Wyatt Earp Staffel 4 – Western. William Mark D.. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: William Mark D.
Издательство: Bookwire
Серия: Wyatt Earp Staffel
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783740914011
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wartete.

      Dann kam Halbot wieder hoch, duckte sich, unterlief den Gegner und wuchtete ihm eine wilde Doublette in die Rippen, der er einen fürchterlichen Uppercut folgen ließ.

      Carey prallte so hart gegen einen Vorbaupfosten, daß das Holz in seinem Gefüge erzitterte.

      Der Faustkampf ging weiter.

      Bis der Rancher plötzlich in der Tür stand.

      »Aufhören!« brüllte er.

      Carey nahm die Arme herunter.

      Da holte der Texaner noch einmal aus und hämmerte dem freistehenden Mann einen knallharten rechten Haken ins Gesicht.

      Dan Carey stürzte über die Verandatreppe in den Staub des Hofes.

      Langsam stand er auf, schoß dem Texaner einen vernichtenden Blick zu und wandte sich ab.

      Jake wischte sich durchs Gesicht. »Der hat sein Fett.«

      Jonathan Cadds Gesicht war starr wie ein indianischer Holzschnitt. »Ich brauche einen Cowboy, Halbot – keinen Schläger!«

      Der Tex wies mit dem Kopf auf den Davonschreitenden. »Und er, was ist er?«

      »Ein guter Cowboy«, versetzte der Rancher und ging zurück ins Haus.

      Der unter so unseligen Umständen begonnene Job wurde ihm nicht abgenommen. Er konnte bleiben.

      Und Dan Carey war anständig genug, den unsauberen Fight zu vergessen.

      Nur einer vergaß nicht – Jake Halbot.

      Er hatte dem Vormann Rache geschworen. Und die Tatsache, daß Susan sich nichts aus ihm – dem Texaner – machte, bestärkte ihn in seiner Absicht. Er würde diesen starren Coloradoman zertrümmern.

      *

      Eine knappe Woche war vergangen.

      Sie hatten einen Teil der Herde auf ein anderes Weidestück gebracht. Halbot hatte nur drei Tage auf der Weide gearbeitet. Dann erklärte er dem Vormann, daß ihm die Sattelarbeit nicht allzuviel Spaß mache.

      Carey war harmlos genug, ihn auf der Ranch zu beschäftigen.

      Jake arbeitete mit einem älteren Cowboy an einem morschen Scheunentor, reparierte einen Planwagen und sägte Holz.

      Immer wieder zog es ihn zum Ranchhaus, auf die Veranda, an das Küchenfenster.

      Wenn Susan über den Hof ging, hörte er mit der Arbeit sofort auf und folgte ihr.

      So auch an jenem Morgen.

      Susan hatte das Haus verlassen und war zum Brunnen hinübergegangen.

      Jake hatte es gesehen. Er ließ die Säge los, scherte sich nicht um den ärgerlichen Ruf Frank Genans, der am anderen Ende der Säge stand, stakste über den Hof und blieb neben dem Mädchen am Brunnen stehen.

      »Hallo, Susan.«

      Das Mädchen wandte sich um. In seinen Augen stand Ablehnung. »Was wollen Sie, Mister Halbot? Ich habe Ihnen schon mehrmals gesagt, daß Sie mich in Ruhe lassen sollen. Ich habe eine Menge Arbeit.«

      »Sicher«, versetzte der Cowboy lässig.

      Da kam ein Reiter in den Hof.

      Dan Carey.

      Neben dem Texaner rutschte er aus dem Sattel.

      »Habe ich es mir doch gedacht«, knurrte er dumpf, »vorwärts, hinüber in den Corral. Es gibt da eine Menge Latten auszubessern.«

      Halbot wandte sich dem Vormann zu, lehnte den Oberkörper zurück, spreizte die Beine und schob die Hände hinten in den Waffengurt.

      »So, gibt es das?« fragte er gallig.

      »Yeah!« herrschte ihn der Vormann an. »Außerdem habe ich dir gesagt, daß wir keine Waffengurte tragen. Wir leben hier nicht in einer verrückten Stadt, in der jeder eine Kanone trägt. Bei uns wird nicht geschossen, sondern hart gearbeitet.«

      »Was du nicht sagst, Carey«, antwortete Halbot spöttisch.

