Die Fünf und Vierzig. Александр Дюма. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Александр Дюма
Издательство: Public Domain
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Жанр произведения: Зарубежная классика
Год издания: 0
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mit einem Mann Ordonnanz nach der Porte Bussy reiten.

      Dieser ganz befiederte, ganz stolz auf seinem Schimmel sitzende Officier, dessen Degen mit der vergoldeten Scheide einen schönen Mantel von flandrischem Tuch emporhielt, war in zehn Minuten vor dem Gasthaus.

      Da er sich aber nicht in das Gasthaus begeben wollte, war er im Begriff, vorüberzureiten, ohne nur das Schild bewundert zu haben, denn er schien sehr sorgenvoll und in Gedanken vertieft, dieser Kapitän, als Meister Fournichon, dem das Herz beinahe bei dem Gedanken brach, daß er den ganzen Tag kein Geld lösen sollte, sich aus seinem Thürmchen neigte und ausrief:

      »Das ist ein schönes Pferd, Frau!«

      Welchem Madame Fournichon, als übereinstimmende Wirthin die Erwiederung ergreifend, beifügte:

      »Und wie schön ist der Reiter!«

      Der Kapitän, der für das Lob, von welcher Seite es auch kam, nicht unempfindlich zu sein schien, schaute empor, als ob er plötzlich erwachte. Er sah den Wirth, die Wirthin und das Wirthshaus, hielt sein Pferd an, und rief seiner Ordonnanz.

      Dann betrachtete er, immer noch im Sattel, sehr aufmerksam das Haus und das Quartier.

      Fournichon rumpelte zu vier und vier Stufen seine Treppe hinab und stellte sich, seine Mütze in den Händen zusammengerollt, vor die Thüre.

      Der Kapitän dachte einen Augenblick nach und stieg dann ab.

      »Ist Niemand hier?« fragte er.

      »Für den Augenblick nicht, mein Herr.« antwortete der gedemüthigte Wirth.

      Er wollte eben beifügen:

      »Es ist dies jedoch nicht gewöhnlich so in meinem Hause.«

      Aber Dame Fournichon war, wie beinahe alle Frauen, scharfsichtiger als ihr Mann; sie rief daher eiligst von ihrem Fenster aus:

      »Sucht der Herr die Einsamkeit, so wird er sich bei uns vortrefflich finden.«

      Der Kapitän richtete seine Augen in die Höhe, und als er das gute Gesicht sah, nachdem er die gute Antwort gehört hatte, erwiederte er:

      »Für den Augenblick, ja, das ist es gerade, was ich suche, meine gute Frau.«

      Dame Fournichon eilte sogleich dem Fremden entgegen, indem sie sich sagte:

      »Diesmal gibt Amors Rosenstock Geld zu lösen und nicht das Schwert des kühnen Ritters

      Der Kapitän, der zu dieser Stunde die Aufmerksamkeit der Gatten in Anspruch nahm, und zugleich die des Lesers zu erregen verdient, dieser Kapitän war ein Mann von dreißig bis fünf und dreißig Jahre, während er erst acht und zwanzig Jahre alt zu sein schien, so viel Sorge verwandte er auf seine Person.

      Er war groß, gut gewachsen, von einer ausdrucksvollen und feinen Physiognomie; bei näherer Prüfung hätte man vielleicht etwas Affectation in seinem großartigen Wesen gefunden, doch affectirt oder nicht, sein Wesen blieb immerhin großartig.

      Er warf in die Hände seines Begleiters den Zaum eines herrlichen Pferdes, das mit einem Fuß die Erde stampfte, und sagte zu ihm:

      »Führe das Pferd auf und ab und erwarte mich hier.«

      Der Soldat nahm den Zaum und gehorchte.

      Sobald er sich im großen Saale des Wirthshauses befand, blieb er stehen und sagte, einen Blick der Zufriedenheit umher werfend:

      »Oh! Oh! ein so großer Saal und kein einziger Zecher! Sehr gut!«

      Meister Fournichon schaute ihn mit Erstaunen an, während ihm Madame Fournichon mit Einverständniß zulächelte.

