Begraben . Блейк Пирс. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Блейк Пирс
Издательство: Lukeman Literary Management Ltd
Серия: Ein Riley Paige Krimi
Жанр произведения: Современные детективы
Год издания: 0
isbn: 9781640294257
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errötete ein wenig bei der Idee.

      Nein, heute Abend wird bestimmt nichts passieren.

      Da die ganze Familie anwesend war, würde es kaum eine Möglichkeit für ein diskretes Miteinander geben.

      Nicht, dass sie mit den Dingen, wie sie waren, nicht einverstanden gewesen wäre.

      Von Menschen umgeben zu sein, die ihr so viel bedeuteten, war ihr an diesem besonderen Abend Freude genug. Aber als sie zusah, wie sich ihre Familie und Freunde amüsierten, wurden Rileys Gedanken von eine neuen Anliegen heimgesucht.

      Eine Person am Tisch hatte bisher kaum ein Wort gesagt, und das war Liam, der Neuzugang in Rileys Haushalt. Liam war in Aprils Alter, und die beiden Teenager waren schon einmal miteinander ausgegangen. Riley hatte den großen, schlaksigen Jungen vor seinem übergriffigen, betrunkenen Vater gerettet. Er brauchte einen Platz zum Leben, und dieser Ort war jetzt eben das Sofa in Rileys Familienzimmer, auf dem er schlief.

      Liam war normalerweise gesprächig und kontaktfreudig. Aber etwas schien ihn heute Abend zu beunruhigen.

      Riley fragte: „Stimmt etwas nicht, Liam?"

      Der Junge schien sie nicht einmal zu hören.

      Riley sprach etwas lauter.

      „Liam."

      Liam blickte von seinem Essen auf, das er bisher kaum angerührt hatte.

      „Was?“, fragte er.

      „Stimmt etwas nicht?"

      „Nein. Warum?"

      Riley kniff unruhig die Augen zusammen. Etwas war nicht in Ordnung. Liam war selten so einsilbig.

      „Ich habe mich nur gewundert", sagte sie.

      Sie nahm sich vor, später mit Liam allein zu sprechen.

      *

      Beim Nachtisch übertraf sich Gabriela mit einer köstlichen Obstorte. Anschließend genossen Riley und Blaine einen Drink, während die vier Kinder sich im Familienzimmer unterhielten, und dann gingen Blaine und seine Tochter nach Hause.

      Riley wartete bis April und Jilly auf ihre Zimmer gingen. Dann ging sie allein ins Familienzimmer. Liam saß ruhig auf dem noch zugeklappten Schlafsofa und starrte ins Leere.

      „Liam, ich merke doch, dass etwas nicht stimmt. Ich wünschte, du würdest mir davon erzählen."

      „Da ist nichts", sagte Liam.

      Riley verschränkte ihre Arme und sagte nichts. Sie wusste vom Umgang mit den Mädchen, dass ihm Umgang mit jungen Menschen, abwarten manchmal die beste Strategie war.

      Dann sagte Liam: „Ich will nicht darüber reden."

      Riley war erschrocken. An die jugendliche Launen von April und Jilly war sie gewöhnt, zumindest von Zeit zu Zeit. Doch für Liam war so ein Verhalten völlig untypisch. Er war stets angenehm und zuvorkommend. Auch war er ein engagierter Schüler, und Riley schätzte seinen guten Einfluss auf April.

      Schweigend wartete Riley weiter.

      Schließlich sagte Liam: „Ich bekam heute einen Anruf von Dad."

      Riley spürte ein Ziehen in der Magengrube.

      Sie kam nicht umhin, sich an diesen schrecklichen Tag zu erinnern, als sie zu Liams Haus geeilt war, um ihn davor zu bewahren, von seinem Vater übel verprügelt zu werden.

      Sie wusste, dass sie nicht überrascht sein sollte. Dennoch wusste sie nicht, was sie darauf sagen sollte.

      Liam sagte: „Er sagt, dass ihm all das leid tue. Er sagt, dass er mich vermisst."

