Butler Parker Staffel 2 – Kriminalroman. Günter Dönges. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Günter Dönges
Издательство: Bookwire
Серия: Butler Parker
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783959793759
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erst einmal die vier Türschlösser, deren Zustand aber seinen Beifall fanden; Er erkannte mit letzter Sicherheit, daß an ihnen nicht herummanipuliert worden war.

      Woher der Butler das wußte?

      Nun, als vorsichtiger Mensch, der erfahren im Umgang mit Gangstern war, hatte er die betreffenden Türschlösser vorher präpariert und in jedes Schloß eine winzige Spur einer Graphitpaste hineingedrückt. Diese Versiegelung war noch völlig intakt. Danach waren also weder Original- noch Nachschlüssel verwendet worden.

      Mike Rander zündete sich eine Zigarette an und sah interessiert zu.

      Josuah Parker beschäftigte sich inzwischen mit der Motorhaube. War sie in der Zwischenzeit vielleicht geöffnet worden? Und zwar durch einen Gewalteingriff von außen her?

      Parker war erneut zufrieden. Er konnte nichts feststellen. Auch der Deckel des Kofferraums war intakt, Hatten die Gangster sich womöglich gar nicht um den Buick gekümmert? War Parker diesmal etwas zu vorsichtig und zu mißtrauisch gewesen?

      »Dann werden Sie ja wohl nichts dagegen haben, daß wir einsteigen«, sagte Rander und lächelte.

      »Einen Moment noch, Sir«

      Parker beugte sich nieder und suchte die Unterseite des Wagens ab.

      Schon nach wenigen Sekunden nickte er zufrieden.

      Er griff mit der Hand unter den Auspuff und zog anschließend ungemein vorsichtig und langsam ein viereckiges Päckchen hervor, das sich als Metallkästchen entpuppte.

      »Was haben wir denn da?« fragte Rander verdutzt.

      »Eine Rüttelladung, Sir«, gab der Butler zurück. »Der in diesem Päckchen befindliche Sprengstoff wird durch einen Spezialzünder zur Explosion gebracht. Spezialzünder deshalb, Sir, weil er auf die typischen Rüttel- und Schüttelbewegungen einer Auspuffanlage anspricht.«

      »Sind Sie wirklich sicher?« fragte Rander und sah sich das Metallkästchen vorsichtig an.

      »Ziemlich sicher«, gab der Butler zurück. »Mister Criswood wird Ihnen meine Angaben bestätigen können!«

      »Wie bekommen wir das vertrackte Ding jetzt weg?« wollte der junge Anwalt wissen. Dann weiteten sich seine Augen vor Schreck und Staunen, denn Parker war bereits damit beschäftigt, den Zünder auszuschrauben. Er besorgte das mit der Kaltblütigkeit und Geschicklichkeit eines ungemein erfahrenen Feuerwerkers.

      »Nun steht der Rückfahrt nichts mehr im Wege, Sir«, meldete er anschließend.

      »Und der Zünder? Immerhin dürfte er genügend Knallquecksilber enthalten, um uns Ärger zu machen.

      Parker nickte zustimmend.

      Er sah sich suchend um, entdeckte eine Batterie von Müllkästen, die auf der Straße vor einem großen Wohnblock standen. Er ging auf diese Müllkästen zu, öffnete eines dieser Gefäße, trat einige Schritt zurück und warf den Zünder dann gekonnt in den Mülleimer hinein.

      Worauf der Mülleimer sich sofort selbständig machte und wenigstens zehn Zentimeter vom Pflaster hochsprang. Als er wieder zurück zur Erde kam, sah er recht deformiert und mitgenommen aus.

      Randers ließ die Zigarette fallen und beobachtete seinen Butler sehr beeindruckt.

      »Manchmal«, sagte er dann lächelnd, »bin ich direkt froh, Parker, daß es Sie gibt!«

      Das Motel befand sich an der nördlichen Ausfallstraße und zeichnete sich nicht gerade durch Modernität oder Sauberkeit aus. Es war unterer Durchschnitt.

      Hinter einer Einfahrt mit einer Schranke befand sich der Bürobau. An ihn schlossen sich zwei langgestreckte Holzhäuser an, in denen die einzelnen Apartments, untergebracht waren. Die Wagen der Gäste standen in einer offenen Remise.

      Ein glatzköpfiger, mittelgroßer, dicker Mann mit kleinen, listigen Augen entpuppte sich als der Besitzer des Motels. Er hieß Lern Coltax und witterte sofort ein Geschäft, als Rander und Parker sein Büro betraten.

