in der Mehrpersonen-Sparte,
die Mini-Gruppen-Umwelt-Karte,
gilt für Oma, Katz und Kind
nur von Bonn bis Bocklemünd.
Dann gibt’s das Jobticket-Billett
im Internet von A bis Z,
für Butterfahrten nach Berlin
von montags bis Sankt Augustin.
Mit diesen exklusiven Daten
begibst du dich zum Automaten.
Dann wirfst du deinen Barbesitz
oben in den Einwurf-Schlitz.
Linke Seite hast du jetzt
das Linien-Zonen-Strecken-Netz.
Rechte Seite von dem Kasten
die Preis, Tarif- und Auswahltasten.
Jetzt brauchst du nur noch kombinieren
mit X hoch drei multiplizieren.
Das wäre dann die letzte Hürde – –,
wenn jetzt ´ne Karte kommen würde.
Wenn da jetzt grade einer steht,
er dir dann zeigt, wie das so geht,
dann hast du ausgesprochen Glück,
ansonsten kommt dein Geld zurück,
und oben links steht im Karree:
ICE ist jottwede.
Das heißt auf Deutsch: Nemm dinge Schrott,
geh wieder heim, der Zug is fott!
Termin-Stress
„Der Prinz hat Vorfahrt!“ Dies ist ein ungeschriebenes Gesetz und hat bei den übrigen Mitwirkenden einer Veranstaltung schon oft für Frust und Wartezeiten gesorgt.
So ein Prinz bringt oft sein Gefolge mit. Wie 1975 auf der Prunksitzung bei der KG Die Tönnisberger im Siegburger Schützenhaus. Diesmal standen dort das gesamte Festkomitee, ein großer Musikzug, das Tanzkorps und die komplette Mannschaft der jeweils roten, blauen oder schwarz-weißen Funken. Alleine für den Ein- und Ausmarsch rechnete man 20 Minuten, und dazu kamen 30 Minuten für die Präsentation, de Bützche und den Ordenstausch.
Ich hatte zum Glück beim Eintreffen des Prinzenpaares meinen Auftritt hinter mir und machte mich auf die Socken zum nächsten Event und kam nicht weit. Die Ausfahrt war mal wieder total blockiert von den Bussen und Mannschaftswagen der endlosen Siegburger Prinzen-Gefolgschaft. Was tun?
Der einzige Ausweg war eine breite, aber ziemlich flache Freitreppe, die auf einem Platz in einer Fußgängerzone endete. Kein Schutzmann in der Nähe ! Meine Frau Inge, die wie immer dabei war, protestierte zwar und stieg vorsichtshalber aus. „Wird schon gut gehen“, motivierte ich mich.
Mit angezogener Handbremse holperte ich mit unserm Käfer im ersten Gang die zehn Stufen schräg treppab in die unbekannte Freiheit. Meine Inge stieg wieder ein, und durch ein Gewirr aus Einbahnstraßen, Sackgassen und Baustellen hatten wir dann irgendwann, auch ohne Navigator, die Einflugschneise zur Autobahn nach Köln gefunden.
Ne Vollzeit-Rentner
(Schleppt volle Einkaufstüten)
Von draus – vom Aldi komm ich her,
beladen bis zum Gehtnichtmehr.
Mein Edelgard auf heißen Kohlen
hat mir befohlen einzuholen.
Ich bin dann auch gleich losgerannt,
und sowas nennt sich Ruhestand.
Doch mach ich erst mal ´nen Chek up,
ob ich auch nix vergessen hab.
Beim Bäcker war ich, – auf der Poss,
fragen, wat et Heizöl koss,
Lottozettel – alles klar –
Aldi – Stüssgen – Edeka,
Apothek und Drogerie,
so schnell wie heut, war ich noch nie.
Ich krieg demnächst dat Blaue Band,
als schnellster Rentner im Ruhestand.
Ihr seht et selbst – et tut mir Leid –
für lange Reden keine Zeit,
Drum hür ich op mit mingem Klaaf,
tschüss zesamme – Köllen – Alaaf ! ! !
(Verlässt eilig die Bühne – und kommt wieder zurück)
Naja – ´ne kleine Zugabe is noch drin.
Da hab ich praktisch 50 Jahr
geackert bis ich soweit war.
Saß bei der Firma Schmitz und Co
als kleines Würstchen im Büro
und glaubte immer an die Fabel,
Rente käme von „rentabel“,
käm von Rendite, von rentieren,
von regelmäßig abkassieren.
Inzwischen musste ich erkennen,
das Wörtchen Rentner kommt von „Rennen“.
Und so was nennt sich „Ruhestand“,
ich bin noch nie so viel gerannt.
Wie oftmals träumt ich im Büro,
wenn ich mal Rentner bin und so,
dann ist für mich ganz konsequent
an jedem Morgen Wochenend.
Ich lieg im Bett – bis neun, halb zehn,
lass andre nach de Arbeit gehn,
dann bringt auf silbernem Tablett
mein Frau et Frühstück mir ans Bett.
Dann liest se mir, ich bin ganz Ohr,
von A bis Z de Zeitung vor.
Dann steh ich auf und setz mich cool
ans Fenster in de Schaukelstuhl,
und zwei Stund später fang ich dann
ganz langsam mit dem Schaukeln an.
Um vier nehm’ ich mein Magendroppen,
sag Tschüss – und geh zum Dämmerschoppen.
So hat ich mir das vorgenommen –
bis heut ist das nicht vorgekommen.
Die Wirklichkeit sieht anders aus:
um sechs bin ich mem Hund eraus.
Punkt acht Uhr weck ich meine Frau,
sie nimmt dat immer sehr genau.
Dann bring auf silbernem Tablett
ich IHR et Frühstück an et Bett.
Dann les ich IHR – sie ist ganz Ohr –
von A bis Z die Zeitung vor.
Frag ich dann, wat se noch gern hätt,
dann kuckt sie immer ganz kokett,
und schon schnappt sie nach meiner Hand,
dann wird es mir ganz blümerant,
dann fliegt dat Plümo an de Wand –,
und