1) Der Magus beschreibt den Vorgang der kompletten Evokation (Anrufung und ggf. Erscheinung und Sichtung) eines energetischen Wesens in einer Art und Weise, welche für andere Magier oder für „seine“ magische Gemeinschaft / Philosophie / Maxime annehmbar ist.
2) Der Magus erstellt einen Energiewert für seine Evokation, d. h., er beschreibt, was er alles getan hat, dass das Ergebnis erzielt wurde, welches er unter 1) beschrieben hat. Diese Erschaffung muss so „erklärt“ werden, dass die anderen Magier bzw. die Gemeinschaft / Philosophie / Maxime die Art und Weise annehmen und verstehen können.
3) Ausgehend von 2), wird eine Ableitung von dem unter 2) geschaffenen Energiewert erstellt, wodurch andere Evokationen, mit welchen andere Energien evoziert werden können, vollzogen werden können. D. h. das, was unter 2) beschrieben wurde – und natürlich allein durch die Beschreibung eine Energie (den Energiewert) bekommen hat – wird nun modifiziert, sodass auch anderen Energien evoziert werden können. Die Beschreibung der Beobachtungsbedingungen in der Gemeinschaft / Philosophie / Maxime des Magus bleibt dabei natürlich auf einem gleichen Level.
4) Beobachtungen dieser aus 2) abgeleiteten Geisterbeschwörung, werden erneut überprüft und praktisch umgesetzt.
5) Man befindet sich wieder am Punkt 2 und der Kreis schließt sich.
Dies muss man nicht nur auf eine Evokation beschränken, sondern kann es in alle Bereiche erweitern, die mit Energie zu tun haben, was letztlich alles ist, da unsere „Welt“ aus Materie besteht, die wiederum eine besondere Schwingungsart einer Quantenenergie (Strings) ist.
Dies bedeutet aber auch, dass man immer wieder über seinen Tellerrand schauen muss. Wenn man das oben aufgeführte Beispiel in der magischen Praxis anwenden will, muss man erst einmal schauen, dass man eine gemeinsame Sprache spricht und dass die interdisziplinären Gespräche nicht durch übergroße Egos torpediert werden. Wenn der Hermetiker wirklich mit einem Schamanen ein Gespräch führen würde, um seine Evokationspraktiken zu erklären, sodass hier ein Austausch mit dem Schamanen bewirkt wird, kann eine gegenseitige Ideen- und Arbeitsbefruchtung stattfinden. Wenn aber einer der beiden Parteien ein Egoproblem hat, da die „eigene magische Ausrichtung“ ja viel besser, cooler und effektiver ist, als die andere, dann ist alles zum Scheitern verurteilt. Dies ist leider das absolut größte Problem, denn in der magischen Szene sind sehr viele aufgepustete Egos unterwegs, die alles stets besser können, wissen und machen, dennoch aber in ihrem Leben weder Harmonie, noch Zufriedenheit, Glück, Ausgeglichenheit oder auch materielle Sicherheit erlangen. Sie werden von Depressionen und materiellen Konsumwünschen gejagt, wissen aber dennoch, dass ihr Weg der einzige Weg ist, den man gehen muss, um perfekt zu werden. Aha! Wenn zumindest hier ein Konsens angestrebt werden würde, wäre man ein gutes Stück weiter. Doch die einzelnen magischen Maximen und Bereiche giften und zicken sich eher gegenseitig an, anstatt von und miteinander zu lernen. Dass die Magie letztlich alles mit allem verbindet, wird hierbei gern und sehr oft vergessen. Genau deswegen ist es so wichtig, dass man in allen Arten der Magie einen gemeinsamen Nenner findet, diesen versteht und auch anwenden kann. Die Definitionen sind hierbei eher sekundär, auch wenn sie förderlich in Bezug auf eine einheitliche Kommunikation sind. Leider muss man daher sagen, dass die Welt, die wir bewohnen, eine Welt ist, die wir im Prozess des Erkennens gemeinsam schaffen MÜSSEN, um so auch gemeinsam zu wirken. Daher ist es wichtig, dass man auf der einen Seite versteht, dass die Magie ohne Weiteres auch mit wissenschaftlichen oder deduktiven / logischen / analytischen Augen gesehen und verstanden werden muss, auf der anderen Seite aber auch mit den energetischen oder Intuitiven / emotionalen / synthetischen (zusammenfügenden) Augen.
Wenn man sich dies in allen Ebenen klar machen kann, wird man erkennen, dass sich jeder seine eigene Welt / Realität erschaffen kann, erschaffen durch die „Quantenmagie“!
Quantenmagie? Echt jetzt? Wieder ein didaktischer Diebstahl aus der Welt der Wissenschaft? Wieder ein Versuch, dass die Magie durch physikalische Fachwörter aufgewertet wird? Wieder ein Angriff auf seriöse und nachvollziehbare Forschungen, die sich die Fachbegriffe eben nicht einfach aussuchen? Nein! Ganz im Gegenteil! Was sagt der Begriff „Quantenmagie“ aus? Er sagt aus, dass es hier um die Magie (oder auch um eine gezielte geistig-energetische Willensarbeit) geht, welche sich auf die absoluten „kleinsten Teile“ des Lebens beziehen. Es geht hier NICHT um die Physik, es geht um den wortwörtlichen Begriff „Quant“ oder „Quantum“, der sich aus dem Lateinischen ergibt, und mit „wie groß“ oder auch „wie viel“ übersetzt werden kann. So ist die Quantenmagie eine Arbeitsrichtung, die versucht aus dem kleinsten Ding ein gemeinsames Ganzes zu machen. Natürlich werden durch das Wort „Quanten“ sofort Assoziationen und Affinitäten zur Physik geknüpft, da hier der Begriff verwendet wird, um ein Objekt zu beschreiben, welches durch einen Zustandswechsel in einem System erschaffen wird.
Doch dies alles ist nicht neu, denn im sog. radikalen Konstruktivismus ist dies ein alter Hut. Mit Konstruktivismus wird eine Strömung in der Philosophie des 20. Jahrhunderts thematisiert, die besagt, dass eine Erkenntnistheorie, eine Theorie des Wissens ist, welche sich unmissverständlich von anderen „Konstruktivismen“ / erkenntnistheoretischen Konstrukten unterscheidet. Im Klartext kann man dies so interpretieren, dass man sich buchstäblich die eigene Welt erschaffen kann. Allein dadurch, dass wir leben, erschaffen wir die Welt, in der wir leben. Ähnliche Aussagen gab und gibt es in der Philosophie, in der Philosophiegeschichte und im Grunde