Alicia hängt marionettengleich an ihm und geht mechanisch mit seinen Bewegungen mit. Was zunächst zärtlich beginnt, steigert sich angesichts der Lust, die er empfindet, schnell in heftige Stöße. »Du bist so feucht und geil eng«, knurrt er leidenschaftlich in Alicias Ohr.
Mit jeder Sekunde, die vergeht, ziehen sich seine Hoden stärker zusammen. Da er ihr Lustzentrum heftig zum Erbeben bringt, entlockt er Alicia ein Zittern. Sie hält sich an seiner starken Schulter fest und lässt zu, dass er nach weiteren tiefen Stößen seinen Höhepunkt in ihr erreicht. Keuchend hebt er sie von sich.
Alicia windet sich wie eine Schlange in der Duschkabine, presst die Beine zusammen und gesteht wispernd: »Lass mich kommen.« Lou geht vor ihr in die Hocke. Alicia reckt ihren Unterleib seinem Gesicht entgegen. Sein Mund verlangt willig nach ihrer Scham. Dabei schmeckt er seinen Samen auf seiner Zunge, als er über ihren Kitzler reibt und mit den Fingern in die Feuchtigkeit und Wärme eintaucht. Er saugt, leckt, lechzt danach, ihr den Moment des Glücks zu schenken, der ihr verwehrt blieb.
Ein langgezogenes »Ah« zeigt an, dass sie den Gipfel der Lust bald erreicht hat. Er verstärkt den Druck, sodass sich Alicia nun – wie vorher Marie – an die Wand der Duschkabine festkrallt und im Moment der höchsten Erregung zulässt, abzuheben. Dann sinkt auch sie nach unten in die Hocke und wird von Lou in die Arme genommen.
Rebecca öffnete die Augen und blinzelte, als das helle Licht des Tages auf ihre Augen traf. In der verkrampften Beinhaltung spürte sie, wie feucht sie geworden war. Ein sehnliches Verlangen breitete sich in ihrem Unterleib aus, der nach einer Vereinigung mit ihrem Schüler schrie. Gleichzeitig fragte sie sich irritiert, wieso sie sich ausgerechnet Lou und Alicia so vertraut und innig vorstellte.
Ihr wurde mit einem Schlag bewusst, dass ihr Schüler unmöglich auf eine Frau stehen würde, die über zehn Jahre älter war als er selbst. Natürlich würde er sich zu den knackigen jungen Mädchen in der Schule hingezogen fühlen. Natürlich würde er Frauen seines Alters bevorzugen.
Rebeccas Blick streifte kurz den Wecker, der anzeigte, dass es schon nach halb fünf war. Sie musste sich der Unterrichtsvorbereitung für den kommenden Tag widmen. Als sie zum Fenster wankte, sah sie, dass es noch immer schneite.
Kapitel 6
Die letzten zwei Tage bis zu den Osterferien fühlten sich wie Monate an. Rebecca fehlte jegliche Kraft, um überhaupt die Berge von Materialien in ihrem Arbeitszimmer abzuarbeiten. »Oh Gott«, entfuhr es ihr unweigerlich, als sie die zwei großen Stapel an Blättern neben ihrem PC entdeckte und sich Schuldgefühle über die nicht abgehefteten Zettel in ihr hocharbeiteten.
Rebecca schlurfte niedergedrückt zum Drehstuhl und setzte sich genervt an den Schreibtisch. Wo sollte sie nur anfangen, wenn sich die ganzen Akten verteilt auf zwei Stapeln neben dem PC türmten? Aber sie musste irgendwie beginnen, denn in den Ferien, wenn sie mit Paul im Osterurlaub war, konnte sie nichts machen.
Am meisten ärgerte sie, dass in stressigen Zeiten der ganze Schreibtisch voller Unterlagen lag und sie ungehalten über das Chaos minutenlang nach wichtigen Materialien für die Unterrichtsvorbereitung suchte.
Noch schlimmer war allerdings, wenn sie das Gesuchte zufällig beim Abheften wiederfand und feststellte, sich zusätzliche Arbeit gemacht zu haben. Das äußere Durcheinander auf dem Schreibtisch spiegelte ihre innere Unordnung wider. Angefangen bei den nicht auffindbaren Arbeitsblättern, hin zu dem nicht enden wollenden Ärger in ihrer Klasse, weiter über ihre nicht zu definierenden Gefühle zu Paul und zu Elouan.
Rebecca hatte nicht ansatzweise Lust darauf, vernünftige Stunden für die Schüler vorzubereiten, geschweige denn das Chaos auf ihrem Schreibtisch zu beseitigen. Daher ließ sie die wirren Papierberge liegen und bereitete nur sporadisch den Unterricht vor, während Paul auf dem Sofa saß und Musik hörte, die laut aus seinem Laptop drang.
Er hatte sich vor dem Urlaub einige Tage freigenommen. »Warum räumst du nicht mal im Wohnzimmer auf?«, rief ihm Rebecca vom Arbeitszimmer aus zu. Keine Reaktion.
Mit dem Abschluss der Unterrichtsvorbereitung war auch der Nachmittag gelaufen. Mühsam erhob sie sich von ihrem Platz und ging ins Wohnzimmer, wo Paul immer noch auf dem Sofa saß, im Internet surfte und nebenbei Musik hörte.
»Warum räumst du nicht mal ein wenig auf, wenn du jetzt Zeit hast?«, fragte sie erneut. Paul schaute sie nur an, sagte aber nichts, was bei Rebecca einen tiefen Seufzer auslöste.
O Gott, das Arbeitsblatt! Nicht dieses Arbeitsblatt für die Achtklässler! Mit Schrecken wurde Rebecca klar, dass sie das Wichtigste, was sie für die heutige Kunststunde in ihrer Klasse brauchte, zu Hause vergessen hatte. Umdrehen war keine Option, denn es waren nur noch etwa fünf Kilometer bis zur Schule zu überbrücken.
Jetzt rächte sich, dass sie sich gestern unzureichend über die Vorbereitung gesetzt und heute Morgen nicht noch einmal ihre Schultasche kontrolliert hatte, wie sie es sonst immer tat. Aber sie war zu spät dran. Auch das passierte so gut wie nie.
Am liebsten wäre Rebecca auf der Stelle umgedreht und hätte sich krankgemeldet aus Angst, in ihrer eigenen Klasse zu versagen.
Nicht zum ersten Mal hatte sie den Eindruck, absolut nicht in die Schule zu gehören. Zwar floss jeden Monat ein geregelter Lohn auf ihrem Konto ein, aber sie hatte weder das Gefühl, dass sie auch nur annähernd das verdiente, was ihr zustand, noch dass sie in dem Beruf der Lehrerin jemals glücklich werden konnte.
Sympathie und Empathie für die Belange von Heranwachsenden zu empfinden – das schaffte sie auch nach Jahren noch nicht. Vor allem Kinder und Jugendliche in der Pubertät erkannten mit ihren feinen Antennen sofort, ob man ihnen gewogen war und merkten auch gleich, wenn man Apathie gegen sie hegte.
Rebecca fragte sich, ob dieser Job sie jemals glücklich machen würde, obwohl er ihr Sicherheit, geregelte Arbeitszeiten, Ferien und guten Lohn bot.
Und nun auch noch das verdammte Arbeitsblatt, das zu Hause auf dem Schreibtisch lag. Doch statt umzudrehen oder Paul zu benachrichtigen, fuhr sie wie unter Drogen starr weiter, auf den Verkehr um sie herum fluchend. Fluchend auf sich selbst …
Die