      Der Kapitän fuhr fort:

      »Es ist also etwas in Eurem Benehmen oder in Eurem Hause, was die Gäste von Euch entfernt?«

      »Gott sei Dank, weder das Eine, noch das Andere, mein Herr,« erwiederte Madame Fournichon. »Das Quartier ist nur neu, und was die Kunden betrifft, so wählen wir.«

      »Ah! sehr gut,« sagte der Kapitän.

      Meister Fournichon billigte während dieser Zeit mit dem Kopfe die Antworten seiner. Frau.

      »Zum Beispiel,« fügte sie mit einem gewissen Blinzeln der Augen bei, das den Urheber des Planes mit Amors Rosenstock offenbarte, »zum Beispiel für einen Kunden wie Eure Herrlichkeit ließe man gerne zwölf gehen.«

      »Das ist artig, meine hübsche Wirthin, und ich danke.«

      »Will der gnädige Herr Wein kosten?« fragte Fournichon mit seiner am Mindesten heiseren Stimme.

      »Will der gnädige Herr die Wohnungen besichtigen?« sagte Madame Fournichon mit ihrer süßesten Stimme.

      »Das Eine und das Andere mit Eurer Erlaubniß.« erwiederte der Kapitän.

      Fournichon stieg in den Keller hinab, während seine Frau ihrem Gaste die nach den Thürmchen führende Treppe zeigte, auf der sie ihm voran ging, wobei sie ihren Rock zierlich etwas aufhob und auf jeder Stufe einen wahren Pariserin-Schuh krachen ließ.

      »Wie viel Personen könnt Ihr hier quartieren?« fragte der Kapitän, als er im ersten Stock angelangt war.

      »Dreißig Personen, worunter zehn Herren.«

      »Das ist nicht genug, schöne Wirthin,« entgegnete der Kapitän.

      »Warum, mein Herr?«

      »Ich hatte einen Plan, sprechen wir nicht mehr davon.«

      »Ah! mein Herr, Ihr werdet sicherlich nichts Besseres finden, als Amors Rosenstock

      »Warum Amors Rosenstock

      »Den kühnen Ritter, wollte ich sagen, und wenn man nicht den Louvre und seine Zugehör hat…«

      Der Fremde heftete einen seltsamen Blick auf sie.

      »Ihr habt Recht,« sagte er, »wenn man nicht den Louvre und seine Zugehör hat.«

      Dann fuhr er bei Seite fort:

      »Warum nicht, das wäre bequemer und minder theuer.«

      »Ihr sagt also, meine gute Dame,« sprach er laut, »Ihr könntet hier dreißig Personen zum Wohnen aufnehmen?«

      »Ja, gewiß.«

      »Aber für einen Tag?«

      »Oh! für einen Tag vierzig und sogar fünf und vierzig.«

      »Fünf und vierzig, Parfandious! das ist gerade meine Zahl.«

      »Wirklich! seht, wie glücklich sich das trifft.«

      »Und ohne daß es auswärts Lärm macht?«

      »Sonntags haben wir oft achtzig Soldaten hier.«

      »Und keine Zusammenrottung vor dem Hause, kein Spion unter den Nachbarn?«

      »Oh! mein Gott, nein; wir haben keinen andern Nachbar, als einen würdigen Bürgersmann, der sich nie in eines Dritten Angelegenheiten mischt, und keine andere Nachbarin, als, eine Dame welche so zurückgezogen lebt, daß ich sie in den drei Wochen, die sie hier wohnt, noch gar nicht zu Gesicht bekommen habe; alle Uebrigen sind unbedeutende Leute.«

      »Das sagt mir vortrefflich zu.«

      »Ah! desto besser.«

      »Und von heute in einem Monat,« fuhr der Kapitän fort, »behaltet das wohl, Madame, von heute in einem Monat.«…

      »Am 26. October also?«

      »Am 26. October.«

      »Nun?«

      »Am 26. October miethe ich Euer ganzes Gasthaus.«

      »Das ganze?«

      »Das ganze. Ich will einigen Landsleuten eine Ueberraschung bereiten… Officieren oder wenigstens Kriegsmännern der Mehrzahl nach, welche in Paris ihr Glück suchen; bis dahin erhalten sie Nachricht, daß sie bei Euch absteigen sollen.«

      »Und wie erhalten sie diese Nachricht, da Ihr ihnen eine Ueberraschung bereiten wollt?« fragte unkluger Weise Madame Fournichon.

      »Ah!«