Rebeccas Schüler. Tira Beige. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Tira Beige
Издательство: Bookwire
Серия: Rebeccas Schüler
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783752924428
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      Anziehend, verboten und gefährlich

      RO­MAN

      TIRA BEI­GE

      Impressum

      2. überarbeitete Auflage 2021

      Copyright © 2020 Tira Beige

      Ver­lag:

      c/o Au­to­ren­Ser­vi­ces.de

      Bir­ke­n­al­lee 24, 36037 Ful­da

      tira.bei­[email protected]

      Um­schlag­ge­stal­tung: Con­stan­ze Kra­mer

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      Bild­nach­weis:

      ©Vio­rel sima, ©Pi­xel-Shot, ©mapo – stock.ad­o­be.com

      ©vn­stu­dio, ©cris­ti180884, ©ban­prik, ©wacpan – de­po­sit­pho­tos.com

      Satz: Con­stan­ze Kra­mer

      www.co­ver­bou­ti­que.de

      Alle Rech­te vor­be­hal­ten. Das vor­lie­gen­de Werk darf we­der in sei­ner ­Ge­samt­heit noch in sei­nen Tei­len ohne vor­he­ri­ge schrift­li­che Zu­stim­mung der Recht­e­in­ha­ber in wel­cher Form auch im­mer ver­öf­fent­licht wer­den. Das be­trifft ins­be­son­de­re je­doch nicht aus­schließ­lich elek­tro­ni­sche, me­cha­ni­sche, phy­si­sche, au­dio­vi­su­el­le oder an­der­wei­ti­ge Re­pro­duk­ti­on oder Spei­che­rung und oder Über­tra­gung des Wer­kes so­wie Über­set­zun­gen. Da­von aus­ge­nom­men sind kur­ze Aus­zü­ge, die zum Zwe­cke der ­Re­zen­si­on ent­nom­men wer­den.

      Warn­hin­weis

      Der nach­fol­gen­de Ro­man the­ma­ti­siert an et­li­chen Stel­len ernst­zu­neh­men­de The­men: Mob­bing, se­xu­el­le Ge­walt, ­psy­chi­sche Stö­run­gen bzw. De­pres­si­on so­wie Sui­zid.

      Dies könn­ten ei­ni­ge Le­ser/in­nen be­un­ru­hi­gend

      oder ­ver­stö­rend fin­den. Le­sen auf ei­ge­ne Ge­fahr

      und erst ab 18 Jah­ren.

      Auf die Ver­wen­dung von Kon­do­men wird aus Grün­den des Le­se­flus­ses ver­zich­tet. Das heißt aber nicht, dass Tira Bei­ge sie als be­deu­tungs­los er­ach­tet. Im Ge­gen­teil: ­Kon­do­me schüt­zen vor un­ge­woll­ter Schwan­ger­schaft und vor an­stre­cken­den Ge­schlechts­krank­hei­ten.

      Prolog

      Mit­schnitt aus der Ver­neh­mung der Zeu­gin Ali­cia He­ger

      […]

      Po­li­zist:

      Wie bist du auf die gan­ze Sa­che auf­merk­sam ge­wor­den?

      Ali­cia:

      So wie je­der an­de­re. Er brach­te ir­gend­wie bei dem Schul­fest das Mi­kro­fon an sich. Kei­ne Ah­nung, wie er Phil­ipp aus der Zwölf­ten über­re­det hat. Der ach­tet nor­ma­le­r­wei­se im­mer dar­auf, dass er sich um die Tech­nik al­lein küm­mern darf.

      Und dann stand er da, auf der Büh­ne. Er mach­te ei­ner­seits den Ein­druck, als wis­se er nicht so recht, wo­hin mit sich, aber sei­ne Wor­te wa­ren ab­so­lut klar. Alle Au­gen wa­ren auf ihn ge­rich­tet, als er an­fing zu spre­chen. Wir wuss­ten zu­erst gar nicht, war­um er da über­haupt stand, ha­ben uns an­ge­se­hen und ge­lacht. So wie wir uns öf­ter über ihn lus­tig ge­macht ha­ben.

      Aber was da­nach kam, das scho­ckier­te uns alle! Und dann schau­ten wir nur noch auf sie.

      Teil 1

      An­zie­hend

      Ka­pi­tel 1

      »Machst du jetzt etwa einen auf Do­mi­na?«

      »Du sahst ge­ra­de so aus, als wür­dest du dar­auf ste­hen …«

      Re­bec­cas Fuß ruh­te auf der Brust ih­res Freun­des, wäh­rend ihr der war­me Was­ser­dampf ins Ge­sicht schlug. Paul lag auf dem Rü­cken lang ge­streckt in der Ba­de­wan­ne, lä­chel­te süf­fi­sant und schau­te an ih­rem nack­ten, schlan­ken Kör­per hin­auf. Ein letz­tes Mal kreuz­ten sich ihre Bli­cke, be­vor Re­bec­ca ih­ren Fuß an­hob und aus der Ba­de­wan­ne stieg.

