Juarez hat vier Kompanien Franzosen vernichtet und ebenso viele Komantschen. Östlich von Coahuila, am Zusammenfluß des Sabinaflusses mit dem anderen Arm, wollen sie Lord und Amy Lindsay treffen.
Du weißt nun, wie die Sachen stehen, und wirst dir selbst sagen, was geschehen muß. Sie müssen natürlich alle sterben, sonst sind wir verloren. Triff deine Maßregeln schnell, ich sende dir zu diesem Zweck noch fünfzig Männer nach.
Handle schleunigst, daß du bald zurückkehren kannst. Ich bedarf deiner, denn ich habe neun Rippen gebrochen, die mir jener Vaquero eingetreten hat, aus Rache, daß ich ihn überlistet und ausgehorcht habe.
Deine Josefa.«
Noch vor Abend sprengte die Truppe von fünfzig Mann zum Tor der Hazienda hinaus. Der Anführer trug den Brief wohlverwahrt bei sich.
Um dieselbe Zeit lag Josefa auf einem über den Boden ausgebreiteten Teppich. Die Operation hatte begonnen. Während der eine Mexikaner sie mit seinen Fäusten hielt, arbeitete der andere an ihren sechzig Rippen in einer Weise herum, daß ihr der blutige Schaum vor dem Mund stand.
Man hörte in der ganzen Hazienda ihr Schmerzgeschrei, das einem tierischen Gebrüll ähnlicher klang, als menschlichen Wehlauten. Man wollte bei ihr eintreten, um zu sehen, ob das nicht zu ändern sei, aber die beiden Operateure hatten von innen die Tür verschlossen und ließen keinen Menschen ein.
Erst nach mehreren Stunden hörte das Brüllen auf, und wer an der Tür horchte, konnte ein halblautes, ununterbrochenes Wimmern vernehmen. Die Tochter Cortejos litt unsägliche Schmerzen. In diesem Augenblick hätte sie den Tod willkommen geheißen. Und doch ahnte sie nicht, daß sie diese Schmerzen nun stets empfinden werde als Begleiter für das ihr noch zugemessene Leben. Die Rache des gerechten Richters hatte mit heute begonnen.
8. Kapitel
Gehen wir zurück in die Zeit, mit der das Nachfolgende sich im innigsten Zusammenhang befindet, so treten wir durch das Portal des Palacio imperiale – des kaiserlichen Palastes – in Mexiko, steigen die Treppe empor und begeben uns in das Audienzzimmer, in dem Max die Spitzen seiner Behörden zu empfangen pflegte.
In diesem Augenblick lehnt der Kaiser mit dem Rücken an einem Tisch. Sein Auge ruht auf einem großen Schriftstück, das er in den Händen hält. Dieses Auge blitzt, die Wangen sind gerötet, sein Inneres scheint in gewaltiger Bewegung zu sein.
Vor ihm steht einer seiner Minister und hält den Blick mit einem fast lauernden Ausdruck auf den Gebieter gerichtet.
Unweit des Fensters, in einem Fauteuil, sitzt die Kaiserin in all ihrer Jugend und Schönheit. Sie scheint mehr Männliches als der Kaiser selbst zu besitzen. Er schwärmerisch, träumerisch und weich, sie nach Glanz und Ehren strebend, er ein Poet, sie feurig trachtend nach materiellen Werten.
Der Minister schien gesprochen zu haben, denn Kaiser Max antwortete:
»Sie verlangen meine endgültige Entscheidung? Jetzt gleich?« – »Ich muß um dieselbe bitten, Majestät.« – »Ich bin entschlossen …« – »Abzulehnen etwa?« fragte die Kaiserin schnell.
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