Die Androiden-Chronik. Alfred Bekker. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Alfred Bekker
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783847650171
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      Pontac und die anderen erreichten in schnellem Schritt die Zentrale von Katura-Point, die jetzt voll besetzt war.

      Auf dem großen Hauptbildschirm sah man, wie gigantische Skorpione sich durch den Sand wälzten, wie metergroße Käfer sich auf Katura-Point zu bewegten.

      „Wie weit sind sie noch entfernt?“, fragte Pontac an Prescott gewandt.

      Prescott warf einen Blick auf die Messapparaturen und sagte dann: „Sie sind noch 90 Kilometer entfernt. Sie schaffen zwischen 9 und 10 Kilometern pro Stunde. Wir haben also noch gut einen halben Tag Zeit – dann sind diese Ungeheuer hier.“

      „Da gibt es nur noch eines: Die Raumflotte muss eingesetzt werden“, meinte Cloen Pontac entschlossen.

      „Das wird der einzige Weg sein“, meinte auch Bo Asken.

      Pontac wandte sich an McLaren.

      „Verbinden Sie mich mit dem Flottenkommandanten des Katura-Sektors“, befahl er.

      Wenige Minuten später war die Verbindung hergestellt.

      Auf dem Hauptbildschirm waren nun nicht mehr die monsterhaften Ungeheuer zu sehen, sondern Ib Spielmann, der Kommandant aller Flotten, die im Katura-System stationiert waren.

      „Hier spricht General Spielmann. Was wünschen Sie, Mr. Pontac?“

      „Horden von Rieseninsekten sind auf dem Wege nach Katura-Point. Der Einsatz der Flotte ist erforderlich.“

      „Aber mein lieber Mr. Pontac! Diesen Quatsch nimmt Ihnen doch keiner ab. Sie wissen so gut wie ich, dass Katura III unbewohnt ist.“

      „Es ist mir egal, was Sie darüber denken, General. Mir ist es ernst. Sie werden jetzt die Flotte mobil machen.“

      „Aber …! Sie müssen einsehen, dass ich wegen Ihrer wilden Theorien nicht die Flotte mobilisieren kann. Es liegt kein Grund für ein Auslaufen der Flotte vor.“

      „Wenn Sie nicht eingreifen, dann müssen wir Katura III evakuieren. Wissen Sie, was das heißt?“

      „Ja, ja, evakuieren Sie so viel Sie wollen, aber lassen Sie mich damit zufrieden.“

      „Sie müssen eingreifen, Mr. Spielmann, sonst werden Tausende sterben. Und Sie wären schuldig!“

      „Beruhigen Sie sich, Mister Pontac. Ich habe gehört, dass auf Katura III die Sonne sehr heiß scheint. Vielleicht haben Sie ein bisschen zuviel davon abgekriegt.“

      „Machen Sie sich nicht lächerlich, Mr. Spielmann, und kommen Sie mit Ihrer Flotte.“

      „Lächerlich? Ich und mich lächerlich machen? Ich würde Ihnen raten, sich zunächst nicht selbst lächerlich zu machen.“

      „Machen Sie jetzt die Flotte mobil, Mr. Spielmann. Das ist ein Befehl!“

      „Ihre Befehle interessieren mich nicht. Im Übrigen werden Sie sich später für Ihre törichten Befehle verantworten müssen.“

      „Dann leiten Sie wenigstens die Evakuierung …“

      „Nichts werde ich tun, Mr. Pontac. Guten Tag.“

      Das Gesicht Spielmanns wurde wieder durch die Bilder der Rieseninsekten ersetzt.

      „Wie viele Raumschiffe haben wir hier zur Verfügung?“, wandte sich Pontac an Prescott.

      „13 1500-m-Einheiten und die NAGOYA. Dazu noch mehrere Kreuzer.“

      „Ob wir damit eine Chance haben?“, fragte McLaren.

      „Die Tiere rücken von allen Seiten an – es müssen Millionen sein“, erklärte Bran Kinsher.

      „Viele Insekten sind mehr als tausend Meter groß“, berichtete Bo Asken.

      Der Commander wandte sich an Pontac.

      „Ich schlage vor, dass alle Einheiten in den Kampf geschickt werden; mit Ausnahme der NAGOYA, mit der wir im Notfall evakuieren könnten.“

      Pontac nickte.

