Die Androiden-Chronik. Alfred Bekker. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Alfred Bekker
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783847650171
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gesagt, der Commander habe keine Zeit, er sei beschäftigt.

      Pontac fand auch merkwürdig, dass Seiichi Atakura jeder Art von körperlichem Kontakt auswich. Er schüttelte nie jemandem die Hand, was Pontac äußerst merkwürdig fand.

      Pontac saß zusammen mit Kinsher und Reiniger in Kinshers Kabine. Sie unterhielten sich über allerhand, aber auch über Marout Huisener und Seiichi Atakura.

      „Die Fahrt dauert nun schon zwei Tage, und der Commander hat sich uns noch kein Mal gezeigt. Das verleitet mich zu der Annahme, dass Huisener gar nicht an Bord ist“, erklärte Kinsher.

      „Wer sollte denn ein Interesse daran haben, dass der Commander die Reise nicht mitmacht?“, fragte Reiniger.

      „Seiichi Atakura!“, entfuhr es Kinsher.

      „Nein, man würde seinen Schwindel aufdecken. Er würde deshalb sicherlich nicht befördert. Ich glaube, er hat keine Chance, das Kommando auf diese Art und Weise zu bekommen“, erwiderte Reiniger.

      Auf dem kleinen Bildschirm neben der Tür tauchte nun ein Gesicht auf.

      „Mein Name ist Daff Koson. Ich muss Sie sprechen“, sagte der Mann auf dem Schirm in großer Aufregung.

      „Okay, kommen Sie herein“, rief Pontac zurück.

      Die Schiebetür der Kabine glitt zur Seite und Koson trat ein. Er trug einen Menschen auf dem Rücken, den er behutsam auf die Couch legte. Die Tür schloss sich automatisch.

      „Wer ist das?“, fragte Pontac scharf.

      „Marout Huisener“, gab Koson Auskunft.

      Pontac warf einen Blick auf den Commander. Er hatte Huisener noch nie in seinem Leben gesehen.

      „Wo haben Sie ihn gefunden, und warum bringen Sie ihn in diese Kabine?“, erkundigte sich Pontac, während er sich über den Obersten beugte.

      „Ich traue Major Atakura nicht über den Weg. Ich habe den Verdacht, dass er Huisener verschwinden ließ.“

      „Und wo fanden Sie ihn?“, hakte Reiniger nach.

      „In der Schleusenkammer. Ein Wunder, dass er noch lebt. Zum Glück hatte das Schleusentor geklemmt, so dass sie geschlossen blieb. Sonst befände sich Huisener jetzt irgendwo im Weltraum.“

      Pontac erschauerte. Wer steckte hinter diesem Attentat?

      „Auf welchem Kurs befinden wir uns? Sie als …“

      Reiniger wurde schnell unterbrochen.

      „Aber das ist doch kein Geheimnis. Wir befinden uns auf dem Weg nach Ombul VIII.“

      „Wir müssten uns aber auf dem Weg nach Katura III befinden“, rief Pontac entsetzt aus.

      „Außerdem gehört der Ombul-Sektor gar nicht mehr zum Imperium“, bemerkte Kinsher noch.

      „Wer hat den Befehl gegeben, nach Ombul VIII zu fliegen?“, fragte Cloen Pontac nun, an Koson gewandt.

      „Seiichi Atakura, wer sonst?“

      „Nicht Oberst Huisener?“

      „Nein. Uns ist die Sache auch merkwürdig vorgekommen, aber wir haben dann doch nichts unternommen.“

      Pontac nickte nur.

      „Du hast doch als Sondergeneral der TA und des Terranischen Imperiums das Recht, die Befehlsgewalt zu übernehmen, Cloen“, stellte Bount Reiniger fest.

      Pontac sagte nichts und ging zum Wandfunkgerät. Er forderte einen Sicherheitstrupp an. Kurze Zeit später war er bei Pontac und den anderen.

      „Nehmen Sie Seiichi Atakura fest“, ordnete er an.

      Der Trupp zog los.

      Zusammen mit den Sicherheitsbeamten trafen Pontac, Reiniger, Kinsher und Daff Koson in der Zentrale ein.

      Bei dem immer noch bewusstlosen Marout Huisener war ein Wachsoldat geblieben.

