Erzählen-AG: 366 Kindergeschichten. Andreas Dietrich. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Andreas Dietrich
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783748536840
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waren weiß, die anderen schwarz.

      Bianca konnte sich nur schwer entscheiden. Lieber ein gelbes Kleid, oder doch ein violettes? Lieber rote Schuhe, oder doch eher die grünen? Und für die männlichen Puppen? Blaue Hosen, oder doch lieber die in orange? Bianca zog ihre Puppen einige Male an und wieder aus. Sie probierte ein anderes Kleid aus. Dieses gefiel ihr. Doch die Schuhe passten nicht. Sie zog einer ihrer Puppen weiße Schuhe an, doch die passten nicht. So probierte Bianca die schwarzen Schuhe. Diese fand sie toll. So war eine Puppe schon einmal angezogen.

      Dieses Spiel wiederholte sich mehrere Male. Es dauerte seine Zeit, ehe alle Puppen von Bianca angezogen waren. So viel Zeit brauchte Bianca, dass es schon wieder Mittag war. Ihre Mutter rief und Bianca lief in die Küche, wo das Mittagessen stand.

      Am heutigen Tag gab es Eierkuchen aus der Pfanne. Mancherorts auch Pfannkuchen genannt. Bianca konnte sich entscheiden, diese pur zu essen oder mit Zucker. Sie hatte auch die Wahl, sich zwischen Erdbeermarmelade und Schokoladenaufstrich zu entscheiden. Bianca aß zwei Eierkuchen. Einen mit viel Zucker und den zweiten mit Erdbeermarmelade. Es schmeckte ihr. Sehr sogar. Am liebsten hätte sie noch einige davon gegessen, doch sie hatte keinen Hunger mehr. Ihr Bauch war so voll, das er bestimmt gleich platzen würde, wenn Bianca noch etwas essen würde. Vielleicht gibt es ja noch einen Eierkuchen zum Kaffee, dachte sich Bianca.

      Doch bevor es Kaffee gab, musste Bianca erst einmal Mittagsschlaf halten. Das tat Bianca. Sie schlief bis um vierzehn Uhr dreißig. Dann konnte es Kaffee und Kuchen geben. Bianca bekam ihren dritten Eierkuchen. Diesmal gab es den Eierkuchen mit Schokoladenaufstrich. Bianca ließ es sich schmecken.

      Nachdem es für Bianca und ihre Mutter Kaffee und Kuchen gab, sollten auch Ihre Puppen Kaffee und Kuchen bekommen. Da Kaffee für kleine Puppen nicht geeignet war, veranstaltete Bianca eine Teeparty. Alle ihre Puppen nahmen daran teil. Alle Puppen mussten Tee trinken. Jeder bekam ein kleines Stückchen Kuchen. Der Kuchen war von den Puppen schnell verputzt. Ihnen musste der Kuchen schmecken. Dies sah Bianca.

      So beschloss Bianca, morgen wieder eine Teeparty zu veranstalten. Heute hatte sie erst einmal genug. Ihr Vater sollte gleich nach Hause kommen und mit ihm wollte Bianca auch noch spielen.

      Fünfter Januar

      Es war einmal ein kleiner Junge. Dieser Junge hatte einen ganz bestimmten Namen. Dieser Junge hieß Christopher. Christopher war noch jung. Sehr jung. Er war zwar kein Baby mehr, doch Christopher ging auch noch nicht in die Schule. Erst in einem halben Jahr sollte er das Schreiben erlernen. Erst dann sollte Christopher die Zahlen kennenlernen.

      Christopher ging normalerweise in den Kindergarten. Von montags bis freitags sah ihn jeder dort, wenn der Kindergarten nicht geschlossen war. Doch heute gab es eine Ausnahme. Heute blieb Christopher zu Hause. Heute konnte er mit seinem Spielzeug zu Hause spielen.

      Christopher hatte ein eigenes Zimmer. Dort konnte er toben, wie mochte. Heute baute er seine Eisenbahn auf. Diese schlängelte sich durch sein ganzes Zimmer. Er baute einen kleinen Bahnhof mit einem Bahnsteig. Dort sollten die Passagiere in den Zug einsteigen.

      Aber wie sollten die Passagiere zum Bahnhof kommen? Christopher überlegte kurz und hatte dann eine Idee. Mit dem Auto! Ganz klar. Genug Autos hatte er ja. Da konnten ganz viele Passagiere zum Bahnhof kommen. Da würde der Zug ganz voll werden.

      Da gab es nur noch ein kleines Problem. Christopher hatte den Bahnhof so gebaut, dass kein Auto dahin kommen konnte. Es fehlte ein Übergang. Doch nichts leichter als das. An seinem letzten Geburtstag bekam er einen Bahnübergang geschenkt. Diesen konnte er nutzen.

      Christopher suchte seinen Bahnübergang, fand ihn und baute ihn auf. Nun musste nur noch eine Straße den Bahnhof und den Bahnübergang verbinden. Dazu holte sich Christopher Hilfe.

      Christopher wusste, wie er eine Straße bauen konnte. Er brauchte nur weißes Papier und eine Schere. Noch durfte Christopher nicht alleine mit einer Schere schneiden. So bat er seine Mutter, die das weißes Papier in dünne Streifen schnitt. Diese Streifen legte Christopher so aus, dass diese die Straße begrenzten. Einige Streifen riss er einige Male durch. Diese sollten die Mittellinie der Straße darstellen.

