Die Sachvergütung der Arbeit, die wirkliche Menge von Lebens- und Genussmitteln, welche sie dem Arbeiter einbringt, nahm im Laufe des gegenwärtigen Jahrhunderts vielleicht in noch größerem Maße zu als ihr Geldpreis. Nicht nur das Getreide ist etwas wohlfeiler geworden, sondern auch viele andere Dinge, welche den fleißigen Armen eine angenehme und gesunde Abwechslung in den Nahrungsmitteln darbieten, sind um ein gut Teil billiger geworden. Die Kartoffeln z. B. kosten jetzt im größten Teil des Königreichs nur halb so viel als vor dreißig oder vierzig Jahren. Dasselbe lässt sich von den Rüben, dem Kohl, den Mohrrüben sagen, lauter Gewächse, die früher mit dem Spaten, jetzt aber gewöhnlich mittels des Pfluges bestellt werden. Auch alle Arten von Gartengewächsen sind wohlfeiler geworden. Die Äpfel und selbst die Zwiebeln kamen im vorigen Jahrhundert meist aus Flandern. Die großen Fortschritte in der Verfertigung der gröberen Leinen- und Wollenzeuge haben den Arbeitern billigere und bessere Kleidung und die Fortschritte in der Verfertigung der groben Metallwaren billigeres und besseres Handwerkzeug, sowie viele angenehme und bequeme Hausgeräte verschafft. Seile, Salz, Lichter, Leder und gegorene Getränke sind allerdings, hauptsächlich durch die darauf gelegten Steuern, viel teurer geworden. Allein die Menge, die der arbeitende Arme von diesen Dingen notwendig braucht, ist so gering, dass die Erhöhung ihres Preises der Verminderung des Preises so vieler anderer Dinge nicht gleichkommt. Die gewöhnliche Klage, dass der Luxus sich selbst bis auf die untersten Volksklassen erstreckt und die arbeitenden Armen jetzt nicht mehr mit der Nahrung, Kleidung und Wohnung zufrieden sein wollen, an der sie sich früher haben genügen lassen, kann uns überzeugen, dass nicht nur der Geldpreis der Arbeit, sondern auch ihre Sachvergütung gestiegen ist.
Ist nun diese Verbesserung in den Umständen der niederen Volksklassen als ein Vorteil oder als ein Nachteil für die Gesellschaft anzusehen? Die Antwort scheint auf den ersten Blick außerordentlich einfach. Dienstboten, Tagelöhner und Arbeiter verschiedener Art machen den bei weitem größten Teil jeder großen politischen Gemeinschaft aus. Was immer aber die Umstände des größten Teils verbessert, kann niemals als ein Nachteil für das Ganze angesehen werden. Sicherlich kann keine Gesellschaft blühend und glücklich sein, deren meiste Glieder arm und elend sind. Überdies ist es nicht mehr als billig, dass die, die die gesamte Masse des Volkes mit Nahrung, Kleidung und Wohnung versorgen, einen solchen Anteil von dem Produkt ihrer eigenen Arbeit erhalten, um sich selbst erträglich nähren, kleiden und wohnen zu können.
Die Armut ermutigt zwar nicht zur Ehe, verhindert aber auch sie nicht immer. Sie scheint sogar der Kindererzeugung günstig zu sein. Eine halbverhungerte Bergschottin bringt oft mehr als zwanzig Kinder zur Welt, während eine wohlgenährte schöne Dame oft unfähig ist, ein einziges zu gebären und im Allgemeinen höchstens zwei oder drei Niederkünfte abhält. Die unter vornehmen Frauen so häufige Unfruchtbarkeit ist unter den Frauen niederen Standes sehr selten. Während die Üppigkeit im schönen Geschlecht zwar vielleicht die Begierde nach Genuss entflammt, scheint sie stets die Zeugungskraft zu schwächen und oft ganz zu zerstören.
Allein die Armut ist, obwohl sie die Kindererzeugung nicht hemmt, höchst ungünstig für die Kindererziehung. Die zarte Pflanze ist hervorgebracht, muss aber in so kaltem Boden und so rauem Klima bald welken und sterben. Es ist, wie man mir oft gesagt hat, in den schottischen Hochlanden nichts Ungewöhnliches, dass eine Mutter, die zwanzig Kinder geboren hat, nicht zwei am Leben behält. Einige sehr erfahrene Offiziere haben mich versichert, dass sie, weit entfernt, ihr Regiment damit rekrutieren zu können, niemals imstande waren, mit allen in ihm geborenen Soldatenkindern auch nur die Zahl der Trommler und Pfeifer voll zu machen. Dennoch sieht man selten irgendwo so viele hübsche Kinder als um eine Kaserne herum; aber sehr wenige von ihnen erreichen, wie es scheint, das vierzehnte oder fünfzehnte Jahr. An einigen Orten stirbt die Hälfte der Kinder vor dem vierten Jahre, an vielen vor dem siebenten, und fast überall vor dem neunten oder zehnten. Aber diese große Sterblichkeit findet sich überall hauptsächlich unter den Kindern des niederen Volkes, das sie nicht mit der Sorgfalt warten kann wie die besseren Stände. Obgleich ihre Ehen im Allgemeinen fruchtbarer sind als die der vornehmen Leute, so gelangen doch weniger Kinder aus jenen zur Reife. In Findelhäusern und unter den auf Kosten der Gemeinde verpflegten Kindern ist die Sterblichkeit noch größer als unter den Kindern der gewöhnlichen Leute.
Jede Tiergattung vermehrt sich naturgemäß im Verhältnis zu den Mitteln ihres Unterhalts, und keine Gattung kann sich jemals darüber hinaus vermehren. Aber in einer zivilisierten Gesellschaft kann der Mangel an Nahrungsmitteln nur unter den unteren Volksklassen einer weiteren Vermehrung der Menschen Schranken setzen; und er kann dies nur dadurch, dass er einen großen Teil der Kinder, die ihre fruchtbaren Ehen hervorbringen, vernichtet.
Die reichliche Belohnung der Arbeit, welche die niederen Volksklassen