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Ist die Ladungsfrist des § 217 Abs. 1 von mindestens 1 Woche für den Angeklagten (§ 216) oder den Verteidiger (§ 218) nicht eingehalten, so kann gemäß § 217 Abs. 2 bis zum Beginn der Vernehmung des Angeklagten zur Sache die Aussetzung der Verhandlung verlangt werden (vgl. hierzu Rn. 169 ff.). Das Unterbleiben der Ladung des Verteidigers, der sich rechtzeitig bei Gericht legitimiert hat, was nicht die Vorlage einer schriftlichen Vollmacht voraussetzt,[25] begründet in der Regel die Revision,[26] wenn nicht der Verteidiger bei Beginn der Ladungsfrist zuverlässige Kenntnis vom Verhandlungstermin hatte.[27] Dies gilt auch, wenn von dem Verstoß nur einer von mehreren Verteidigern betroffen ist,[28] es sei denn, die Aufgaben des betroffenen Verteidigers seien erkennbar nach dem Willen des Angeklagten von dem erschienenen Verteidiger übernommen worden.[29] Bei Fortsetzung einer unterbrochenen Hauptverhandlung ist allerdings keine förmliche Ladung erforderlich, daher auch nicht die Einhaltung einer Ladungsfrist.[30]
Anmerkungen
Ausführlich hierzu Krumm StV 2012, 177.
Vgl. BGH NStZ 2007, 163; StV 2007, 169.
BGH StV 2009, 565; OLG Bamberg StraFo 2011, 232.
Vgl. OLG Oldenburg StraFo 2008, 26.
Vgl. Neuhaus StraFo 1998, 94 ff. und Kropp NStZ 2004, 668 ff.
Vgl. OLG Braunschweig StV 2008, 293.
OLG Dresden NJW 2004, 3196; OLG Hamm StV 2004, 642; OLG Nürnberg StV 2005, 491; OLG Stuttgart Justiz 2006, 8; LG Görlitz StraFo 2006, 315.
BGH NStZ-RR 2007, 81; OLG Hamm StV 2004, 642.
BGH B. v. 24.6.2009, 5 StR 181/09.
Vgl. OLG Frankfurt StV 1997, 402.
BGH StV 2007, 169; hier wird wohl im Einzelfall anderes zu gelten haben.
Vgl. hierzu BVerfG NStZ 2006, 460; StV 2007, 366; KG StRR 2008, 442; OLG Köln StV 2006, 463; OLG Hamburg NJW 2006, 2792; OLG Hamm NJW 2006, 2788.
Leipold Das strafprozessuale Beschleunigungsgebot, S. 636, 640.
OLG Frankfurt/M. NStZ-RR 2014, 250.
LG Koblenz StV 1996, 254.
LG Berlin StV 1995, 239.
Vgl. hierzu LG Mönchengladbach StV 1998, 533; OLG Bamberg NJW 2006, 2341.
Vgl. BGH NJW 2006, 2788; OLG München NJW 2006, 711; LG Braunschweig StV 2014, 335.
So bereits BVerfG NStZ 1984, 176; vgl. auch OLG Braunschweig StV 2008, 293.
Meyer-Goßner/Schmitt § 229 Rn. 12.
OLG Düsseldorf StV 1982, 559.
OLG Stuttgart StV 1988, 145.
BGH StV 1995, 57.
BayObLG StV 1995, 10; OLG Düsseldorf StV 1995, 69.
OLG Bamberg NJW 2007, 393.
OLG München NJW 2006, 1366; OLG Bamberg NJW 2007, 393.
BGH NStZ 1995, 298; OLG München NJW 2006, 1366.