      Seiichi Atakura saß wie immer im Sessel des Commanders. Er sagte kein Wort und betrachtete nur stumm den großen Panoramabildschirm, auf dem nun die Umrisse des Planeten Ombul VIII zu sehen waren.

      „Mr. Atakura, Sie sind verhaftet!“, rief Pontac.

      Atakura drehte sich mitsamt dem Kommandantensessel um. Es schien so, als habe er diese Handlung von Pontac erwartet. Er ließ sich ohne weiteres von dem Sicherheitsbeamten abführen. Pontac setzte sich nun in den Sessel des Kommandanten.

      „Kurs: Katura III!“, ordnete er an.

      „Unbekannte Raumschiffe nähern sich“, meldete Tschan Kobashi, der Ortungsoffizier der NAGOYA.

      Nun waren sie auch optisch auf dem großen Schirm zu sehen.

      „Es handelt sich großer Wahrscheinlichkeit nach um ombulanische Diskusschiffe. Durchmesser des Diskus: 1300 m. Höhe: 350 m. Sie fliegen in Kampfformation. Es handelt sich um zwölf Einheiten“, meldete Kobashi weiter.

      Das Ombul-System wurde von einer kriegerischen, nichtmenschlichen Rasse bewohnt – den Ombulanern. Sie waren bekannt für ihre rücksichtslosen Raubzüge, auf denen sie die Hoheitsgebiete der anderen galaktischen Mächte nicht zu kennen schienen. Sie nannten zwar nur die vierzehn Planeten der Sonne Ombul ihr eigen, aber dennoch waren sie gefährlich.

      Die Diskus-Schiffe der Ombulaner waren der Schrecken des Weltraums.

      „Feuerleitstände besetzen, Schutzschirme aktivieren!“, befahl Pontac.

      „Ich denke, dass Atakura gewusst hat, dass die Ombulaner hier lauern. Er hat uns absichtlich in diese Falle gelockt“, ließ Bount Reiniger verlauten.

      Cloen Pontac nickte grimmig.

      „Aber warum? Warum? Was kann er für ein Interesse daran haben, dass die NAGOYA zerstört wird?“, fragte Pontac wieder verzweifelt.

      „Haben wir gegen zwölf Einheiten eine Chance?“, fragte Koson resigniert.

      „Ein Funkspruch erreicht uns gerade. Danach wollen sie mit dem Commander dieses Schiffes sprechen“, rief Tschan Kobashi dazwischen.

      Pontac nickte.

      „Okay, stellen Sie eine Verbindung her, Mr. Kobashi.“

      Das Bild auf dem großen Bildschirm wechselte. Statt den Umrissen des Planeten Ombul VIII und den Sternen im Hintergrund sah man jetzt eine tierhaft anmutende Gestalt. Sie besaß vier Arme und zwei Köpfe. Zwei Gesichter mit jeweils drei Augen starrten Pontac an.

      „Mein Name ist Ka-Lang“, krächzte eine Stimme in schlechtem Intergalaktisch.

      „Ich heiße Cloen Pontac“, stellte sich der Terraner vor.

      „Ich will mich nicht lange aufhalten“, krächzte Ka-Lang nun. „Ich mache es also kurz, Cloen Pontac. Ergebt euch, oder ihr habt nur noch Stunden zu leben. Sie können wählen, was Ihnen lieber ist.“

      „Wie gnädig von Ihnen“, spottete Pontac.

      Aber der Ombulaner – mit seiner völlig nichtmenschlichen Mentalität – verstand den Spott nicht.

      „Ja, ja, du sagst es: Ich bin gnädig. Ich warne dich, Cloen Pontac. Wehe, wenn du meine Gnade missbrauchst!“

      Die sechs Augen in den beiden Köpfen von Ka-Lang begannen bedrohlich zu flackern.

      „Unterbrechen Sie den Kontakt, Mr. Kobashi!“, befahl Pontac.

      Kobashi gehorchte.

      Die ombulanischen Schiffe kamen immer näher. Auch ihre Kampfformation hielten sie ein.

      Die ersten Energieschüsse wurden abgefeuert.

      Aber der Schutzschirm der NAGOYA hielt stand.

      Die NAGOYA war vollständig eingekreist worden – einen Fluchtweg gab es nicht.

      Ein Schuss des TA-Schiffes beschädigte einen Diskus-Raumer