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dieser Donna gemacht?«

      »Sie war in Yuma gewesen und fuhr mit mir bis hierher. Wir kamen miteinander an. Da wir die einzigen Passagiere waren, so waren wir aufeinander angewiesen. Aus Höflichkeit begleitete ich sie nach unserer Ankunft hinaus nach ihrer Wohnung, wo sie mich Sennor Robin vorstellte.«

      »Wie gefällt er Dir?«

      »Er war außerordentlich höflich. Weiter weiß ich freilich nichts.«

      »Und sie?«

      »Hm! Mein Herz war bereits engagirt.«

      »Das heißt, daß diese Miranda Dir hätte gefährlich werden können?«

      »Meiner Ansicht nach wird sie einem Jeden gefährlich werden, wenn sie will.«

      »So ist sie schön?«

      »Wunderbar. Aber sie ist von einer Schönheit, die ich eigentlich nicht liebe. Sie ist sinnberückend, bethörend. Ihre Reize sind, wie drücke ich mich doch nur bezeichnend aus, sind aufdringlich. Interessirst Du Dich vielleicht für sie?«

      »Ja.«

      »Sapperment! Doch nur vorübergehend?«

      »Jedenfalls.«

      »Also Liaison! Wünsche Glück!«

      »Danke, obgleich es nicht so ist, wie Du es meinst. Mein Interesse ist von ganz anderer Art. Diese Miranda ist nämlich Courtisane.«

      »Alle Teufel! Wirklich?«

      »Ja.«

      »Woher weißt Du das?«

      »Von ihrer Verwandten, der famosen Sennorita Emeria, welche es mir vorhin sagte.«

      »Wie kann sie von einer Verwandten so Etwas sagen?«

      »Sie hat es eben doch gethan. Diese Miranda ist ihren Eltern durchgebrannt.«

      »Ich danke! Und da lud dieser Monsieur Robin mich ein, bei ihm zu bleiben, in seinem Hause zu wohnen. Das hätte einen Affront gegeben!«

      »Einen Affront?« lachte Steinbach. »Hier? Wo denkst Du hin! Hier fragt kein Mensch nach so Etwas. Wer Geld hat und Geld verdient, der ist ein gesuchter Mann, seine anderen Verhältnisse gehen keinen Menschen Etwas an. Aber diese Angelegenheit hat eine andere Seite. Weiß dieser Robin vielleicht, daß Du im Besitze einer bedeutenden Summe bist?«

      *

      51

      »Es ist möglich. Ich habe unterwegs meine Brieftasche einige Male geöffnet. Die Miranda hat es gesehen und kann es ihm gesagt haben.«

      »So war es mit der Einladung nicht eigentlich auf Dich, sondern auf Dein Geld abgesehen.«

      »Was Du sagst! Ist er ein Spieler?«

      »Wenn er nur das wäre! Er ist ein raffinirter Bösewicht. Er scheut vor Nichts zurück, vor keinem Morde, vor keinem andern Verbrechen.«

      »Donnerwetter! Solltest Du Dich nicht irren?«

      »Gar nicht. Ich bin eben nur dieses Menschen wegen hier. Ich habe sine Rechnung mit ihm quitt zu machen, bei welcher es sich um viel, sehr viel handelt. Ich kann Dir jetzt nur so viel sagen, daß der Name Robin ein falscher ist. Der Mann heißt Walker und war früher professioneller Mörder und Spitzbube. Einen meiner Begleiter hat er beraubt und die Nase abgeschnitten. Einem reichen Pflanzer, welcher mit unten in der Gaststube sitzt, hat er um seine Plantage gebracht, wobei zwei brave Menschen verschollen sind, die man höchst wahrscheinlich ermordet hat.«

