Auch die Blumen sind verschwunden, an ihrer Stelle sind Kugeln entstanden. Das Gleiche gilt für alle natürlichen Strukturen, die du vorher als einen Teil dieser wunderschönen Landschaft gesehen hast. Alles was vorher in saftigem Grün und in voller Blütenpracht stand, hat sich nun transformiert und stellt eine geometrische Form da.
Du machst ein paar Schritte und du siehst, wie die blassviolette Färbung dir folgt, sodass immer das Feld, in dem du dich befindest, blassviolett schimmert. Als du deinen Blick über die neue Landschaft schweifen lässt, erkennst du winzige Unterschiede in den Geometrien der Pyramiden. Einige sind kleiner als andere, wieder andere sind etwas größer, und wieder andere haben eine ganz andere Oberfläche als andere. Dies gilt für alle geometrischen Formen, die du hier siehst.
Du willst dir gerade eines der Objekte näher ansehen, als du plötzlich in der Ferne eine Gestalt erblicktest. Auf diese Entfernung kannst du noch nicht sagen, ob es ein Mann oder eine Frau ist. Was du jedoch sagen kannst, ist, dass es sich um einen Menschen handelt. Du gehst auf diese Person zu und auch die Person geht auf dich zu. Je näher du kommst, desto deutlicher kannst du die Person erkennen. Dennoch ist es für dich nicht möglich, zu sagen, ob es sich um einen Mann oder um eine Frau handelt. Nach wenigen Augenblicken steht ihr euch gegenüber. Du betrachtest das Wesen und denkst für dich, dass es sehr stark einem Hermaphroditen ähnelt. Du hast den Gedanken kaum erfasst, als das Wesen zu dir spricht.
„Du hast Recht, ich bin wirklich ein Hermaphrodit. Gleichzeitig bin ich aber auch der Wächter dieser Ebene und der Kurator aller geometrischen Formen. Ich sehe, dass du dir der Macht und der Kraft der verschiedenen Formen bewusst bist, doch ich sehe auch, dass du nur die Oberfläche erkennst. Weißt du, was die Kugel in sich ist? Weißt du um die inneren Werte des Kegels? Alles, was du hier siehst, ist nur eine Oberfläche.
Wisse und verstehe, dass du zuerst deine eigene geometrische Form finden musst, um im weiteren Verlauf die anderen Formen zu verstehen. Ich gebe dir jetzt die Möglichkeit dafür! Komm und suche deine geometrische Form. Vielleicht ist es eine der Formen, die hier um dich herum in Hülle und Fülle stehen, vielleicht ist es aber auch so, dass es zwischen den vielen gleichen Formen eine Form gibt, die allein für dich existiert! Geh los! Suche und finde! Ich werde hier auf dich warten! Wenn du deine Form gefunden hast, dann erkenne sie wahrlich und komm zu mir zurück!“
Pause 2 Minuten
(Du hast jetzt die Möglichkeit über eine spezielle und eigene geometrische Form einen Teil deiner inneren Logik zu verstehen. Achte darauf, dass du nicht dem Selbstbetrug erliegst. Die Pfadarbeit setzt wieder ein, wenn du deine Form gefunden hast und wieder zurück zum Hermaphroditen gegangen bist)
Der Hermaphrodit erwartet dich bereits mit einem Lächeln. Als du nah genug bist, sagt er: „Ich muss dich leider enttäuschen, denn das, was du erfahren musst, um wirklich deine innere Geometrie und Form zu verstehen, wirst du hier und in deinem jetzigen Zustand nicht finden. Werde, was ich bin – erkenne deine andere Seite, und vereine Feuer und Wasser, Mann und Frau, Logik und Intuition. Wenn du dies erreichen kannst, wirst du verstehen, was die heilige Lichtgeometrie des Seins ist.“
Du willst gerade etwas sagen, als der Hermaphrodit dir ins Wort fällt.
„Nein, nein, du kannst nicht in Hod zum Hermaphroditen werden. Der Stein der Weisen wird nicht gefunden, er wird erschaffen. Was erschaffst du hier? Soviel, als wenn du überall erschaffst? Hier findest du einen der Punkte, von denen du starten kannst. Doch es ist nicht das Ziel. Der Hermaphrodit ist der Stein der Weisen! Wisse und verstehe dies! Doch bevor du diesen Ort verlassen musst, will ich dir eine helfende Hand sein. Die Kugeln, die du hier siehst, werden sich mit anderen Formen verbinden und dir so ein Portal öffnen, damit du weiter schreiten kannst. Für deinen Weg wünsche ich dir das, was du brauchst.“
Mit diesen Worten verlässt dich der Hermaphrodit, ohne sich noch einmal umzudrehen. Du bleibst etwas verdutzt zurück, denn du siehst noch keine Veränderungen bei den geometrischen Figuren, die um dich herumstehen.
