Im Herbst spürte Clemens oft den Wind. Clemens hatte das Gefühl, mehr Gegenwind als Rückenwind zu haben. Meistens musste er gegen den Wind fahren. Dies war nicht immer so leicht. Clemens trat ordentlich in die Pedale. Nur selten kam der Wind von hinten. Dann konnte Clemens rasen. Am Liebsten war es Clemens, wenn es windstill war.
Vor allem im Winter konnte Clemens keinen Wind gebrauchen. Wenn kein Schnee lag und keine Glätte angesagt war, wäre Wind kaum ein Problem. Doch oft wurde Glätte angesagt. Fahrradfahren war zu dieser Zeit schwierig. Mit Wind war es nahezu unmöglich. Clemens wollte ja nicht alle einhundert Meter hinfallen.
Auch der Schnee machte es Clemens nicht leicht. Es war eine Kraftanstrengung durch den Schnee zu fahren. Lag der Schnee nur einen Millimeter hoch, war es kaum ein Problem. Doch meist war es mehr. Sofern der Winterdienst noch nicht gefahren war. Solange die Hausbesitzer noch keinen Schnee geräumt hatten.
Wenn der Schnee zu viel war, stieg Clemens von seinem Fahrrad ab. Er schob es bis zur Schule. Zu spät kam Clemens in der Regel aber nicht. Wäre er den ganzen Schulweg gelaufen, Clemens wäre zu spät gekommen. Doch meistens konnte er ein bisschen mit dem Rad fahren. So war er schneller als zu Fuß.
Wenn der Schnee nicht mehr fiel, es wieder wärmer wurde, begann langsam der Frühling. Endlich wurde es wieder wärmer. Die dicken oder dünnen Handschuhe konnten zu Hause bleiben. Im Winter wurden sie oft genutzt. Auch die Mütze, die Clemens im Winter regelmäßig trug, konnte im Frühling zu Hause bleiben.
Die dicke Jacke wurde durch eine dünnere ersetzt. Manchmal wurde es auch im Frühling sommerlich warm. Dann konnte Clemens die Jacke ganz zu Hause lassen. Nur mit einem T-Shirt fuhr er zur Schule. Manchmal hatte er eine lange Hose an. Manchmal trug Clemens eine kurze Hose im Frühling. Es war immer dann, wenn es sehr warm wurde.
Wenn der Sommer zur Hälfte rum war, fuhr Clemens nicht mehr so oft zur Schule. Schließlich musste er in den Sommerferien nicht zur Schule. Dann blieb er zu Hause. Ruhte sich aus und wartete, bis ein neues Schuljahr wieder begann. Er wartete bis er wieder mit seinem Fahrrad zur Schule fahren musste.
Siebenundzwanzigster Februar
Es war einmal ein dunkelhaariges Mädchen. Dieses Mädchen wurde von allen Clara genannt. Clara liebte es, mit dem Fahrrad zu fahren. Bis zur fünften Klasse fuhr sie oft mit ihren Eltern. Ab der fünften Klasse änderte sich dies.
Ab diesem Zeitpunkt fuhr Clara mit dem Rad oft allein. Das war kein Wunder, fuhr Clara doch ab der fünften Klasse mit dem Rad zur Schule. Clara fuhr im Frühling wie im Sommer. Sie fuhr im Herbst und im Winter.
Kein Wetter konnte Clara stoppen. Weder die Hitze noch die Kälte konnten Clara aufhalten. Auch dem Sonnenschein oder dem Regen gelang es nicht. Weder Hagel noch Wind konnten Clara stoppen. Auch den Wolken oder dem Schnee gelang dies nicht. Clara fuhr immer mit dem Rad.
Fast immer. Wenn Klassenfahrt angesagt war, wurde Clara gefahren. Ihre Mutter fuhr sie zum Abfahrtsort. Ihr Vater holte Clara nach der Klassenfahrt immer ab. Wenn Claras Fahrrad einmal kaputt war, wurde sie von ihren Eltern zur Schule gebracht oder Clara nahm den Bus.
Anfangs war es für Clara nicht interessant, wie lange sie fuhr. Wie viele Kilometer es waren. Doch dies änderte sich mit der Zeit. In der siebenten Klasse bekam Clara einen Fahrradcomputer geschenkt. Mit dem wusste sie, wie weit sie fuhr. Wie lange sie für eine Strecke benötigte. Der Fahrradcomputer zeigte ihr die Durchschnittsgeschwindigkeit an. Auch wie schnell Clara aktuell war, zeigte der Fahrradcomputer.
Anfangs nutzte sie den Fahrradcomputer nicht wirklich. Er war immer dabei, wenn Clara mit dem Rad fuhr. Doch eine Statistik führte sie nicht. Sie wusste nicht, an welchen Tagen sie mit dem Rad fuhr. Sie konnte nicht zurückschauen, wie lange sie fuhr. Doch auch dies änderte sich.
Ab der achten Klasse führte Clara eine Statistik. Anfangs war darin nur Datum und Wegstrecke enthalten. Später schrieb Clara auch die gefahrene Zeit auf. Weitere Monate später erfasste Clara, wohin sie fuhr, wo die Radtour begann, wo sie hinführte und wo die Radtour endete.
