Die Androiden-Chronik. Alfred Bekker. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Alfred Bekker
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783847650171
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glaubte, sein Körper müsse unter dem Druck des Arms zerquetscht werden, aber noch hielt er stand.

      Der Arm, der sich um den Körper des Commanders gelegt hatte, begann nun damit Ausläufer zu bilden.

      Diese Ausläufer wiederum fingen damit an, seinen linken Arm zu fesseln. So sehr er sich auch wehrte – sein Kampf war aussichtslos.

      Da kam ihm ein Gedanke!

      Er stellte den E-Strahler auf Thermoenergie um.

      So eingestellt hielt er die Waffe gegen den Arm des Monsters. Er drückte ab!

      Der Strahl trennte den Arm des Ungeheuers vom Restkörper. Der Druck ließ sofort nach.

      Asken rannte weg – mit dem toten Arm des Monsters um seinen Körper gewickelt.

      Er hatte den Gleiter erreicht und stieg ein.

      „Starten Sie, Cromer!“, rief er.

      Asken befreite sich von dem toten Arm und setzte sich auf den Sitz des Copiloten.

      „Nun starten Sie doch endlich, Cromer.“

      Aber noch ehe Cromer starten konnte, hatten die Bestien den Gleiter gestürmt.

      Sie schlugen gegen die Außenhaut des Gleiters und erklommen ihn. Aber Cromer startete trotz allem.

      Allerdings war es schwierig, denn die Monster bildeten ein nicht unbeträchtliches Gewicht. Der Gleiter bekam Schlagseite. In knapp 300 Metern Höhe über der Oberfläche des Planeten gondelte er dahin. Die Monster schaukelten ihn hin und her. Zu allem Überfluss schlugen sie dauernd gegen die Außenhaut des Fahrzeugs. Sie mussten eine schier unbegrenzte Kraft besitzen, denn an einer Stelle hatten sie die Außenhaut schon fast eingedrückt.

      „Wir müssen schneller werden, Cromer. Dann werden sie vom Gleiter hinabfliegen.“

      „Wie Sie wollen, Commander. Aber ich kann nicht dafür garantieren, dass die Sache klappt.“

      „Was? Sie wollen doch wohl nicht sagen, dass Sie es für möglich halten, dass sich diese Tiere auch bei Geschwindigkeiten von mehreren tausend Kilometern pro Stunde noch an der Außenhaut festklammern können, Cromer.“

      „Nein. Aber es wäre doch möglich, oder? Sehen Sie, Sir, diese Wesen leben auf Katura III. Hier gibt es gigantische Sandstürme, denen so gut wie nichts widerstehen kann. Diese Wesen müssen also die Kraft haben, diesen Stürmen zu widerstehen, sonst könnten sie niemals auf diesem Planeten überleben.“

      Asken nickte.

      „Beschleunigen wir trotzdem“, befahl er nur.

      „Wie Sie wollen, Commander.“

      Der Gleiter wurde merklich schneller, aber Asken registrierte kein Monster, das zu Boden fiel.

      „Eines steht fest: Nach Katura-Point können wir nicht mit diesen Monstern an Bord, Commander. Sie würden den Stützpunkt total verwüsten.“

      Asken nickte. Er blickte aus dem Außenfenster des Gleiters und sah gerade, wie eines der Monster sich nicht mehr am Gleiter festhalten konnte oder wollte und in die Tiefe stürzte.

      Es dauerte nur wenige Sekunden, da kam es am Boden auf – es hatte den Sturz überlebt!

      Es rappelte sich auf und zog seines Weges.

      „Wir schaffen nur eine Geschwindigkeit von 50 Kilometern pro Stunde. Auch die Höhe ist nicht ausreichend“, rief Cromer. Er wandte sich mit ernster Miene an den Commander.

      „Wir werden landen müssen. Die Monster müssen ein Gewicht von mehreren Tonnen haben.“

      „Der Luftdruck steigt. Es wird Sturm geben“, bemerkte Bo Asken nach einem Blick auf die Messgeräte.

      „Dann müssen wir hier also schleunigst weg“, stellte Cromer fest.

