Herd und Schwert. Fritz Skowronnek. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Fritz Skowronnek
Издательство: Public Domain
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Жанр произведения: Зарубежная классика
Год издания: 0
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erwiderte Kurt von Berg, »die vierte fehlt«, und er warf seinen Zigarettenstummel abermals von sich.

      »Teufel, dann musst du eben für die vierte sorgen! Ihr werdet doch wohl hier in der Nachbarschaft eine haben, die zur Not mit uns klimpern kann.«

      »Klimpern gewiss, aber spielen?«

      »Ja, da hast du recht, das findet sich schwer. Heirat’ doch eine. Ein unverheirateter Gutsherr ist überhaupt eine Absurdität. ,Bauer ohne Frau’, sagt ein gutes kurländisches Sprichwort bei uns„ist wie Hahn ohne Henne, wie Hof ohne Tenne, wie Stall ohne Sau’.«

      Alles lachte. Am hellsten und fröhlichsten Kola; ja selbst Herr von Iwolski verzog seinen Mund zu einem Lächeln.

      »Auch wir Russen haben ähnliche Sprichwörter,«, sagte er. »Eines der bekanntesten lautet: ‘Geh’, Bauer, und such’ dir ’ne Frau, hol’ du dir den Teufel, sonst holt er dich’.«

      »Ein Sprichwort, das nicht gerade viel Lust zum Heiraten macht«, meinte Herr von Berg.

      »Warum nicht,« meinte Bogdan von Roth. »Wir zum Beispiel, Kola und ich, dachten gerade hier etwas für uns Passendes zu finden. Hast du nichts hier auf Lager, in das man sich verlieben könnte? Gar nichts? Wirklich nichts?«

      Einen Augenblick lang war es, als flöge eine Wolke über Kurts Gesicht.

      »Rein, gar nichts,« sagte er dann. »Aber wollt ihr euch nicht meinen Besitz ansehen?«

      Die, Tage verflogen. Nikolai von Roth sah sich mit Interesse den Berschkaller Meisterbetrieb an, denn Kurt konnte das Verdienst, das Gut auf solche Höhe gebracht zu haben, selbstverständlich nicht für sich in Anspruch nehmen, soviel auch schon unter seiner Herrschaft geschehen war.

      »Alles verdanken wir ihr und unserem trefflichen Gutsinspektor, nicht wahr, Grundmoser?« sagte der Gutsherr und klopfte dem wackeren Mann auf die Schulten.

      Der strahlte natürlich vor Glück, denn er hatte den neuen Gutsherrn – für ihn blieb er nämlich immer der neue – weiß Gott, schon geradezu lieb gewonnen. Er war halt auch aus gutem Holz geschnitten, das merkte man gleich.

      »Sie sollten mit mir nach Russland kommen,« sagte Herr von Roth lachend. »Dort brauchen wir Menschen wie Sie. Wollen Sie?«

      Da hätte man den alten Inspektor aber sehen sollen! Mit beiden Händen sträubte er sich gegen die Zumutung.

      »Für6 nichts um die Welt bringt man mich von hier fort,« rief er, »und am wenigsten nach Russland hinein.«

      »Fürchten Sie sich denn vor den Russen so sehr?«

      »Herr,« sagte da aber der alte Inspektor und straffte seine ganze Gestalt, »hassen vielleicht, aber von wegen fürchten, da kennen Sie uns Ostpreußen schlecht,« und er ballte seine Faust, wie in tiefem zurückgehaltenen Grimme.

      Kurt von Berg winkte seinem Freunde zu, von dem Gespräch lieber abzulassen, denn er kannte den alten, eingefleischten Hass des alten Mannes und wusste, dass eine Geschichte dahintersteckte, die weit zurücklag, aber Schuld daran war, dass der alte Grundmoser, trotz seiner sechsundfünfzig Jahre, und trotzdem er so ein stattlicher Mann war, noch immer keine Frau genommen hatte.

      Während die beiden, Herr von Berg und Kola von Roth, das Gut inspizierten, pirschte Bogdan im Walde herum. Das heißt, die Büchse hatte er zwar übergehängt, ans Schießen aber dachte er doch nicht.

      Ihn nahm der Wald mit seinem Zauber gefangen.

      Es war aber auch ein Wald mit der ganzen Märchenschönheit des herrlichen, ostpreußischen Waldreviers.

      Prachtvoller, dunkler, hochstämmiger Nadelwald, – Kiefern und Fichten; aber ganz mit hellem, im frischen Grün des Frühlings, förmlich hervorleuchtendem Laubunterholz durchsetzt; dann eine saftige, von einem kleinen Wasser durchflossene Wiesenschlenke und hinter dieser und rings um sie köstlichster Laubwald. Alte, große, wuchtige Eichen, die wie in kraftvoller Herrennatur ihre festen, knorrigen Äste ausbreiteten, und prachtvolle Buchen, die es an Kraft und an Eindruck den riesigen Eichen gleich zu tun suchten.

      Auf den Lichtungen stand äsendes Wild, das misstrauisch nach dem fremden Mann äugte; der aber stand im Genuss des Anblickes da und dachte nicht an das Schießen.

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      1

      Margell: Lituanismus für junges Mädchen.

      2

      Original: „ratlos“.

      3

      Original: „steckte“.

      4

      Original: „weitläuftige“.

      5

      Original: "mit".

      6

      Original: "Nichts".

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1

Margell: Lituanismus für junges Mädchen.

2

Original: „ratlos“.

3

Original: „steckte“.

4

Original: „weitläuftige“.

5

Original: "mit".

6

Original: "Nichts".


<p>6</p>

Original: "Nichts".