      „Ich stimme Ihnen voll und ganz zu, Commander.“

      Asken wandte sich nun an McLaren.

      „Geben Sie den Einheiten den Befehl zum Starten.“

      „Einheiten sind gestartet!“, bestätigte McLaren.

      Die Raumschiffe würden weit in die oberen Schichten der Atmosphäre eindringen und sich dann von oben auf ihren Feind stürzen.

      „In wenigen Minuten müssten die Raumschiffe Sichtkontakt zu den Monstern haben“, murmelte McLaren.

      Auf dem Hauptbildschirm konnte man nun sehen, wie sich die gigantisch anmutenden Raumer der terranischen Flotte auf die riesigen Insekten stürzten. Das Energiefeuer ließ sie verbrennen. Die Druckwellen erdrückten sie. Doch die Vorteile waren nur im ersten Moment auf Seiten der Terraner.

      Ein kleinerer Kreuzer war von einer gigantischen Spinne mit Spinnweben eingewickelt worden – der Raumer wurde manövrierunfähig.

      Ein mehr als 100 Meter langer Skorpion packte einen kleineren Kreuzer und schleuderte ihn zu Boden.

      Der Raumer rollte die riesigen Dünen hinunter!

      Die 1500-m-Riesen ANTARES und STARLIGHT gingen nun daran, schwere Fusionsbomben einzusetzen, die mittels einer Überlichtrakete blitzschnell ihr Ziel erreichen konnten. Aber in dieser Schlacht der Menschen gegen die Tiere waren die Überlichtraketen unnötig.

      Die Bomben explodierten in einer Höhe von tausend Metern und sandten ihre mörderischen Druckwellen aus.

      Auch die anderen Schiffe stiegen in höhere Schichten der Atmosphäre, um von den Druckwellen verschont zu bleiben.

      Der vom Skorpion hinweggeschleuderte Kreuzer konnte mit den Traktor-Strahlen der anderen Einheiten hinaufgeholt werden, doch um den Kreuzer, der von der Riesenspinne festgewebt worden war, stand es schlecht. Alle Versuche, sich aus dem Netz zu befreien, scheiterten zunächst.

      „ANTARES an Zentrale. Hier Oberst Goshky. Die Methode mit den schweren Fusionsbomben scheint zu wirken“, meldete der Commander der ANTARES an die Zentrale. Asken antwortete:

      „Hier Zentrale, Commander Asken. Machen Sie weiter so.“

      Asken hörte auf zu sprechen, denn nun sahen die Männer der Zentrale auf dem großen Bildschirm etwas Furchtbares!

      Der Kreuzer, der von der Riesenspinne gefangen worden war, wurde von dieser verschluckt! Nach wenigen Sekunden blieb keine Spur mehr von dem Kreuzer übrig.

      „Major Ballamy, der Commander der BLACKSTAR, meldet sich!“, rief McLaren.

      „Ja, Commander, es besteht kein Zweifel – wir sind von diesem Tier verspeist worden“, sagte Ballamy, dessen Gesicht auf einem der Nebenschirme erschien.

      „Wie ist Ihre Situation, Major?“, erkundigte sich Bo Asken.

      „Nicht gut, Sir. Die Verdauungssäfte dieser Spinne greifen die Außenhaut der BLACKSTAR an.“

      „Haben Sie den Schutzschirm noch eingeschaltet, Mr. Ballamy?“

      „Der Schutzschirm? Der ist längst zusammengebrochen.“

      „Dann versuchen Sie es doch mit einer Salve aus den Bordgeschützen“, riet Asken.

      „Wir werden es versuchen. Aber dieser Versuch wird uns unsere letzten Energievorräte kosten.“

      Ballamys Gesicht verschwand von dem kleinen Nebenschirm.

      Auf dem Bildschirm konnten Asken und die anderen sehen, wie sich die titanenhafte Spinne aufbäumte. Sie wand sich vor Schmerz – die Energieschüsse der BLACKSTAR schienen zu wirken.

      Dann wurde die Spinne aber wieder ruhiger. Gerade so, als sei nichts gewesen, trottete sie weiter.

      Major Enoch Ballamy meldete sich auf dem Nebenschirm.