Silvaplana Blue I - Auch ich war einst in Arkadien
von
Fritsche
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am 03.11.2014 um 7:11 Uhr, IP: 80.212.67.4
Inhaltsverzeichnis
Der Schweizer Nationalfeiertag
Kapitel 1
Silvaplana Blue I - Auch ich war einst in Arkadien
Heide Fritsche
Silvaplana Blue
Heide Fritsche
Copyright: © 2014 Heide Marie Herstad
published by: epubli GmbH, Berlin
www.epubli.de
ISBN 978-3-7375-0905-3
Inhaltsverzeichnis
1 Gian
2 Silvaplana
3 Meine Lehr- und Wanderjahre
4 Der Schweizer Nationalfeiertag
5 Liebesreigen
6 Frauen im Krieg
7 Die Dämonen meiner Kindheit
8 Fallhöhe
9 August Schellhase
10 Der Abschied
"Ah certi piccoli fiumi di bassa pianura
Che arrivano dritti nel mare
E chissà se si accorgon di niente
O si lasciano semplicemente arrivare
Assomigliano a certe tristezze
Che senza preavviso
Allagano i laghi del cuore
E alla solita acqua ci mischiano un’acqua
Che arriva da non si sa dove
E ti ho incontrata una sera sperduta
Che non c’era più niente da dire
Neanche l’ombra di un mezzo saluto
In quegli occhi che pure
Mi aveva guardato guardare
Non importa quanto tempo è passato
Ce ne siamo lasciate noi due
Di trace sul cuore
Che nessuna tristezza dovrebbe da sola
Dovrebbe poter cancellare
E son ritornato qui
In verità,
Per contradirti
E non mi allontanerà questo silenzio
E la distanza de una giacca abbandonato
Sono tornato qui
Perché si fa di rincontrarsi
E non mi scoraggerà
Nemmeno il vuoto
Che ci piglia e che non ci fa più meraviglia
Sono tornato qui perché …”
(Gianmaria Testa: Piccoli fiumi)
Gian
I.
Hallo Gian, wie geht es Dir? Schon seit Tagen und Wochen träume ich von Dir, jede Nacht. Bilder und Gestalten tauchen auf, umgaukeln mich, verschwinden, schweben dahin und dorthin, sind hier und doch nicht da.
Auch heute Nacht warst Du wieder bei mir. Ich sah Dich nicht, aber ich fühlte Dich: „Ich kann nicht mit Dir kommen“, sagte ich. Du legtest Deine Hände auf meinen Rücken, ganz leicht, ganz sanft, ganz warm. Ich schmolz unter Deinen Händen. „Gian, noch nicht …“ Du warst weg. Du warst wieder da. Du hattest Deine Hände auf meinen Rücken, intensiv. Deine Hände waren überall. Ich sah Dich nicht, ich sah kein Gesicht, Du hattest kein Gesicht, aber Du warst da, warm, lebendig und von einer unendlichen Zärtlichkeit. „Ich kann nicht mit dir zusammen sein“. Du warst wieder weg, Du warst wieder da, Deine Hände waren wieder da.
Ich wachte auf. Ich wollte nicht aufwachen. Mein Körper zitterte unter Deinen Händen: „Gian, nicht jetzt, ich komme bald zu Dir, aber nicht jetzt.“ Ich schlief wieder ein, ich wachte wieder auf. Aber die Bilder verfolgten mich, Bilder von Dir, Bilder von Silvaplana. Sie halten mich feste. Ich lasse mich treiben in meinen Erinnerungen, ich verschwinde im Silvaplana Blue.
Silvaplana war mein Arkadien. Ich hatte es verdrängt. Ich hatte es seit langem vergessen. „Silvaplana war auch nur ein Traum“, sage ich mir. Das war ein Traum, der an einer unbewältigten Wirklichkeit zerbrach. Dieser Traum konnte nie Wirklichkeit werden, aber der Schmerz blieb. Plötzlich wird der Traum einer verlorenen Liebe in meinen Träumen lebendig.
Silvaplana war die Liebe zu Dir. Das war die Liebe eines Sommers, eine Liebe, die ich nicht realisieren konnte. Ich lief vor Dir weg. Ich schrieb Dir nicht,