      „Nein, Cromer. Wir werden hier bleiben. Der Sturm ist unsere letzte Chance, die Monster loszuwerden.“

      „Ich glaube nicht, dass der Gleiter einem Sturm standhalten würde, Commander.“

      „Es ist unsere letzte Chance! Wir müssen landen, wenn es so weiter geht. Und wenn uns diese Ungeheuer erst einmal dazu gezwungen haben, dann ist es aus mit uns. Und denken Sie an Savage Prescott. Er würde im Falle meines Todes das Kommando in Katura-Point übernehmen. Er ist zu aufgeregt und hitzig, um eine Gefahr dieses Ausmaßes bändigen zu können. Er ist ein Panikmacher, und Sie wissen, was eine Panik in einer solchen Situation bedeutet. Savage Prescott ist ein Mann, der erst handelt und dann denkt. Im Ernstfall kann diese Handlungsweise zum Chaos führen.“

      „Wie Sie wollen, Commander.“

      „Nein, Cromer! Nicht wie ich es will, sondern wie es am besten ist – für Sie, für mich und für Katura-oint. Ziehen wir uns die Druckanzüge an. Der Druck steigt ständig.“

      Diese Worte des Commanders waren wie ein Selbstbefehl, denn schon im nächsten Moment stand er auf, um die Anzüge zu holen.

      „Bewegen Sie sich nicht zu hastig, Commander. Hastige Bewegungen können unseren Abstieg beschleunigen!“

      „Ich werde aufpassen.“

      Nach wenigen Augenblicken kam Asken mit zwei Druckanzügen zurück. schnell streifte e sich dann den seinigen über. Auch den Helm mit der Sauerstoffkapsel – einer winzigen Kapsel, in der Sauerstoff gespeichert war – setzte er sich auf.

      Dann wandte er sich an Cromer.

      „Hier, ziehen Sie sich dies über. Ich übernehme in der Zwischenzeit Ihre Position.“

      „Okay, Commander.“

      Cromer stand auf, und Asken nahm seinen Platz ein.

      Die Geschwindigkeit hatte weiter abgenommen. Der Gleiter flog schon gar nicht mehr richtig – er gondelte nur noch so daher. Als Pilot hatte Asken nun fast gar keine Funktion mehr.

      „Es kann nicht mehr lange dauern, bis der Sturm ausbricht“, teilte Cromer Asken über Helmfunk mit.

      Die ersten atmosphärischen Turbulenzen wurden spürbar – der Gleiter gewann wieder etwas an Höhe.

      Auch die Monster schienen zu spüren, dass der Sturm bald kommen musste. Die Stürme auf Katura III brachten immer gewaltige Druckveränderungen mit sich, die auch normalerweise das Innere des Gleiters nicht beeinflussten.

      Doch in diesem Fall musste damit gerechnet werden, dass der Gleiter abstürzte oder zumindest das Sauerstoffaggregat oder der Druckneutralisator ausfielen.

      Die ersten Luftwirbel fegten jetzt an dem Gleiter vorbei. Der Sand wurde aufgewirbelt und erhob sich zu meterhohen Mauern. Einander entgegengesetzte Luftströme prallten aufeinander und vereinigten sich.

      Das perfekte Chaos brach los.

      Türme aus Sand und Staub bauten sich auf und fielen wieder zusammen.

      Der Gleiter wurde der Spielball unbekannter und übermächtiger Gewalten. Asken konnte den Kurs des Fahrzeugs nicht mehr bestimmen – den bestimmte jetzt der gigantische Sturm, der mit riesiger Kraft über die Wüste von Katura III fegte.

      Kein Hurrikan, kein Pampero und kein Taifun konnte sich mit den Stürmen von Katura III messen. Die Ursachen dieser Turbulenzen waren nie ganz geklärt worden.

      An den Stürmen lag es auch, dass man hier auf Katura III keine Zivilisation aufbauen konnte. Man hatte einige Versuche unternommen, hier Menschen anzusiedeln, aber alle waren sie gescheitert. Und dieses Scheitern hatte nur einen Grund: die Stürme. Sie waren so gewaltig, dass sie eine Siedlung in Sekunden hinwegfegen konnten. Die Wüste holte sich zurück, was der Mensch ihr abgerungen hatte.

      Asken sah hinaus und bemerkte, wie sich zwei Ungeheuer vom Gleiter lösten. Sie stürzten in die Tiefe.

      Asken zweifelte keinen Moment daran, dass diese Tiere auch diesen Sturz überleben würden. Weitere drei Monster stürzten in die Tiefe.

      „Alle Monster sind