Tales of Tigalla. Martin Vater. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Martin Vater
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783847626381
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also...

      Dadurch konnte man sich ebenfalls sehr gut vorstellen, wie dieser Typ jetzt, nachdem er alles gehört hatte, drauf sein musste...Allerdings musste man auch klarerweise den Aspekt mit hinzu ziehen, dass wir nicht mit absoluter Sicherheit wussten, dass er es tatsächlich war und zudem kam noch erschwerend hinzu, dass Drenkins leider ein gnadenlos begabter Schauspieler war und seine Gefühle durchaus verbergen konnte, wenn es darauf ankam...

      Also hatten wir mal wieder ein ernstzunehmendes Problem...

      Als der Professor und ich nach einer ganzen Weile wieder zu den Anderen stießen, herrschte zwischen der Crew helle Aufregung...

      “Was ist denn hier los?“ fragte ich einen hysterisch, umher laufenden Soldaten...

      “Keine Ahnung, hab nur mitbekommen, dass Mattusek wohl verschwunden ist!...Alle suchen schon nach Ihm!...Wer weiß, wo der steckt!...Hat offenbar auch nur Dummheiten im Kopf, dieser Jungspund!“

      Augenblicklich wechselte meine Gesichtsfarbe von wohl durchblutet zu totenblass...

      “Was!?...Mattusek!?...Das gibt’s doch nicht!...Was ist denn jetzt schon wieder los?...Wie oft muss ich diesen Burschen denn noch retten?...Hey!...Kann mir mal jemand nen' Lagebericht geben?...Wer weiß Bescheid?...Leute?“

      Plötzlich hatte ich völlig unerwartet das markante und von Narben überzogene Gesicht von Daniel Drenkins direkt vor meiner Linse, wie üblich, mit dem gleichen, frechen Grinsen, welches bei Ihm nahezu alles bedeuten konnte...Jetzt musste ich behutsam vorgehen, um heraus zu bekommen, ob und was er von unserer Unterhaltung mitbekommen hatte und vor allem, was mit Mattusek geschehen war...

      “Seargent Drenkins...Wie ist die Lage?...Was geht hier vor?...Irgendetwas, dass Sie vielleicht los werden möchten?“

      Doch dieser sture Hund blieb sich weiterhin treu:

      “Hey Major...Das wollte ich Sie auch gerade fragen...Wieso?...Hab' keine Ahnung, was Sie meinen...Ich suche nur nach diesem verrückten Mattusek so, wie alle hier...Irgend ne' Idee, wo sich dieser Grünschnabel schon wieder herum treibt?...Ich meine, so wie es aussieht, sind Sie hier ja eher die 'Vertrauensperson' für solche Fälle.“

      Er machte eine unschöne Geste, indem er die Vertrauensperson in extrem auffällige Anführungszeichen setzte und legte erneut einen seiner undurchsichtigen Blicke auf, in Erwartung auf meine Antwort...

      “Okay...Also dann...Nein, tut mir Leid...Diesmal bin auch ich ratlos...Wo ist denn überhaupt der Colonel?“

      Auch darauf wusste Drenkins eine überschaubare Antwort:

      “Tja, ich weiß nicht, soviel ich mitbekommen habe, wollten er und ein paar Männer sich vor ner' halben Stunde auf den Weg machen, um Mattusek zu suchen...Ach ja, und der Doc wollte sie auch begleiten, falls Ihm etwas zugestoßen ist...Nur für den Fall, dass er 'erste Hilfe' braucht, oder so etwas...Sie verstehen doch?“

      Er wiederholte die hässliche Geste von eben noch einmal, indem er erneut bei dem Abschnitt mit der ersten Hilfe seine Finger widerlich in der Luft knickte...In diesem Moment, hätte ich nicht wenig Lust gehabt, einmal heraus zu finden, wie weit man seine Finger denn tatsächlich knicken konnte, bis sie brechen würden...Doch stattdessen, ignorierte ich die Anspielung gekonnt und blickte Drenkins skeptisch in die Augen, um irgendwie deuten zu können, ob er möglicherweise buchstäblich seine Finger im Spiel haben könnte, oder aber, schon wieder etwas im Schilde führte...

      Doch da war nichts...

      Keine Regung und absolut keine Mimik, die Ihn hätte verraten können...Also entweder wusste er wirklich von gar nichts, oder dieser Typ war eindeutig der begabteste Schauspieler dem ich je begegnet war...