      »Mor­gen wer­de ich wie­der die Schü­ler do­mi­nie­ren«, sag­te sie. Pauls Grin­sen ver­zog sich zu ei­ner spöt­ti­schen Gri­mas­se. »War­um lachst du so bos­haft?«, ent­fuhr es ihr.

      »Mal se­hen, wer wen do­mi­nie­ren wird«, amü­sier­te er sich.

      »Idi­ot!«

      Re­bec­ca griff mit ei­ner blitz­ar­ti­gen Be­we­gung zu ih­rem flau­schi­gen wei­ßen Hand­tuch und trock­ne­te sich ab.

      »Ach komm schon, Bec­cy, war doch nicht so ge­meint.« Was für ein un­be­son­ne­n­er Satz! Sie dreh­te sich de­mon­s­tra­tiv weg. Reich­te es nicht, dass sie selbst an sich zwei­fel­te?

      Vom Spie­gel aus be­ob­ach­te­te sie, wie Pauls Blick von ih­rem Ober­kör­per nach un­ten zu ih­rem Po wan­der­te. Dann tauch­te er, auf dem Rü­cken lie­gend, sei­nen Kopf in das war­me Ba­de­was­ser, um sich die Haa­re zu wa­schen.

      Re­bec­ca dreh­te sich um und warf einen letz­ten Blick in die Wan­ne, wo­bei ihr die lan­gen brau­nen Haa­re ge­gen die Wan­ge klatsch­ten und eine feuch­te Sträh­ne dort kle­ben blieb.

      Pauls un­ter­setz­ter Ober­kör­per wipp­te bei je­der Be­we­gung, die er un­ter Was­ser an sei­nem Kopf voll­zog, leicht auf und ab. Vor sie­ben Jah­ren sah er noch bes­ser aus. Ihre Lie­be zu ihm auch.

      Ihre tro­ckenen Füße tru­gen Re­bec­ca ins ge­gen­über vom Bad ge­le­ge­ne Schlaf­zim­mer, wo sie sich ein frisch duf­ten­des Nacht­hemd über­wa­rf. Nichts konn­te die Angst über­de­cken, der sie sich un­wei­ger­lich stel­len muss­te, wenn sie mor­gen wie­der die Schu­le be­trat. Mal se­hen, wer wen do­mi­nie­ren wird. Pauls lose da­her ge­spro­che­nen Wor­te wa­ren gar nicht so ab­we­gig; mach­ten sie Re­bec­ca doch auf das Pro­blem auf­merk­sam, wer die wirk­li­che Au­to­ri­tät im Klas­sen­raum be­saß. Sein un­über­leg­ter Satz traf einen wun­den Punkt in ihr, den sie am liebs­ten aus­ra­diert hät­te.

      Im Ver­gleich zu den letz­ten zwei er­hol­sa­men Win­ter­fe­ri­en­wo­chen lös­te der kleins­te Ge­dan­ke an den Un­ter­richt mor­gen und an den in den kom­men­den fünf Wo­chen bis zu den Os­ter­fe­ri­en Gru­sel­ge­füh­le in Re­bec­ca aus. Sie sah schon jetzt die nerv­tö­ten­den Siebt­kläss­ler, ihre un­be­re­chen­ba­ren Ach­ter und die lang­wei­li­gen Ober­stu­fen­schü­ler aus Klas­se 11 vor sich.

      Re­bec­ca ver­ließ das Schlaf­zim­mer und sank auf das Sofa in der Wohn­stu­be nie­der. »Oh man …«, flüs­ter­te sie, als sie den Fern­se­her ein­schal­te­te, kein pas­sen­des Abend­pro­gramm fand und wahl­los durch die Fern­seh­ka­nä­le zapp­te. Den El­len­bo­gen leg­te sie auf der Leh­ne ab und stütz­te den Kopf schwer las­tend in die Hand­flä­che.

      Nach zwei­ma­li­gem Durch­schal­ten blieb sie bei ei­ner Rei­se­sen­dung hän­gen. Die Mo­de­ra­to­rin schlen­der­te an ei­nem fer­nen Ort über wei­ßen Sand. Re­bec­ca ver­zog nei­disch den Mund, als sie die Frau be­trach­te­te, die weit weg von jeg­li­chem All­tagsstress al­ler Sor­gen frei am Strand ent­lang spa­zier­te. Im Hin­ter­grund rausch­te das Meer vor der Küs­te. Es muss­te spä­ter Nach­mit­tag sein, denn das war­me Licht um­fing die blon­den Sträh­nen ih­res Haa­res und ließ es in der Son­ne wie gol­de­nes Stroh auf­blit­zen.

      Er­in­ne­run­gen an den ers­ten Ur­laub mit ih­rem Freund bil­de­ten sich vor Re­bec­cas in­ne­rem Auge ab, ver­schwan­den aber so­fort,