Ini: Ein Roman aus dem ein und zwanzigsten Jahrhundert. Julius von Voss. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Julius von Voss
Издательство: Public Domain
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Жанр произведения: Зарубежная классика
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waren, Säuren welche die Stickstoffe schnell aufhoben. So bekämpfte höhere Kunst die höhere Kunst.

      Neben diesen Uebungen mußte das Fußvolk geometrische Märsche vollziehen, wodurch man Vortheile über den Feind gewinnen konnte, und was sonst dahin einschlug.

      Nach einem Jahre konnte der junge Soldat seinen Abschied verlangen und zu den Seinigen gehen. Gestärkter, mit mancher Kunde bereichert, kam er dort an, und der Staat hatte überall Bürger, welche im Nothfalle zu den Waffen gerufen werden konnten. Auch fanden unter diesen noch jährliche Uebungen von einigen Tagen statt, damit jener Unterricht nicht zu sehr dem Gedächtniß entflöhe.

      Zeigte aber ein Jüngling nach diesem Jahre Neigung, bei dem Heere zu bleiben, so nahm man ihn, nach Maasgabe seiner besondern Anlagen, bei den besonderen Truppengattungen auf, deren kunstvollerer Dienst eine längere Lehrzeit forderte.

      Eigentlich ward der Krieg in den Lüften, auf der Erde, und unter der Erde vollzogen.

      Der leichten Truppen Beruf wies ihnen die höhere Region an. Es wurde schon erzählt, wie diese Zeit Adler einübte, Azotgondeln fortzuziehen. Bei den Heeren fand man vor allem große Zuchtanstalten dieser Thiere. Es gab kleinere Nachen und größere Gallionen, alle hingen aber an vielen kleinen, damit verbundenen Steigekugeln, damit, wenn ein feindliches Geschoß traf, nicht gleich das Sinken folgte.

      Jene hatten die Bestimmung, den Feind aus der Ferne, in seiner Zahl und seinen Maasregeln zu erspähen. Da man hoch genug stieg, und die erweitete Optik so wichtige Hülfe leistete, ergiebt sich, daß dieser schon auf zwanzig Meilen ein Gegenstand der Beobachtung wurde. Allein der Feind, welcher seine Plane gerne hehlen wollte, säumte gewöhnlich nicht, ähnliche leichte Fahrzeuge voranzuschicken, welche die diesseitigen zurückzutreiben suchten. Und so ereigneten sich in der Höhe Vortrabgefechte, wie sie, um Jahrhunderte früher, unter Husaren oder Kosaken bestanden.

      Gewandt die Adler zu lenken, aus der steilen Entfernung, Gegenden und den Truppenstand aufzunehmen, mittelst der Telegraphie dem Feldherrn davon Meldung zu thun, dies waren die vorzüglichen Obliegenheiten, in welchen diese Leute sich tüchtig zu machen hatten. Daneben mußten sie eben so fertig als das Fußvolk zielen können, um wo möglich ihres Gegenparts Adler zu erlegen, wo dann die Eroberung unstät treibender Nachen ein Spiel ward. Den meisten Ruhm brachte es jedoch bei dieser Truppengattung, wenn man in Nacht und Dunkel über Feindes Heer schlich, mit anbrechendem Tage ihn bei aller Vorsicht erkundete, und unerreicht entfloh. Oder wenn man über dichte Wolken dahin schwebte und sich zu dem nämlichen Zweck in die klare Region niederließ. Dies war indessen schwierig genug, weil dem Feinde die Vorsicht auferlegte, bei Nacht sowohl als bei umzogenem Himmel, oben patrouilliren zu lassen.

      Die größeren Gallionen entfernten sich nicht weit und blieben den Gefechten vorbehalten. Sie luden Granaten mit reinem Knallsilber gefüllt und Feuerkränze, lenkten dann über einen Truppenhaufen, und ließen Verderben auf ihn niederfallen. Die Kriegskunst lehrte aber, ihnen sogleich andere entgegen zu senden, auch wurden aus der Tiefe, weitreichende Feldstücke mit glühenden Kugeln, auf sie gerichtet. Hier möglichst auszuweichen, und dort doch der Absicht ein Genüge zu thun, strebte die Lufttaktik. Allerdings langte man nicht immer glücklich mit den Theorien aus, die Fahrzeuge geriethen in Brand, die Adler wurden getödtet, man war gezwungen sich mit dem Fallschirm erdwärts zu wenden, und wenn der Feind sich unten befand, auf Gnade und Ungnade sich zu ergeben.

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