      »Leg den Gurt mit den Revolvern ab!« befahl der Vormann.

      »Ich denke nicht daran.«

      Halbots Hände waren pötzlich neben die Coltkolben gerutscht.

      »Du hast gehört, was ich gesagt habe«, versetzte der Vormann drohend.

      Da trat die Frau zwischen die beiden Männer. Sie sah Dan Carey an. »Was soll das geben? Eine Schießerei?«

      »Nein, Miß. Aber Ihr Vater will nicht, daß die Leute Schußwaffen tragen.«

      »Ich weiß.«

      »Well!« mischte sich da der Texaner ein, nahm seinen Gurt ab und drückte ihn der Frau in die Hand. Dann schob er sie beiseite und trat mit glimmenden Augen auf den Vormann zu. »Das wäre erledigt, aber etwas anderes noch nicht. Dieser dreckige Bursche aus den Bergen hat ein zu großes Maul.«

      Und schon flog ein schwerer rechter Haken gegen den Schädel des Vormannes.

      Im nächsten Augenblick war eine wilde Schlägerei im Gange.

      Susan blickte entsetzt auf sie nieder. Plötzlich wandte sie sich um, nahm den gefüllten Wassereimer und leerte ihn über den beiden Kämpfenden aus.

      Die Männer ließen sofort voneinander ab und erhoben sich fluchend.

      Der Rancher stand plötzlich hinter ihnen. »Halbot, es ist das beste, wenn Sie sich Ihr Geld bei mir abholen und dann in den Sattel steigen…«

      *

      Er bekam sein Geld, einen guten Proviant und machte sich grußlos davon.

      Sein Gewissen war in keiner Weise belastet. Im Gegenteil, er ritt pfeifend aus dem Hof.

      Es war ein klarer, sonniger Tag.

      Der Mann ritt nach Westen, über hügeliges Land.

      Zu seiner größten Verwunderung sah er bereits nach siebzehn Meilen die Häuser einer Stadt vor sich auftauchen.

      Die Bergriesen waren hier schon näher und schienen das andere Ende der breiten Mainstreet abzuschließen.

      Halbot sah sich nach einem Mietstall um, stellte seinen Wallach unter und schlenderte mitten über die Straße.

      Da entdeckte er auf der rechten Seite mitten in einer kleinen Häuserzeile einen Saloon.

      ›Bills Saloon‹ stand in großen Lettern über dem Eingang.

      Jake schlenderte auf die Schenke zu, stieß die hölzernen Schwingarme der Pendeltür auseinander und betrat den im Halbdämmer des Nachmittags liegenden Schankraum.

      Der Saloon war leer – bis auf einen Tisch. Da saßen drei ältere, schnauzbärtige Männer und pokerten.

      Halbot hielt auf die Theke zu, schnipste mit den Fingern und verlangte eine Flasche Kentucky-Gold.

      Der Wirt, ein kleiner Mann mit saurem, kränklichem Gesicht, musterte ihn kurz und stellte ihm dann den Whisky hin. »Gezahlt wird gleich«, meinte er mit dünner Fistelstimme.

      Der Texaner zog die Brauen zusammen. »Dafür sollte ich dir eine langen, alte Schleiereule.«

      Aber er zog dann doch das Geld aus dem Beutel und warf es klimpernd auf das Thekenblech.

      Dann wandte er sich um und blickte unternehmungslustig auf die drei Spieler. »Wie sieht’s aus, Gents, kann ich mithalten?«

      Die drei Alten sahen auf, blickten den Frager an, tauschten einen kurzen Blick untereinander und spielten dann weiter.

      Das war genau das, was Jake Halbot nicht vertragen konnte. Er schob sich an den Tisch der drei heran, zog die Winkel seines schmallippigen, wenig angenehm wirkenden Mundes nach unten und musterte jeden einzelnen der drei Kartenspieler. »Bin euch wohl nicht elegant genug, he?« schnarrte er.

      Der