      “Was soll das bitteschön heißen, er und ein paar Männer sind auf der Suche nach Mattusek?...Wieso hat mich darüber denn niemand informiert?...Machen hier denn eigentlich mittlerweile alle, was sie wollen?...Und der Doktor ist auch noch mit gegangen, sagen Sie?...Na herrlich, das wird ja immer besser!...Die wissen doch gar nichts über diesen Planeten!...Verdammt!...Also gut, das reicht, ich gehe selbst raus und suche sie!...Professor, Sie kommen mit!“

      Wieder einmal fand es der Rebell komisch, dem Ganzen noch die Krone auf zu setzen, indem er hinzu fügte:

      “Tut mir wirklich sehr Leid für Sie, Major...Vielleicht sollten Sie sich Ihre Freunde demnächst sorgfältiger auswählen...Aber wo wir gerade davon reden, soll ich Sie vielleicht begleiten?“

      Dieses Angebot überraschte mich ein wenig...Wieso in aller Welt, fing dieser Typ auf einmal an, sich aktiv am Geschehen zu beteiligen und bot mir sogar freiwillig seine Hilfe an?

      “Also schön...Ich könnte da draußen tatsächlich ein wenig Hilfe gebrauchen...Schon alleine, um den Professor zu schützen.“

      “Aber klar, Major...Das verstehe ich schon...Wir wollen doch nicht, dass dem guten Professor etwas zustößt, nicht wahr?...Er muss ja immerhin noch dieses Ding hier zum Laufen bringen.“

      “Ähm...Ja...Absolut richtig!...Also los, dann wollen wir mal!...Professor, Sie bleiben hinter mir und Drenkins, Sie sichern nach hinten ab!...Der Rest der Crew soll das Schiff bewachen und uns Rückendeckung geben!...Außerdem muss ja noch jemand den Schirm deaktivieren!...Also auf geht’s!“

      “Eye, eye Sir!...Wird gemacht!...Also Major, nach Ihnen.“

      Als wir schließlich auf die Luke zu gingen, bildete ich mir für einen kurzen Moment ein, einen sehr seltsamen Gesichtsausdruck bei einem der umher stehenden Soldaten zu erkennen...Während ich mir die Frage stellte, ob wir überhaupt das Richtige tun und was hier eigentlich los war, öffnete sich die Luke und ich trat nach draußen in die Freiheit und damit, genau in die Falle, die Drenkins und seine Leute sich für uns ausgedacht hatten...Mit einem Mal, bekam ich einen Schlag mit dem Gewehrkolben ins Genick und sah gerade noch, wie auch der Professor zu Boden ging...Kurz darauf, verlor ich das Bewusstsein...

      Als ich schließlich wieder zu mir kam, noch immer schwer mitgenommen von dem hinterhältigen Niederschlag, lag der Professor ganz genau so da, wie er zuvor gefallen war...Seine Brille war zerbrochen, der gekräuselte Schnauzbart tief im Matsch vergraben und er war offenbar noch immer bewusstlos...Während ich überprüfte, ob alles in Ordnung war und Ihn gerade zur Besinnung bringen wollte, traf es mich auf einmal wie ein Blitz aus heiterem Himmel...

      Denn etwas hatte sich in der Umgebung erheblich verändert...Mir fehlte ein schützender Schatten, welcher mir sonst an dieser Stelle vermutlich noch den Rücken empor gekrochen wäre...

      “Verdammte Scheiße!...Das darf doch einfach nicht wahr sein!...Diese Drecksäcke haben sich mit dem Schiff aus dem Staub gemacht und uns hier allein zurück gelassen!...Drenkins, Sie verfluchter Narr!...Was haben Sie getan?...Dafür werden Sie zahlen!...bei Gott, das schwöre ich!!“

      Als ich so vor mich her fluchte, hatte mein Geschrei wahrscheinlich nicht nur den gesamten Dschungel in Aufruhr versetzt, sondern gleichzeitig auch noch dafür gesorgt, dass der gute Walter endlich wieder die Augen öffnete:

      “Ah...Ähm...Ich, äh...Hey Major!...Was machen Sie denn hier?...Also, das war mal ein echt abgefahrener Traum, den ich da gerade hatte, nicht wahr?...Aber sagen Sie mir doch, warum liegen wir denn hier draußen mutterseelenallein im Dreck herum und was soll überhaupt das wilde Gebrüll?...Mit wem reden Sie denn da?“

      Das Entsetzen stand mir wohl ins Gesicht geschrieben, während ich krampfhaft versuchte, sachlich zu bleiben:

      “Hey Professor...Wie schön, dass Sie noch unter den Lebenden weilen...geht’s Ihnen gut?...Leider muss ich Sie enttäuschen...Das war keineswegs ein Traum!...Drenkins, dieser Schweinehund, hat uns in ne' Falle gelockt und sich mit der gesamten, meuternden Crew aus dem Staub gemacht!...Und wir wurden offenbar k.o geschlagen!...Oh