      »Donner und Doria. Da muß ich mir diesen Menschen doch einmal genauer ansehen.«

      »Thue es lieber nicht. Es könnte zu Deinem Schaden ausfallen. Er ist gewaltthätig. Ich werde Dir noch mehr erzählen, habe aber jetzt keine Zeit. Ich muß hinaus zu ihm. Wir haben einen anderen Spitzbuben bis hierher verfolgt, welcher hinaus zu ihm ist, um dort Zuflucht zu suchen. Da dürfen wir keine Zeit verlieren. Uebrigens bist Du bei dieser Angelegenheit auch mit betheiligt. Hast Du nicht den Namen des Menschen erfahren können, in dessen Gesellschaft sich jene Magda Hauser befand?«

      »Er stand im Fremdenbuche. Sie war als seine Schwester bezeichnet. Das war aber jedenfalls eine Lüge, denn er hieß nicht Hauser, sondern –«

      »Sondern Roulin?« fiel Steinbach ein.

      Günther sprang erstaunt auf.

      »Roulin, ja, so hieß er. Kennst Du ihn etwa?«

      »Ja.«

      »Herrgott, welch eine Fügung! Endlich eine Spur! Und zwar durch Dich! Wer hätte so Etwas gedacht! Weißt Du, wo der Kerl wohnt?«

      »Im Todesthale. Jetzt aber ist er nicht dort, sondern hier. Er war vor zwei Stunden unten in der Gaststube und ist hinaus zu Robin. Er ist eben jener Schurke, den wir verfolgen.«

      »Alle Teufel!«

      »Er war jetzt mit einer Indianerhorde droben in den Bergen am Silbersee, wo er Magda Hauser umbringen lassen wollte. Sie sollte von den Indianern am Marterpfahle getödtet werden.«

      »Das muß ein gräßlicher Irrthum sein.«

      »Es ist Wahrheit. Ich selbst habe sie gerettet. Sie war bereits an den Pfahl gebunden. Sie wurde von vier Indianern bewacht, welche ich erschossen habe.«

      »So ist das Gräßliche also wahr, wirklich wahr?«

      »Ja, wirklich.«

      »Herrgott! Und dieser Kerl war da, war hier, war in diesem Hause?«

      »Und ist nun hinaus zu Robin.«

      »Und Du willst hinaus?«

      »Ja.«

      »Oscar, ich begleite Dich!«

      »Das muß ich ablehnen. Ich kann Dich nicht gebrauchen.«

      »Aber ich muß diesen Menschen haben!«

      »Keine Sorge! Auch ich will ihn haben, und ich werde ihn bekommen. Ich weiß jetzt noch nicht einmal, ob ich meine Begleiter mitnehme. Begleitung kann mir unter Umständen die ganze Sache verderben.«

      »Und dennoch gehe ich mit. Du mußt mich mitnehmen!«

      Es hatte sich Günthers eine außerordentliche Erregung bemächtigt. Steinbach antwortete beschwichtigend:

      »Beruhige Dich! Zunächst hast Du gar keine Veranlassung, mit einzugreifen, später magst Du das thun. Es versteht sich nämlich ganz von selbst, daß Du Dich uns anschließest.«

      »Ganz natürlich. Ich möchte mich auch beruhigen, wenn ich nur wüßte, daß Magda außer Gefahr ist.«

      »Das ist sie. Sie befindet sich unter sichrem und hinreichendem Schutze in Mohawk-Station.«

      »Ah, das ist doch ganz nahe von Yuma!«

      »Freilich!«

      »Und dort war ich! Hätte ich das gewußt.«

      »Um Dich noch weiter zu beruhigen, theile ich Dir mit, daß Dein Kamerad sich bei ihr befindet.«

      »Wie kannst Du das wissen?«

      »Hast Du nicht den Namen Zimmermann vorhin genannt?«

      »Ja.«

      »Carl von Zimmermann. Nicht wahr, er ist es?«

      »Er ist es. Aber, Mensch, Du erscheinst mir jetzt grad wie eine Gottheit, welche zur rechten Zeit vom Himmel herniedersteigt, um den Bedrängten zu erretten!«

      »Ich habe Dir ja meine Hilfe angeboten; Du aber hast sie abgewiesen.«

      »Wer konnte das denken!«

      »Am Besten ist es, Du gehst einmal mit hinab und siehst Dir meine drei Begleiter an. Wir werden