Eines Tages fand er zufälligerweise ein kleines Feld, auf dem Grünkohl wuchs. Er schaute sich um. Gab es jemanden, dem dieser Grünkohl gehörte? Er sah keinen. So erntete er einen Grünkohl. Seine Frau verspeiste diesen an einem Tag und forderte mehr. Der Mann kam der Bitte nach. Wieder ging er zum Feld. Wieder sah er keinen. Wieder erntete er einen Grünkohl. Wieder verspeiste seine Frau den Grünkohl in Windeseile.
Seine Frau forderte noch mehr Grünkohl. Der Mann ging wieder einmal zum Feld. Wieder sah er keinen, doch diesmal griff er gleich zweimal zu. Er hoffte, dass dies nun länger reichen würde. Doch dem wahr nicht so. Innerhalb von einem Tag verspeiste seine Frau beide Kohlköpfe.
Seine Frau forderte noch mehr. Sollte dies ewig so weitergehen? Seine Frau beschwichtigte ihn. Dies wäre das letzte Mal. Sie versprach es. So ging der Mann ein letztes Mal zum Feld. Diesmal sah er sich nicht um. Diesmal erntete er gleich einen Kohlkopf. Doch diesmal sah ihn jemand. Es war eine alte Frau.
Sie sprach ihn an. Was tue er da? Er würde stehlen. Der Mann versuchte alles zu erklären, doch die alte Frau hörte nicht zu. Sie wiederholte immer nur einen Satz "Nimmst Du den Grünkohl mit, so werde ich mir in sieben Jahren dein Liebstes holen!" Der Mann ließ sich drauf ein. Er dachte nicht an Morgen. Er dachte nicht an das, was in sieben Jahren sein sollte. Er dachte nur an heute: Seiner Frau den Wunsch erfüllen.
So nahm der Mann den Grünkohl und brachte ihn seiner Frau. Seine Frau hielt Wort. Einige Tage später waren die beiden stolze Eltern von einem Mädchen. Das junge Paar nannte seine Tochter Xandra. Xandra wuchs glücklich und gut beschützt auf.
Doch eines Tages sollte sich vieles ändern. Eines Tages sollte Xandra sieben Jahre alt werden. Eines Tages sollten sieben Jahre vergangen sein. Eines Tages sollte die alte Frau ihre Drohung wahr machen. Eines Tages sollte es so kommen, wie es sich der Mann nicht gedacht hatte. Eines Tages war aber nicht heute.
Achtzehnter Februar
Es war einmal ein Prinz, der gerne spazieren ging. Anfangs war er nur kurz unterwegs. Später wurden die Spaziergänge immer länger. Jedes Mal dabei war sein Kindermädchen. Dieses war nicht mehr die jüngste. Sie konnte nicht mehr so weit laufen. Doch sie musste, so lange sie keine andere Idee hatte.
Eines Tages hatte sie aber glücklicherweise eine Idee. Vom Königsschloss sollte es nicht mehr sofort per Fuß losgehen. Zuerst sollte es mit der Kutsche losgehen. Diese sollte den Prinzen und das Kindermädchen irgendwo absetzen. Dann sollte es zu Fuß weitergehen. Dann konnte der Prinz seinen wöchentlichen Winterspaziergang machen. Mit der Kutsche sollte es nach dem Spaziergang wieder zurück zum Schloss gehen.
Die Idee klang gut. Doch das Kindermädchen musste erst einmal fragen, ob Yves nicht etwas anderes zu tun hatte. Yves war der königliche Kutscher. Wenn das Königspaar einen Ausflug machte, war Yves zur Stelle. Reiste das Königspaar in ein anderes Schloss, so war Yves immer dabei. Er kümmerte sich um die Kutsche. Er kümmerte sich um die Pferde. Zum Glück hatte Yves Zeit und der König nichts gegen die Winterspaziergänge.
Das Königspaar besaß zwei Kutschen. Die Pferde konnten drei Dinge ziehen. Im Sommer mussten die Pferde eine der zwei Kutschen ziehen. Im Winter meist nicht. Wenn genug Schnee lag, wurden die Pferde vor einen Schlitten gespannt. Mit diesem weißen Schlitten ging es dann über das Land.
Besonders der Prinz und sein Kindermädchen nutzten den Schlitten. Besonders im Winter machte der Prinz seine Spaziergänge, bei denen das Kindermädchen dabei sein musste. Im Sommer war der Prinz oft im königlichen Garten und erholte sich dort. Er roch an den duftenden Blumen und genoss die Zeit.
Im Winter blühte im königlichen Garten so gut wie nichts. Diese Zeit nutzte der Prinz, um das Land zu entdecken. Das Land, das um das Königsschloss war. Das Land, welches das große Land genannt wurde. Das Land, das im Winter sehr oft weiß war.