Als du deinen Blick schweifen lässt, bemerkst du plötzlich eine große Kugel, die auf dich zu rollt. Es wundert dich nicht wirklich, dass diese Kugel orange ist. Sie ist mindestens zwei Meter groß und du machst dir etwas Sorgen, ob sie auch rechtzeitig anhält und dich nicht überrollt.
Die Kugel bleibt 5 Meter vor dir liegen. Du willst gerade einen Schritt auf die Kugel zu machen, als du siehst, wie sich eine orange Pyramide schwebend auf die Kugel zubewegt. Die Pyramide ist viel kleiner als die Kugel, sodass sie ohne weiteres in die Kugel passen würde. Und genau dies geschieht auch. Die Pyramide dringt in die Kugel ein und nimmt dort einen perfekten Platz ein.
Der Farbton der Pyramide ist nun etwas dunkler, sodass man genau sehen kann, wie die Pyramide in der Kugel schwebt.
Als du so das Bild betrachtest, bemerkst du, wie sich ein orangefarbener Würfel auf dich zubewegt. Der Würfel ist auch wieder kleiner als die Kugel, aber auch kleiner als die Pyramide. Das Schauspiel, was nun folgt, kennst du schon. Der Würfel dringt in die Kugel und dann in die Pyramide ein und nimmt einen perfekten Platz ein. Auch hier ist die Farbe des Würfels etwas dunkler, sodass du die Kugel, die Pyramide und den Würfel klar erkennen kannst. Für dich ist das Bild im Grunde fertig, doch irgendetwas fehlt noch.
Du hast kaum den Gedanken gedacht, als eine weitere kleine Kugel auf das Gebilde zurast und im Inneren des Würfels einen Platz einnimmt. Als die kleine Kugel den Platz eingenommen hat, beginnt sie weiß zu leuchten.
Das Leuchten wird immer heller und heller, es wird intensiver und intensiver und es breitet sich aus. Er erfasst den Würfel, die Pyramide und auch die äußere Kugel. Alles ist weiß und nur noch mit viel Konzentration kannst du die verschiedenen Formen sehen.
Du fragst dich, ob dies das Portal ist, von dem der Hermaphrodit gesprochen hat. Du machst ein paar Schritte auf das Objekt zu und spürst, wie dich ein innerer Sog immer näher drängt.
Du gibst diesem Drang nach und trittst in das weiße Licht.
Im ersten Moment kannst du nichts sehen, da dich das Licht so blendet. Doch nach ein paar Augenblicken lichtet sich der weiße Schleier und du siehst, dass du dich in einer riesigen Bibliothek befindest.
Es ist eine Bibliothek, die über mehrere Etagen geht. Du selbst befindest dich am Boden. Du kannst fünf Galeriestockwerke sehen, und jede ist von fast 6 Meter großen Bücherregalen gesäumt. Auf dem Boden der Bibliothek, auf dem du dich befindest, steht ein riesiger Schreibtisch, an dem ein älterer Mann sitzt und irgendwelche Papiere stempelt.
Du gehst auf den Mann zu, doch auch, als du vor dem Schreibtisch stehst, blickt er nicht hoch. Erst als du ihn ansprichst, hält er kurz inne und blick dich an.
Das Einzige, was er dir jedoch sagt, ist: „Es ist noch nicht Zeit!“
Sofort nimmt er wieder seine Arbeit auf und ignoriert dich. Du willst gerade gehen, als du auf dem Schreibtisch des Mannes ein Blatt siehst, dass wie ein Personalbogen aussieht. Das, was sehr interessant ist, ist, dass dein Bild und deine Namen auf diesem Dokument stehen. Du willst es dir gerade genauer ansehen, als der Mann das Papier nimmt und stempeln will. Doch er hält in seiner Bewegung inne.
„Jetzt ist die Zeit!“, sagt er und erhebt sich.
Er geht zu der Treppe, die zu den Galerien führt, und winkt dich herbei.
„Du kannst hier raufgehen, um das zu finden, was du finden willst. Diese ganzen Bücher symbolisieren dich, dich allein. Je höher du gehst, desto tiefer gehst du auch. Die 1. Etage ist deine Erde, es ist die Form und die Kraft, es ist die Logik. Hast du Logik? Bist du dir sicher? Die 2. Etage ist dein Wasser. Es ist die Wahrheit, dein Gefühl, eine Emotion? Die 3. Etage ist dein Feuer. Es ist der Mut und das Wagnis, auch die Energie des Willens. Die 4. Etage ist deine Luft, es ist der Verstand, der Intellekt und das Wissen. Die 5. und letzte Etage bist du im Äther.“
Du willst die ersten Stufen hochgehen, als du von dem Mann zurückgehalten wirst.
„Wisse, dass du nur das finden kannst, was du erkannt hast. Viele der Bücher