Als Clara in der neunten Klasse war, musste sie einmal zum Arzt. Es war nichts schlimmes. Nur ihr Blut sollte kontrolliert werden. Clara fuhr natürlich mit dem Rad. Ein kleiner Piks beim Arzt sollte sie daran nicht hindern. Früh am Morgen fuhr Clara los. Sie hatte um sieben Uhr fünfzig einen Termin. Von dort sollte es dann zur Schule gehen.
Die erste Stunde sollte Clara auf jeden Fall verpassen. Zur zweiten Stunde sollte sie aber rechtzeitig wieder da sein. So war Claras Plan. Er ging auch auf. Allerdings mit einer kleinen Verzögerung.
Clara war um sieben Uhr vierzig an der Arztpraxis. Um sieben Uhr fünfzig wurde ihr Name aufgerufen. Sie zog ihre Jacke aus und machte ihren linken Arm frei. Wenig später nahm ihr eine Schwester Blut ab. Bis dahin funktionierte der Plan. Kurz vor acht Uhr verließ Clara die Arztpraxis.
Clara lief rund fünfzig Meter zu Fuß. Es gab keinen Fahrradständer direkt an der Arztpraxis. Clara holte ihren Fahrradcomputer aus der Tasche und befestigte ihn am Fahrrad. Dann nahm sie einen Schlüssel und schloss ihr Fahrrad ab. Nun ging Clara weitere fünfzig Meter. Dann überquerte sie eine Straße und stieg anschließend auf ihr Rad.
Clara fuhr rund fünfhundert Meter, ehe sie bemerkte, dass sie den Fahrradcomputer verloren hatte. Als sie es bemerkte, fuhr Clara sofort zurück. Langsam fuhr sie bis zur Arztpraxis. Doch den Fahrradcomputer fand sie nicht. Clara fuhr wieder Richtung Schule. Doch der Fahrradcomputer blieb verschwunden. Noch einmal zurück wollte sie nicht.
Clara hatte den Fahrradcomputer verloren. An Ersatz war erst einmal nicht zu denken. Diesen sollte es später einmal geben. Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Ob Claras Eltern Ihr einen neuen Fahrradcomputer schenken? Was glaubst Du?
Achtundzwanzigster Februar
Es war einmal ein Mädchen, dessen Vater Dieter hieß. Dieter hatte eine Tochter, die Clara genannt wurde. Clara fuhr nicht mit dem Bus zur Schule. Clara nahm das Fahrrad. Ihr war es egal, ob es Frühling war. Clara fuhr, wenn der Himmel bedeckt war. Wenn sich die ersten Blumen zeigten, Clara fuhr mit dem Rad. Wenn die ersten Zugvögel wiederkamen, Clara fuhr mit dem Fahrrad.
Clara fuhr auch im Sommer. Wenn die Sonne schien oder wenn es gewitterte, Clara fuhr immer. Sie fuhr auch, wenn es kühl war. Clara fuhr auch dann, wenn es sommerlich heiß war. Wenn der Herbst sich zeigte, war Clara immer noch unterwegs. Hagel konnte Clara nicht aufhalten. Regen stoppte sie nicht. Wozu gab es Regenjacken? Auch der Wind konnte Clara nichts anhaben. Wenn er von hinten kam, konnte Clara rasen. Wenn der Wind von vorne kam, musste Clara ordentlich in die Pedale treten. Mal gelang ihr es gut. Mal nicht. Wenn der Wind von der Seite kam, fuhr Clara eben schräg.
Absteigen vom Rad? Kam für Clara nicht in Frage. Außer es musste unbedingt sein. Aber wirklich unbedingt. Dies war ab und zu der Fall, wenn es Winter war. Wenn es glatt wurde, schob Clara lieber das Rad. Wenn die Schneedecke zu hoch war, stieg Clara ab. Zu Fuß war sie schneller.
Anfangs hatte Clara keinen Fahrradcomputer. Sie wusste nicht, wie viele Kilometer sie fuhr. Sie wusste nicht, wie lange sie unterwegs war. Wie hoch ihre Durchschnittsgeschwindkeit war, konnte Clara nur erahnen. Doch dies änderte sich.
Eines Tages bekam Clara einen Fahrradcomputer geschenkt. Anfangs nutzte sie ihn aber nicht richtig. Der Fahrradcomputer war bei jeder Fahrradfahrt dabei. Clara wusste am Ende des Tages, wie weit sie fuhr. Sie wusste die Zeit, die sie dafür benötigte. Am nächsten Tag wusste Clara es nicht mehr. Clara schrieb nicht auf, wie weit sie wann fuhr. Doch dies änderte sich.
Nach nicht einmal einem Jahr hatte Clara eine Statistik. Anfangs schrieb Clara nur Datum und Kilometerzahl auf. Später kam auch die Fahrtzeit dazu. Noch etwas später schrieb Clara auf, von wo sie fuhr und wohin. Sie gab jeder Strecke einen Namen. So konnte Clara später nachgucken, wann sie wohin fuhr. Anfangs war dies recht mühselig, denn die Aufzeichnungen waren analog. Clara schrieb es auf einige Zettel. Doch dies änderte sich.
Als Clara einen eigenen Computer bekam, besaß sie eine digitale Statistik. Clara schrieb zwar oft noch analog