La San Felice Band 10. Александр Дюма. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Александр Дюма
Издательство: Public Domain
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Жанр произведения: Зарубежная классика
Год издания: 0
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lebe, mein General.«

      »Aber werden die Mörder dann nicht Gefahr laufen, gleichzeitig mit den Jakobinern auch die Royalisten zu morden?«

      »Nein, denn die Royalisten werden nur eine Sicherheitskarte vorzuzeigen und ein geheimes Zeichen zu geben haben, um verschont zu bleiben.«

      »Kennst Du dieses Zeichen? Kennst Du diese Sicherheitskarte?«

      »Auf der Sicherheitskarte ist eine Lilie abgebildet; das Zeichen besteht darin, daß man sich in das erste Glied des Daumens beißt.«

      »Und wie kannst Du verhindern, daß dies Complott zum Ausbruch komme?«

      »Dadurch, daß ich die Häupter desselben festnehmen ließe.«

      »Kennst Du diese Häupter?«

      »Ja.«

      »Wie heißen Sie?«

      »Ja, das ist es eben.«

      »Was willst Du damit sagen?«

      »Ich will sagen, daß eben hier der Zweifel nicht blos anfängt, sondern sich verdoppelt.«

      »Ah so!«

      »Was wird man mit den Häuptern des Complotts machen?«

      »Man wird ihnen den Proceß machen.«

      »Und wenn sie schuldig sind?«

      »So werden sie verurtheilt.«

      »Wozu?«

      »Zum Tode.«

      »Nun sehen Sie, dieses ist es eben, wogegen mein Gewissen sich empört. Man nennt mich Michele den Narren, aber niemals habe ich einem Menschen, oder einem Hunde, oder einer Katze, oder auch nur einem Vogel etwas zu Leide gethan. Ich möchte nicht die Ursache zum Tode eines Menschen sein. Ich hätte nichts dagegen, wenn man fortführe mich Michele den Narren zu nennen, aber nie möchte ich, daß man mich Michele den Verräther, Michele den Spion oder Michele den Mörder nennt.«

      Championnet betrachtete den Lazzarone mit einem gewissen Grad von Ehrerbietung.

      »Wenn ich,« sagte er dann, »Dich nun Michele den ehrlichen Mann taufe, wirst Du Dich mit diesem Titel begnügen?«

      »Das heißt, ich werde niemals einen andern verlangen und ich werde meinen ersten Pathen vergessen, um mich nur meines zweiten zu erinnern.«

      »Wohlan, im Namen der französischen und neapolitanischen Republik taufe ich Dich hiermit auf den Namen Michele der ehrliche Mann.«

      Michele ergriff die Hand des Generals, um sie zu küssen.

      »Weißt Du nicht,« sagte Championnet zu ihm, »daß ich den Handkuß zwischen Männern abgeschafft habe?«

      »Aber was soll ich dann thun,« fragte Michele, indem er sich hinter dem Ohr kratzte. »Ich möchte Ihnen dennoch sagen, wie dankbar ich Ihnen bin.«

      »Nun, dann umarme mich;« sagte Championnet, indem er ihm die Arme öffnete.

      Michele umarmte den General, indem er vor Freuden schluchzte.

      »Nun,« sagte der General, »wir wollen aber vernünftig mit einander sprechen, regazzo.«

      »Ich verlange nichts Besseres, mein General.«

      »Du kennst also die Häupter des Complotts?«

      »Ja, mein General.«

      »Wohlan, nimm einen Augenblick lang an, daß die Enthüllung von einem Andern käme.«

      »Gut.«

      »Und daß dieser Andere zu mir gesagt hätte: Lassen Sie Michel festnehmen. Er kennt die Namen der Häupter des Complotts.«

      »Gut.«

      »Daß ich Dich daraufhin hätte festnehmen lassen.«

      »Sehr schön.«

      »Und daß ich sage: Michele, Du kennst die Namen der Häupter des Complotts. Du wirst mir sie nennen, oder ich lasse Dich erschießen: Was würdest Du dann thun?«