      Coltax war ein guter Menschenkenner, wie sich schnell herausstellte.

      Nachdem er Rander und Parker für wenige Sekunden gemustert hatte, wußte er sofort, daß hier keine Übernachtung zu verkaufen war. Rander und Parker gehörten nicht zu dem Kundenkreis, der in solch einem Motel zu verkehren pflegte.

      »Was soll’s denn sein?« erkundigte sich Coltax; nachdem er sich vorgestellt hatte.

      »Nur eine kleine Auskunft«, sagte Parker, während Mike Rander sich in dem schäbigen Büro interessiert umsah. »Mister Rander und meine bescheidene Wenigkeit interessieren uns für einen Ihrer Gäste, der für insgesamt drei Wochen hier bei Ihnen gewohnt hat.«

      »Davon habe ich eine ganze Menge«, gab Coltax vorsichtig zurück.

      »Wir meinen einen gewissen Larry Calderhan, Mister Coltax.«

      »Nie gehört!« Coltax zuckte die Schultern.

      »Er wohnte hier bei Ihnen unter dem Namen Jeff Canders. Auf diesen Namen lautete die Quittung!«

      »Jeff Canders. Stimmt, der hat hier bei mir gewohnt. Was ist mit ihm? Darf ich mal fragen, wer Sie eigentlich sind?«

      »Ich bin Anwalt«, sagte Mike Rander. Er deutete auf Parker und fügte hinzu, »und das Ist mein Butler!«

      »Schön und gut. Mister Rander. Weshalb sind Sie hinter Canders her? Hat er was angestellt?«

      »Man versucht, ihm gewisse Dinge in die Schuhe zu schieben, wie es im Volksmund so treffend heißt«, schaltete Josuah Parker sich wieder ein.

      »Ach so. Sie wollen ihn ’rauspauken, was?«

      »So ungefähr könnte man es nennen«, pflichtete Parker dem Besitzer des Motels bei. »Sind Sie in der Lage, uns etwas über Mister Canders zu erzählen?«

      »Na gut, was wollen Sie von mir hören?«

      »Die Wahrheit, wenn es sich eben einrichten läßt«, meinte der Butler würdevoll. »Wohnte Mister Canders länger als drei Wochen in Ihrem Motel? Was tat er? Erhielt er Besuch? War er häufig unterwegs? Telefonierte er oft? Wurde er vielleicht noch mehr angerufen? Fiel Ihnen irgend etwas an ihm auf?«

      »Das sind ne Menge Fragen«, gab Coltax zurück. Er zündet sich eine Zigarette an und schloß für einen kurzen Moment nachdenklich die Augen. »Canders war ein angenehmer Zeitgenosse, kann ich nicht anders sagen. Keinen Ärger, keine Saufereien, keine Frauengeschichten. Er putzte sich noch nicht mal seine Schuhe an den Vorhängen ab. Nee, ein angenehmer Kunde. Er war insgesamt drei Wochen hier. Wie’s auf der Quittung steht. Telefoniert hat er. Doch, das stimmt. Oft sogar. Und immer mit Frisco. Vielleicht hat er da ’ne Freundin gehabt. Er ist auch oft angerufen worden. Auch aus Frisco, das weiß ich sehr genau. Besuch hat er kaum gehabt, darin war er sehr zurückhaltend.«

      »War er häufig unterwegs? Er kann doch nicht die ganze Zeit über in seinem Apartment gewesen sein.«

      »Doch, war er meist. Er schrieb an ’nem Buch, hat er mir wenigstens gesagt. Sie wissen doch, daß der Schriftsteller ist, nicht wahr?«

      »Seine Phantasie ist in der Tat überraschend«, antwortete der Butler ohne jede Ironie. »Aus der bewußten Quittung geht hervor, daß Mister Canders vor einer Woche das Motel verließ.«

      »Stimmt haargenau, muß ja auch stimmen, denn ich hab’ die Quittung selbst geschrieben. Eines Tages schnappte er sich sein Gepäck und fuhr los.«

      »Besaß er einen eigenen Wagen?«

      »Nehme ich doch an, daß es seiner war. Er fuhr einen Dodge. Neueres Modell.«

      »Ließ Mister Canders durchblicken, wohin er fahren wollte?«

      »Er wollte rüber nach Frisco! Wohin genau, sagte er mir natürlich nicht. Und danach hätt’ ich ihn auch niemals gefragt!«

      »Können Sie sich an sein Gepäck erinnern?« schaltete Mike Rander sich ein.

      »Und