9-1. Angehörige der Weißeiche-/Haselnuss-Gemeinschaft
9-2. Funktionen der Pflanzengilden
10-1. Pflanzen für den Waldgarten
Anhang Eine Auswahl an Nutzpflanzen
Große Bäume, 15 Meter und höher
Stauden und kleine Bäume, 1-15 Meter hoch
Nützliche Pflanzen für die Krautschicht
Nützliche Rank- und Kletterpflanzen
VORWORT ZUR ZWEITEN AUFLAGE
Als die erste Auflage von Gaias Garten in Druck ging, führten die Mitarbeiter bei Chelsea Green, meine Agentin und ich rege Diskussionen darüber, ob auf dem Titel des Buchs der Begriff Permakultur erscheinen sollte. Im Jahr 2000 hatten erst wenige Leute den Begriff gehört und wir alle hatten Zweifel, ob wir ihn benutzen sollten. Würde das Wort potenzielle Leser anlocken oder sie nur verwirren? In den darauffolgenden Jahren ist die Permakultur zwar nicht zu einem Alltagsbegriff geworden, doch sie ist in den Medien aufgetaucht, wurde an mehreren Dutzend Universitäten gelehrt und hat ein Basisnetzwerk aus vielen Tausenden von Menschen gebildet, die sie anwenden. Daher fühle ich mich in dieser Ausgabe wohl dabei, etwas tiefer in die Natur der Permakultur einzutauchen. Wenn Sie immer noch nicht wissen, was Permakultur ist, wird das erste Kapitel helfen, dies zu erklären.
Obwohl die Permakultur viele Disziplinen umfasst, kommen die meisten Leute über das Gärtnern und ihre Liebe zu Pflanzen dazu. Auch wenn die permakulturellen Aspekte dieses Buches in dieser erweiterten Ausgabe deutlicher hervortreten, bleibt das Buch dennoch mehr gartenorientiert und ist kein umfassender Leitfaden zu allen Aspekten der Nachhaltigkeit.
Eine zweite Veränderung, die eine gewisse Erklärung erfordert, hat sich in den Jahren seit der ersten Ausgabe ergeben. Als ich Gaias Garten geschrieben habe, lebten wir auf vier Hektar überwiegend bewaldetem Land außerhalb von Oakland, Oregon, in einem Dorf mit 850 Einwohnern im sehr ländlichen Douglas County. Dort erlernte ich die Konzepte und Methoden, die im Buch beschrieben sind, und ich spreche oft von unserem Oakland-Zuhause. Doch das Leben ist immer in Veränderung und viele Umstände, auch der Erfolg dieses Buches, führten dazu, dass wir näher an Menschen sein mussten. Wir sind seitdem nach Portland, Oregon umgezogen, drei Autostunden nördlich, und leben jetzt auf einem kleinen Stadtgrundstück. Das hat zu zwei Änderungen im Buch geführt: Der Bezug auf unser Zuhause im südlichen Oregon ist nun in der Vergangenheitsform, und ich habe ein Kapitel zu Permakultur-Gärtnern in der Stadt hinzugefügt. Das Buch hat sich immer auf ein typisches nordamerikanisches Grundstück von 1000 m2 oder weniger konzentriert, doch das Leben in der Stadt und die Landschaftsgärtnerei stellen eine Reihe einmaliger Herausforderungen und Chancen für den ökologischen Gartenbau bei kleinerem Platzangebot dar. Da drei Viertel der Bevölkerung auf diesem Kontinent in Ballungsräumen wohnen, wollte ich allen von uns – selbst denen, die überhaupt keinen Garten haben – Werkzeuge an die Hand geben, um unsere Landschaften zu nutzen. Diese Werkzeuge verringern unseren ökologischen Fußabdruck und lassen uns eigenständiger werden, während sie gleichzeitig den Lebensraum für die immer stärker bedrohten Wildtiere verbessern.
Dieses Buch nahm seinen Anfang, als ich einen Garten besuchte, der sich anders anfühlte als jeder andere, den ich je gesehen hatte.
Beim Durchqueren eines alten Walds oder Schnorcheln durch ein Korallenriff habe ich eine Lebendigkeit gespürt, das Gefühl, dass viele Teile ineinandergreifen, um ein lebendiges und dynamisches Ganzes zu bilden. Diese Orte strahlen eine natürliche Fülle aus. Leider fehlte das in allen menschengemachten Landschaften, die ich besucht habe. Natürliche Landschaften strotzen vor Aktivität, sie summen vor Leben im Vergleich zu unseren eigenen. Warum kann die Natur mit sorgloser Anmut eine ausgelassene Fülle über Wald oder Prärie ergießen, während wir Menschen es kaum schaffen, ein paar Blumen zu ziehen? Warum bieten unsere Gärten dem Rest des Lebens so wenig? Unsere Gärten erscheinen häufig eindimensional, ganz einfache Orte mit paar Gemüse oder Blumen, wenn überhaupt. Doch die Natur kann tausend Dinge auf einmal: Insekten und Vögel, Schlangen und Rehe ernähren und ihnen Schutz bieten, Wasser sammeln, speichern und reinigen, den Boden erneuern und anreichern, die Luft reinigen und mit Duft parfümieren und so weiter und so fort.