      »Ich würde Ihnen sagen: Lassen Sie mich erschießen, mein General. Lieber will ich sterben, als Ursache des Todes eines Menschen sein.«

      »Weil Du Hoffnung hättest, daß ich Dich nicht erschießen lassen würde, nicht wahr?«

      »Nein, weil ich die Hoffnung hätte, daß die Vorsehung, die mich schon einmal gerettet, mich auch das zweite Mal retten würde.«

      »Zum Teufel, die Geschichte wird verwickelt,« sagte Championnet lachend. »Ich kann Dich indeß doch nicht erschießen lassen , um zu sehen, ob Du die Wahrheit sprichst.«

      Michele dachte einen Augenblick nach, dann sagte er:

      »Es ist also wohl sehr nothwendig, daß Sie das Haupt oder die Häupter des Complotts kennen?«

      »Jawohl, durchaus nothwendig. Weißt Du nicht, daß man den Bandwurm nur dadurch curiren kann, daß man ihm den Kopf abreißt?«

      »Können Sie mir aber versprechen, daß diese Leute nicht erschossen werden?«

      »So lange ich in Neapel sein werde, ja.«

      »Aber wenn Sie Neapel verlassen?«

      »Dann stehe ich freilich für nichts.«

      »Madonna, was soll ich thun?«

      »Sinne nach. Siehst Du kein Mittel, um uns beide aus der Verlegenheit zu ziehen ?«

      »Ja wirklich, mein General, ich sehe eins.«

      »Nenne es.«

      »Also, solange Sie in Neapel sein werden, wird wegen des Complotts, welches ich Ihnen entdeckt haben werde, Niemand hingerichtet?«

      »Nein, Niemand.«

      »Wohlan, es gibt außer mir noch eine Person, welche die Namen der Häupter des Complotts kennt, nur mit dem Unterschiede, daß diese Person wiederum von dem Vorhandensein eines Complotts nichts weiß.«

      »Wer ist diese Person?«

      »Die Kammerzofe meiner Milchschwester, die Gemahlin des Chevalier San Felice.«

      »Und wie heißt diese Zofe?«

      »Giovannina.«

      »Und wo wohnt sie ?«

      »In Mergellina, im Palmbaumhause.«

      »Und wie sollen wir etwas von ihr erfahren, wenn sie das Complott nicht kennt?«

      »Lassen Sie sie vor den Polizeipräsidenten Bürger Nicolo Fasulo citiren, der ihr drohen wird, sie in’s Gefängniß bringen zu lassen, wenn sie nicht sagt, wer der Mann ist, der ihre Herrin in der vergangenen Nacht bis um zwei Uhr Morgens erwartet und ihr Haus erst um drei Uhr verlassen hat.«

      »Und der Mann, den sie nennen wird, ist also das Haupt des Complotts?«

      »Ja, ganz besonders wenn sein Vorname mit dem Buchstaben A und sein Familienname mit dem Buchstaben B anfängt. Und nun, mein General, habe ich, so wahr ich Michele der ehrliche Mann bin, Ihnen allerdings nicht Alles gesagt, was ich Ihnen zu sagen habe, wohl aber Alles, was ich Ihnen sagen werde.«

      »Und verlangst Du für die Dienste, welche Du Neapel leistest, nichts von mir?»

      »Ich verlange weiter nichts von Ihnen, als niemals zu vergessen, daß Sie mein Pathe sind.«

      Und indem er diesmal mit aller Gewalt die Hand küßte, welche der General ihm bot, verließ er eiligst das Zimmer, indem er nach den von ihm mitgetheilten Aufschlüssen es dem General überließ, Alles zu thun, was dieser unter den obwaltenden Umständen angemessen finden würde.

       Drittes Capitel.

      Die Verhaftung

      In dem Augenblick, wo Michele das Quartier des Generals Championnet verließ, war es zwei Uhr Nachmittags.

      Er sprang in den ersten besten Corricolo, der ihm in den Weg kam, und langte unter Beobachtung desselben Verfahrens wie auf dem Herwege, das heißt, indem er in Portici und in Castellamare den Wagen wechselte, kurz vor fünf Uhr wieder in Salerno an.

      Hundert