Die meisten Ideen in diesem Buch sind nicht von mir. Viele hier gezeigte Techniken wurden von Indigenen jahrtausendelang praktiziert oder von Gärtnern aller Couleur entwickelt. Sie wurden auch in der immer größer werdenden Anzahl von Büchern über ökologische Gestaltung und Permakultur gesammelt. In diesem Buch habe ich versucht, diese permakulturellen Ideen mit dem wachsenden Verständnis der Ökologen darüber zusammenzufassen, was in der Natur funktioniert. Ich kann mir einige der hier beschriebenen Techniken und Konzepte als Verdienst anrechnen, allein für die Art und Weise, wie einige von ihnen präsentiert werden. Und natürlich bin ich für alle Fehler verantwortlich.
Zahlreiche Menschen schenkten mir uneigennützig ihre Zeit, Kooperation, harte Arbeit und Unterstützung. Für die Inspiration, Anregungen und Entwicklung der Ideen über die Permakultur gilt mein erster und größter Dank Bill Mollison und David Holmgren. Dafür, dass sie mich durch ihre Gärten geführt haben, und für ihre Großzügigkeit danke ich – in alphabetischer Reihenfolge – Earle Barnhart, Douglas Bullock, Joe Bullock, Sam Bullock, Kevin Burkhart, Doug Clayton, Joel Glanzberg, Ben Haggard, Marvin Hegge, dem sehr vermissten Simon Henderson, Alan Kapuler, Brad Lancaster, Penny Livingston, Art Ludwig, Vicki Marvick, Anne Nelson, Jerome Osentowski, John Patterson, Barbara Rose, Julia Russell, James Stark, Roxanne Swentzell, Tom Ward und Mary Zemach. Für ihre Unterstützung und die fruchtbaren Ideen danke ich Peter Bane, Bill Burton, Brock Dolman, Ianto Evans, Heather Flores, Jude Hobbs, Dave Jacke, Keith Johnson, Mark Lakeman, Michael Lockman, Scott Pittman, Bill Roley, Larry und Kathryn Santoyo, Michael Smith, John Valenzuela und Rick Valley. Ein besonderer Dank gilt Stuart Cowan, der mir versichert hat, dass Bücher nicht so schwer zu schreiben sind, wie ich befürchtet hatte. Ich bedanke mich von ganzem Herzen bei meiner Agentin, Natasha Kern, für ihre Beharrlichkeit, ihre Ideen, ihre Hartnäckigkeit, ihr unerschütterliches Vertrauen und ihre Unterstützung. Ich danke auch meinen Lektoren, Rachael Cohen und Ben Watson, die den Text erheblich geglättet, meine grammatikalischen Exzesse aufgeräumt und mich durch den labyrinthischen Prozess der Veröffentlichung geführt haben. Es war eine Freude, mit den Mitarbeitern bei Chelsea Green zusammenzuarbeiten. Und meiner Frau und Seelenverwandten Kiel bin ich für tausend große und kleine Gnaden dankbar, während ich zweimal in diesem Buch verschwand.
TOBY HEMENWAY
TEIL EINS
KAPITEL EINS
Der ökologische Garten – Einführung
Die Bewegung für eine nachhaltige Landschaftsgestaltung nimmt Fahrt auf. Gärtner begraben ihre Rasenflächen, die Ressourcen verschlingen und keinen Lebensraum bieten, immer öfter unter Gärten mit einheimischen Pflanzen, Wildtiere anlockenden Dickichten und sonnendurchfluteten Waldgebieten. Es ist ein ermutigender Trend, diese Bewegung hin zu ökologisch gesünderen, naturfreundlicheren Gärten.
Doch nicht alle sind dabei. Manche Gärtner zögern, auf Naturnah umzustellen, denn sie fragen sich, wie z. B. die ordentlichen Reihen eines Gemüsegartens in diesen wilderen Stil passen sollen. Was passiert dann mit all den knackigen Fleischtomaten? Oder Zierpflanzen – bedeutet nachhaltiger Gartenbau jetzt, dass man ein geliebtes Schnittblumenbeet oder die von Großmutter geerbten Rosen herausreißen muss, um Platz für eine natürlich aussehende Landschaft zu schaffen?