Dann begegnete mir ein Garten, der die wilde Lebendigkeit der Natur hatte und gleichzeitig voller Früchte und essbarem Grün war. Schon bald fand ich weitere. An diesen Orten hatte eine wachsende Anzahl von Pionieren mithilfe neuer Techniken aus Permakultur und ökologischer Gestaltung sowie alter Techniken von Ureinwohnern und biologischem Gartenbau Landschaften geschaffen, die sich wie Natur anfühlen, aber auch ein reichhaltiges Zuhause für die Menschen bieten. Das sind wahre Garten-Ökosysteme, die mit aus der Natur entlehnten Methoden und Konzepten arbeiten und sich so lebendig wie ein Wald anfühlen. Ich wollte wissen, wie man diese Plätze schafft und anderen helfen, mehr von diesen Plätzen zu gestalten. Gaias Garten ist das Ergebnis.
Diese Gärten stellen eine neue Landschaft dar, die Menschen und den Rest der Natur gleichermaßen versorgt. Man könnte sie vielleicht »essbarer Landschaftsbau trifft auf Wildnisgärtnern« nennen, aber sie sind viel mehr. Dies sind echte Garten-Ökosysteme – nicht nur unterbrochene Fragmente – die ebenso widerstandsfähig, abwechslungsreich, produktiv und schön wie in der Natur sind. Sie sind nicht einfach nur Attraktionen voller Blumen oder linealgerade Anordnungen von Reihenkulturen. Sie sind jedoch auch nicht das Brombeergestrüpp, an dem man viele Naturgärten erkennt. Es sind Orte, an denen bewusstes Design mit einem Respekt und Verständnis der natürlichen Prinzipien verschmolzen sind. Das Ergebnis ist eine lebendige und ausgelassen üppige Landschaft, in der alle Teile zusammenarbeiten, um Nahrung, Blumen, medizinische und kulinarische Kräuter, ja sogar handwerkliche Güter und Einkommen für die menschlichen Bewohner hervorzubringen und gleichzeitig einen vielfältigen Lebensraum für hilfreiche Insekten, Vögel und andere Wildtiere zu bieten. Orte, an denen die Natur das meiste tut und Menschen ebenso willkommen sind wie andere Bewohner der Erde.
Obwohl dieses Buch umweltfreundliche Landschaften zum Thema hat, ist es kein Ökofanatikermanifesto. Es ist ein Buch übers Gärtnern, voller Techniken und Gartenwissen. Aber zwischen den Zeilen steckt ein Plädoyer für weniger Konsum und mehr Autarkie. Jeder, der dieses Buch in die Hand nimmt, ist sich wohl der Umweltzerstörung bewusst, die der Mensch in den letzten Jahrzehnten angerichtet hat. Ich werde meine Leser daher nicht mit düsteren Statistiken konfrontieren. Es genügt zu sagen, dass wir es besser machen müssen. Dieses Buch ist der Versuch, einen Weg zu zeigen, wie wir das anstellen können. Unsere heimischen Landschaften verschlingen immense Ressourcen – weit mehr Wasser, Dünger und Pestizide pro 5000 m2 als jeder industrialisierte Betrieb. Und die Befriedigung unserer Bedürfnisse treibt die unerbittliche Umwandlung von Wildnis in Fabrikfarmen und Industriewälder an. Doch unsere Gärten, Stadtparks, Straßenränder, selbst Parkplätze und Büroinnenhöfe könnten zu üppigen, produktiven und attraktiven Landschaften werden, die der Natur helfen und auch etwas für uns abwerfen, statt der grasbewachsenen Öden, die sie heute sind. Dieses Buch zeigt, wie man das erreichen kann, und verwendet Techniken und Beispiele, die von den Pionieren der Bewegung für nachhaltige Landschaftsgestaltung entwickelt wurden.
Dieses Buch ist eine Einführung in die ökologische und permakulturelle Landschaftsgestaltung. Gaias Garten ist kein Gartenbuch für Anfänger – ich gehe davon aus, dass die meisten meiner Leser schon etwas gegärtnert haben. Ich versuche vielmehr, einige neue Techniken und Konzepte so zu erklären, dass auch Gartenanfänger sie umsetzen können. Viele der hier behandelten Themen sind umfassend genug, dass sie ein eigenes Buch verdient hätten, daher konnte ich bei einigen faszinierenden Themen nicht so tief eintauchen, wie ich es gern getan hätte.
Für die meisten im Text erwähnten Pflanzen werden ihre gebräuchlichen Namen verwendet, um die lateinische Verwirrung zu vermeiden, die die botanische Nomenklatur vielen Gärtnern auferlegen kann. Bei einigen ungewöhnlichen oder doppeldeutigen Arten habe ich den botanischen Namen hinzugefügt. Die verschiedenen Tabellen und Pflanzenlisten sind nach gebräuchlichen Namen alphabetisch aufgeführt, aber dort habe ich auch den botanischen