      Rileys Sorge wurde größer. Sie besaß für Liam nicht das Sorgerecht. Im Moment fungierte sie als eine Art spontane Pflegemutter, und sie hatte keine Ahnung, was ihre zukünftige Rolle in seinem Leben sein würde.

      „Möchte er, dass du nach Hause kommst?“, fragte Riley.

      Liam nickte.

      Riley konnte sich nicht dazu durchringen, die offensichtliche Frage zu stellen....

      „Was möchtest du?"

      Was würde sie tun ––was könnte sie tun––wenn Liam sagte, dass er zurück wolle?

      Riley wusste, dass Liam ein sanftmütiger Junge war, der schnell verzieh. Wie viele Opfer von Missbrauch war auch er anfällig für konsequente Verleugnung.

      Riley setzte sich neben ihn.

      Sie fragte: „Warst du hier glücklich?"

      Aus Liams Kehle drang ein kleines Würgegeräusch. Zum ersten Mal erkannte Riley, dass er den Tränen nahe war.

      „Oh, ja", sagte er. „ Das war.... Ich war sehr glücklich."

      Riley fühlte, wie ihre eigene Kehle ihr eng wurde. Sie wollte ihm sagen, dass er so lange hier bleiben konnte, wie er nur wollte. Aber was könnte sie tun, wenn sein Vater von ihm verlangte, dass er zurückkehrte? Es läge nicht in ihrer Macht, das zu verhindern.

      Eine Träne lief jetzt Liams Wange hinunter.

      „Es ist nur, dass.... seit Mom weg ist.... Ich bin alles, was Dad noch hat. Oder zumindest war ich das, bis ich ging. Jetzt ist er ganz allein. Er sagt, er trinkt nicht mehr. Er sagt, er würde mir nichts mehr antun."

      Riley platzte beinahe hervor....

      „Glaub ihm nicht. Glaube ihm nie, wenn er so etwas sagt."

      Stattdessen sagte sie: „Liam, du musst wissen, dass dein Vater sehr krank ist."

      „Ich weiß", sagte Liam.

      „Es liegt an ihm, sich die Hilfe zu holen, die er braucht. Aber bis er das tut, wird es sehr schwer für ihn sein, sich zu ändern."

      Riley schwieg für einen Moment.

      Dann fügte sie hinzu: „Denk immer daran, dass es nicht deine Schuld ist. Das weißt du doch, oder?"

      Liam unterdrückte ein Schluchzen und nickte.

      „Bist du jemals dorthin zurückgegangen, um ihn zu sehen?“, fragte Riley.

      Liam schüttelte lautlos den Kopf.

      Riley streichelte seine Hand.

      „Ich möchte nur, dass du mir eins versprichst. Wenn du zu ihm gehst, geh nicht allein. Ich will bei dir sein. Versprichst du mir das?"

      „Ich verspreche es", sagte Liam.

      Riley griff nach einer Box mit Taschentüchern und bot sie Liam an, der sich die Augen abwischte und die Nase putzte. Dann saßen beide für ein paar lange Momente der Stille beieinander.

      Schließlich sagte Riley: „Brauchst du mich noch bei etwas anderem?"

      „Nein. Jetzt geht es mir gut. Danke für.... naja, du weißt schon."

      Er lächelte sie schwach an.

      „So ziemlich alles", fügte er hinzu.

      „Gern geschehen", sagte Riley und erwiderte sein Lächeln.

      Sie verließ das Familienzimmer, ging ins Wohnzimmer und setzte sich allein auf die Couch.

      Plötzlich entfuhr ihrem Hals ein Schluchzen, und sie fing an zu weinen. Sie war erstaunt, wie sehr sie das Gespräch mit Liam erschüttert hatte.

      Doch als sie darüber nachdachte, lag der Grund auf der Hand.

      Ich bin einfach überfordert, dachte sie.

      Immerhin versuchte sie immer noch, Jillys Adoption zu regeln. Sie hatte das arme Mädchen aus ihrem eigenen Elend gerettet. Als Riley sie gefunden hatte, hatte Jilly versucht, aus reiner Verzweiflung ihren Körper zu verkaufen.

      Was