus kannte, womit die Siegerin Delphi und die Triumphirenden in Rom bekränzt wurden, Plin. 15, 127. Auf der Ehrentafel des Kassander Denkm. u. Forsch. 1855 n. 75 heißt es u. a. ἡ πόλις ἡ Δελφῶν ἡ τοῦ ϑεοῦ δάφνης στεφάνῳ und ἡ πόλις ἡ Μεγαρέων δάφνης στεφάνῳ παρὰ τοῦ Ἀπόλλωνος τοῦ τῆς πόλεως ἀρχηγέτου, vgl. den heiligen Kranz der delischen Inschrift C. I. n. 2270. Ap. δαφναῖος, in Syrakus δαφνίτης, bei Aristophanes δαφνοπώλης; Hesych, das Kloster Dafni auf dem Wege von Athen nach Eleusis, das Apollinische Heiligthum der Seleukiden zu Daphne bei Antiochia. Ueber die Symbolik des Lorbeers Bötticher Baumcultus der Hellenen 338 ff.
630 Ovid M. 1, 452–567, Paus. 8, 20; 10, 7, 3, Parthen. Erot. 15, vgl. Virg. Ecl. 6, 82, Hesych v. Λαδωγενής. Ueber die Palme P. 8, 48, 2.
631 Eurip. Alk. 584 ποικιλόϑριξ νεβρός, vgl. den Hirsch des Ap. Philesios im Didymaeon bei Milet b. Plin. 34, 75 und b. O. Müller D. A. K. 1, 4, die heiligen Hirsche des Apoll auf Kypros und in Kilikien b. Strabo 14, 683, Aelian N. A. 8, 7, als Weihgeschenke zu Delphi ib. 11, 40, Paus. 10, 13, 3, die Vasenbilder b. Gerhard A. V. t. 26–35, El. céram. 2 t. 3–40.
632 H. in Ap. P. 271 ἀνέρι εἰδόμενος αἰζηῷ τε κρατερῷ τε πρωϑήβῃ, χαίτης εἰλυμένος εὐρέας ὤμους. Vgl. Kallim. Ap. 36 καί κεν ἀεὶ καλὸς καὶ ἀεὶ νέος, Apollon. Rh. 2, 674 ff. Ein andres Merkmal ist seine Schnelligkeit, daher der Stößer, die Weihe, κίρκος »der schnellste der Vögel« sein Bote ist, dessen Gestalt Apollo auch gelegentlich selbst annimmt, Il. 15, 237, Od. 13, 87; 15, 526. Vgl. Maxim. Tyr. 14 p. 261 μειράκιον γυμνὸν ἐκ χλαμυδίου, τοξότης, διαβεβηκὼς τοῖς ποσὶν ὥσπερ ϑέων.
633 Paus. 9, 35, 1, Plut. de mus. 14, Macrob. 1, 17, 13, vgl. die Gemme b. Millin G. M. 33, 474 u. die attische Münze b. Beulé Monn. d'Ath. p. 364, wo dieses Bild nach dem Vorgange de Witte's auf Aphrodite Kolias und die Genetyllides bezogen wird. Die angeblichen Eroten könnten aber auch Niken sein, s. Rathgeber Münzen d. Athen. S. 136–139.
634 Zenob. 1, 54, Apostol. 1, 93, Hesych v. κουρίδιον u. κυνακίας. Welcker Gr. G. 1, 473 erklärt dieses Bild durch den römischen Doppelianus.
635 Vgl. O. Müller Handb. d. Arch. § 359–362, D. A. K. 2 t. 11–14, Braun Vorschule z. K. M. t. 37–47.
636 Lukian Anach. 7 beschreibt ein solches Bild im Gymnasium des lykischen Apoll (Lykeion) zu Athen. Auch sieht man es auf attischen Münzen b. Beulé p. 285. Den Apollo Patroos d. h. den Vater des Ion beschreibt Himer or. 10, 5 κόμη μὲν αὐτῷ χρυσῆ περὶ μετώπῳ σχίζεται, πλόκαμοι δὲ ἑκατέρωϑεν κατὰ τοῦ αὐχένος καϑέρποντες τοῖς ϑείοις στέρνοις ἐπικυμαίνουσι, ποδήρης χιτών, λύρα, τόξον οὐδαμοῦ, μειδιῶν ὁ ϑεὸς καϑάπερ τις μαντεύων τὴν ἀποικίαν τοῦς Ἴωσι, also im Wesentlichem wie den pythischen Kitharoeden.
637 Plin. 34, 70. Die Eidechse (σαῦρος, σαῦρα) hatte eine nähere Beziehung zum Apoll, da sie das Sonnenlicht liebt. Auch beschäftigte sich eine eigne Art von Weissagung mit diesem Thiere, s. Paus. 6, 2, 2, Cic. de Divinat. 1, 20, 39, Steph. B. γαλεῶται, Welcker A. Denkm. 1, 406 ff.
6. Artemis.
Der allgemeine Name für verschiedene Gestalten der Mondgöttin. Denn der Mond ist von jeher eine der populärsten Gestalten aller Naturreligion und Mythologie gewesen, in denen sein strahlender Schimmer, seine regelmäßigen Wandlungen, sein Umlauf am Himmel, seine nahe Beziehung zum Erdenleben und sein außerordentlicher Einfluß auf die gesammte Natur, besonders auch auf den Körper und das Gemüth der Menschen, in vielen sinnigen Bildern ausgedrückt zu werden pflegt. Dabei ist des Mondes Wirkung und Einfluß so vielgestaltig und bald ein wohlthätiger bald ein schädlicher, daß auch im Cultus diese Gegensätze nicht fehlen konnten.
Der Name Artemis, welcher sich vermuthlich, wie der des Apollon und im engsten Zusammenhange mit diesem, von einem gewissen Punkte aus allmälich den verwandten Gottesdiensten mitgetheilt hat, scheint mit ἀρτεμὴς zusammenzuhängen, also die Unverletzte, die Jungfräuliche zu bedeuten638, wie die jungfräulich spröde Natur denn immer bei der Schwester Apollons, als welche diese Göttin gewöhnlich auftritt, das vorherrschende Merkmal blieb, ohne deshalb eine mütterliche Fürsorge ihrer weiblichen Natur auszuschließen. So galt sie auch nach der gewöhnlichen Legende von ihrer Geburt zwar für die Zwillingsschwester Apollons, welche Leto mit diesem zugleich geboren habe. Doch wurde nach einer alten und weitverbreiteten Tradition als Stätte ihrer Geburt Ortygia genannt d. h. die Wachtelstätte