      Nun wussten die Autos, wo die Straße war. Die Passagiere für den Zug konnten den Bahnhof ganz einfach erreichen. Die Passagiere konnten am Bahnsteig auf den Zug warten. Der Zug war einige Male pünktlich. Manchmal hatte der Zug aber auch Verspätung. Christopher ließ sich einiges einfallen. Mal hatte der Zug eine technische Störung, mal war die Lok kaputt. Zweimal kam der Zug zu spät, weil es einen vorausfahrenden Zug gab, der Verspätung hatte.

      Christopher war oft mit seinen Eltern unterwegs. In vielen Fällen waren sie mit dem Zug unterwegs. Christopher und seine Eltern fuhren mit dem Auto zum Bahnhof. Sie warteten dort am Bahnsteig. Manchmal kam der Zug pünktlich. Mal nicht. Es war so wie zu Hause, wo Christopher heute spielte.

      Christopher war nicht immer allein. Er spielte ab und zu auch mit seiner Mutter, die immer wieder nach ihm sah. Jedes Mal, als Christopher seine Mutter bemerkte, fragte er, ob sie mitspielen möchte. Oft musste seine Mutter Nein sagen. Sie musste saugen, die Küche wischen und das Mittagessen fertig machen. Doch jedes zweite Mal nahm sie sich Zeit für Christopher. Sie spielte einige Minuten mit ihm, ehe sie wieder ihrer Arbeit nachging.

      So ging es bis in den Abend hinein. Bis Christophers Vater nach Hause kam. Dann war Christopher immer in der Küche, wo sich seine Eltern unterhielten und das Abendessen vorbereiteten. Nach dem Abendessen ging Christopher ins Bett und träumte von seiner Spielwelt voller Autos, Passagiere und Züge.

      Sechster Januar

      Es war einmal ein kleines Mädchen. Sie hatte rote Haare und trug den Namen Charlotte. Charlotte träumte oft. Sie träumte in der Nacht und auch dann, wenn sie Mittagsschlaf hielt.

      Viele Kinder können sich nicht an alle Träume erinnern. Charlotte konnte es. Zu mindestens an dem Tag nach dem Traum. Jeden Morgen erzählte sie ihre Träume ihren Eltern. Während gefrühstückt wurde, erzählte Charlotte, von was sie in der Nacht geträumt hatte. Abends, wenn ihre Eltern gemeinsam wieder zu Hause waren, erzählte sie von ihren Träumen aus dem Mittagsschlaf.

      Eines Tages träumte Charlotte von einer Insel. Um dorthin zu kommen, fuhr sie mit ihren Eltern zu einem Hafen. Die Drei waren mit dem eigenen Auto unterwegs. Das Auto war blau und hatte eine große Heckklappe. Normalerweise saß Charlotte immer hinten rechts. Doch nicht in diesem Traum. Zum ersten Mal durfte sie vorne rechts sitzen. Sie sah, wie ihr Vater nach rechts lenkte. Später beschleunigte er das Auto, fuhr nach rechts und bremste ab.

      Am Hafen angekommen, wurde ein Parkplatz gesucht und alle stiegen aus dem Auto. Charlottes Eltern trugen insgesamt drei Koffer bis zum Schiff. Charlotte hatte einen eigenen Koffer, den sie selbst tragen konnte. Dieser zeigte ein rotes, kariertes Muster und war natürlich viel kleiner, als die Koffer, die Charlottes Eltern trugen.

      Auf dem Weg zum Schiff sah Charlotte, dass es ein sehr großer Hafen war. Viele Schiffe standen dort. Die meisten waren weiß. Einige Schiffe waren auch schwarz. Charlotte sah aber kein einziges Schiff, das gelb, rot oder blau war. Das fand Charlotte etwas schade. Sie hätte gern ein buntes Schiff gesehen.

      Es ist klar, dass das Schiff, welches Charlotte kurze Zeit später betrat, nicht bunt war. Es war weiß. Um auf dieses Schiff zu gelangen, mussten Charlotte und ihre Eltern eine lange Treppe hinaufgehen. Am Ende stand der Kapitän und ein Teil seiner Crew. Sie begrüßten die Reisenden an Bord. Auch Charlotte und ihre Eltern wurden begrüßt. Sie zeigten ihren Fahrschein und einer der Crew gab ihnen eine kurze Wegbeschreibung, wie sie zu ihrer Kabine kommen konnten.

      Charlottes Eltern hatten einen Fahrschein für eine Kabine gekauft, die am Rand des Schiffes lag und ein Fenster besaß. Einige Reisende durften in einer Kabine schlafen, die in der Mitte des Schiffes lag. Diese Kabinen hatten kein Fenster. Dort konnte keiner hinausgucken, um den Wellen zuzusehen.

      Charlotte konnte es. Charlotte konnte aus dem Fenster in der Kabine hinaussehen. Charlotte sah, wie sich die Wellen bewegten. Auf der Reise sah sie auch ein paar Schiffe. Manchmal waren die Schiffe klein und manchmal groß.