Wildtiere zu fördern und einheimische Arten zu bewahren, sind bewundernswerte Ziele, doch wie passen Menschen in diese natürlichen Landschaften? Kein Gärtner will sich in seinem eigenen Garten wie ein Fremder fühlen. Gärtner, die nicht aus ihren eigenen Gärten ausgeschlossen sein wollen, aber die Natur lieben, sahen sich gezwungen, fragmentierte Gärten zu schaffen: ein ordentliches Gemüsebeet hier, Blumenbeete dort und eine Ecke für die Wildtiere oder eine Naturlandschaft. Und jedes dieser Fragmente hat seine Schwächen. Ein Gemüsegarten bietet keine natürliche Umgebung für einheimische Insekten, Vögel und andere Wildtiere. Ganz im Gegenteil – kleine, an den Blättern knabbernde Insekten und Vögel sind unwillkommene Gäste. Der Blumengarten, so viel Freude die Blüten auch bereiten, kann den Gärtner nicht ernähren. Und ein Wildnisgarten sieht oft ungepflegt aus und bietet den Menschen kaum etwas, außer das Wissen, dass es gut für wilde Kreaturen ist. Dieses Buch zeigt, wie man diese isolierten und unvollständigen Teile in ein lebendiges, blühendes Garten-Ökosystem integriert, von dem Menschen und Wildtiere profitieren. Diese Gärten werden anhand derselben Prinzipien gestaltet, die die Natur zur Schaffung gesunder Pflanzengemeinschaften nutzt, so dass die unterschiedlichen Bepflanzungen und anderen Elemente sich miteinander verbinden und gegenseitig nähren.
Ökologische Gärten kombinieren die besten Merkmale von Naturgärten, essbaren Landschaften und herkömmlichen Blumen- und Gemüsegärten, doch sie verbinden diese Stile nicht nur einfach miteinander. Sie sind mehr als die Summe ihrer Teile. Ein ökologischer Garten fühlt sich wie ein Lebewesen an, mit einem Charakter und einer Essenz, die jedem eigen ist. Diese Gärten gründen in relativ neuen Konzepten wie Permakultur und ökologischer Gestaltung, doch sie nutzen lange erprobte Techniken, die durch Ureinwohner, Renaturierungsökologen, Biobauern und hochmoderne Landschaftsplaner perfektioniert wurden. Sie kombinieren geringe Umweltbelastung, Pflegeleichtigkeit (nachdem sie erst einmal etabliert sind) und hohe Erträge mit eleganter Ästhetik. Gaias Garten bietet Instrumente, um diese Garten-Ökosysteme zu verstehen, zu gestalten und zu bauen, so dass sie den Menschen ebenso dienen wie dem Rest der Natur.
Permakultur-Designer Larry Santoyo von Earthflow Design Works wollte die weiträumige Landschaft des Wassereinzugsgebiets in den städtischen Garten im kalifornischen Santa Barbara integrieren. Der Garten liegt am Fuß eines Berges und wurde in Terrassenbeete und Wege umorientiert, die an den Höhenlinien entlangfließen, um den im trockenen Klima wertvollen Wasserabfluss aufzufangen. Eine Laube, die aus lokal geerntetem Bambus errichtet wurde, rahmt den Blick auf die benachbarten Gärten ein und bietet eine vertikale Anbaufläche für Kiwi-Ranken und Glyzinien und schafft eine Zone zum Ausruhen und Entspannen. Kakipflaume und Zitrusbäume bekommen Lebendmulch aus Bodendeckern dürreresistenter Kapuzinerkresse, Rosa Nachtkerze (Oenothera speciosa), Thymian und Ringelblume.
Ökologische Gärten sind voll von schönen Pflanzen, die viele Einsatzmöglichkeiten besitzen, Obst und Gemüse liefern, Heil- und Küchenkräuter, auffallende Gruppen farbenfroher Blüten, bodenbildenden Mulch, Schutz vor Schädlingen und Lebensraum für wilde Tiere und Pflanzen bieten. Da man aus Tausenden von Pflanzenarten wählen kann, finden wir viele, die mehrere dieser Aufgaben auf einmal erfüllen. Multifunktionale Pflanzen sind ein Markenzeichen von Gärten, die auf ökologischen Prinzipien beruhen: So arbeitet die Natur. Wir können Nahrungspflanzen wählen, die Insekten und andere Wildtiere unterstützen, Kräuter, die Ortstein aufbrechen, Bodendecker, die essbar sind oder Bäume, die dem Boden Nährstoffe liefern.
Diese Landschaften können sogar ein Einkommen aus Nahrungs- und Heilpflanzen, Samen und Baumschulbeständen oder getrockneten Blumen generieren und Bau- oder Bastelmaterialien wie Bauholz, Bambusrohre, Korbweide und Pflanzenfarben bringen. In einem Garten, der nach ökologischen Prinzipien entworfen wurde und lebendige Landschaften hervorruft, fühlen sich Vögel und andere Tiere ebenso willkommen wie der Gärtner. Durch eine gute Gestaltung benötigen diese Gärten nur eine unregelmäßige Bewässerung und die Erde erneuert sich eher selbst, als starke Düngung zu erfordern. Es sind lebendige Ökosysteme, die gemäß den natürlichen