Der Prinz genoss die Ausflüge immer sehr. Ab und an erlaubte er sich einen Spaß. Er stieg aus dem Schlitten aus. Dann nahm er etwas Schnee und kletterte damit auf das Dach des Schlittens. Der Prinz war schnell. So schnell, dass er auf dem Dach war, als das Kindermädchen den Schlitten gerade erst verließ. Er ließ den Schnee nun langsam herabfallen. Direkt über sein Kindermädchen. Dieses ärgerte sich. Dagegen wehren konnte sie sich aber kaum. Der Prinz war jung und ziemlich flink. Das Kindermädchen kam nicht hinterher.
Oft genug half Yves aber aus. Während der Prinz auf das Dach des Schlittens kletterte, holte Yves seinerseits etwas Schnee. Als der Prinz vom Schlitten abstieg, war Yves nun ganz oben. Nun ließ er Schnee rieseln. Diesmal war der Prinz das Opfer. Doch Yves gelang es nicht immer, den Prinzen zu ärgern. Oft genug war der Prinz schneller. Er lief Yves und seinem Kindermädchen davon.
Eines Tages lief der Prinz wieder davon. Auf seiner Flucht kam er an einen Turm. Er umrundete ihn und blieb dann stehen. Yves und das Kindermädchen holten ihn ein. Sie fragten ihn, warum er stehen blieb. Hatte er etwa schon aufgegeben? Der Prinz antwortete "seht mal, hier steht ein Turm. Ich habe zwar ein Fenster gefunden. Doch wo ist die Tür? Wie kommt man den Turm hinauf?"
Seine beiden Begleiter hatten keine Antwort. Sie wussten es nicht. Nachdem die Drei lange genug gerätselt hatten, entschieden sie sich zurückzufahren. Zurück zum Schloss. Vielleicht gab es dort eine Antwort. So ging es zuerst zum Schlitten. Dann ging es über das weiße Land zurück nach Hause. Dort wurde nach einer Antwort gesucht.
Wenn die Drei eine Antwort gefunden haben, sind sie nicht mehr auf der Suche. Haben die Drei aber noch immer keine Antwort parat, so erwarte sie. Die Drei werden bestimmt eines Tages zu Dir kommen und dich fragen. Hoffentlich hast Du eine Antwort für Sie.
Neunzehnter Februar
Es war einmal eine alte Frau. Diese Frau besaß den Namen Yori. Yori war nicht nur irgendeine alte Frau. Sie war eine spezielle alte Frau. Yori war eine Hexe und konnte zaubern. Es war nicht viel, doch es reichte, um einen Turm zu verzaubern.
Yori wohnte in einem Turm. Dieser Turm besaß ein Fenster, jedoch keine Tür. Zu mindestens keine immer sichtbare Tür. So war Yori vor Fremden gut geschützt. Yori musste die Tür zum Turm erst sichtbar hexen. Dann konnte sie ihren Turm betreten.
Eines Tages war Yori in ihrem Turm. Von draußen hörte sie eine männliche Stimme. Sie rief immer wieder "ihr kriegt mich nicht! Ihr kriegt mich nicht". Dann verstummte die Stimme plötzlich. Yori sah nach. Vorsichtig blickte sie aus dem Fenster. Sie sah einen jungen Mann, eine ältere Frau und einen alten Mann mit Zylinder. Die drei tuschelten. Yori konnte nicht hören, was sie sprachen. Eigentlich war es ihr auch egal. Sie sollten nur schnell verschwinden. Yori hatte noch etwas zu erledigen.
Nach einigen Minuten verschwanden die Drei endlich und Yori konnte ihren Turm verlassen. Sie ging zu einem jungen Paar. Vor sieben Jahren war ein junger Mann bei ihr. Nicht wissentlich. Er war auf der Suche nach Grünkohl. Seine Frau war schwanger und verlangte nach Grünkohl. Der Mann versuchte ihren Wunsch zu erfüllen. Er ging zuerst auf den Markt. Kaufte dort Grünkohl. Als es dort keinen mehr gab, erkundete er die nähere Umgebung.
Bei einer dieser Erkundungen fand er ein Feld, das voller Kohlköpfe war. Der junge Mann sah sich um. Er sah keinen. So nahm er einen Kohlkopf mit. Seine Frau verspeiste den Grünkohl in Windeseile. Der Mann wurde am nächsten Tag aufgefordert, noch einmal Grünkohl zu besorgen. Der Mann tat es. Zuerst sah er sich um. Dann nahm er wieder Grünkohl mit.
Eines Tag war der Mann wieder an diesem Grünkohlfeld. Anders als die letzten Male, sah sich der junge Mann diesmal nicht um. Er erntete sogleich Grünkohl. Doch diesmal sah ihn jemand. Yori sah ihn. Yori gehörte das Feld. Sie baute den Grünkohl an. Der Mann erschrak, als er Yori sah. Er wollte ihr alles erklären, doch Yori hörte nicht zu. Sie wiederholte immer nur einen Satz "Nimmst Du den Grünkohl mit, so werde ich mir in sieben Jahren dein Liebstes holen!" Der junge Mann ließ sich drauf ein. Er dachte nicht an Morgen. Er dachte nicht an das, was in sieben Jahren sein sollte. Er dachte nur an heute: Seiner Frau den Wunsch erfüllen. Schließlich sollte