Allein bei dem Gedanken. Kim Gloss. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Kim Gloss
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783754179246
Скачать книгу
ich, wer da so intensiv Lauftraining betreibt. Das bist also du. Ich habe deinen Laufstil sehr bewundert." Und ohne viel zu überlegen fügte er hinzu: "Schau mal rein bei mir, wenn du wieder in der Gegend bist." "Oh gerne. Werde ich tun", sagte sie schneller als ihr hinterher lieb war. Aber irgendetwas in ihr liess sie spüren, dass diese Zufallsbegegnung nicht ein Zufall war. Obwohl der Mann bedeutend älter war als sie, spürte sie ein Kribbeln in ihrem ganzen Körper. Etwas, was sie schon lange nicht mehr so erfahren hatte.

      Ihm waren – neben dem schlanken Leib dieser Frau im besten Alter – vor allem ihre klaren blauen Augen mit einem grünen Schimmer darin aufgefallen. Sie schaute ihm so offen ins Gesicht. Diese Augen schienen nichts zu verbergen. Augen wie ein klarer Bergsee. Was er aber auch sah, nur mit kurzen Blicken zwar, damit sie es nicht bemerken sollte, waren ihre nicht großen, festen Brüste, an denen sich die Nippel durch den Stoff drückten. Sie hatte einen Top mit Rundausschnitt. Er saß straff. Die meisten Frauen, die er hier oder in der Umgebung sah, waren im Sommer meistens mit einem Leibchen mit dünnen Trägern und tiefem Ausschnitt bekleidet. Sodass man nicht darum herum kam, in die mehr oder weniger großen Gassen zu schauen. Das hier war mal was anderes. Und in seiner Art bedeutend erregender. Seine Fantasie kam dabei schon recht in Bewegung. Es war schon mal für ihn eine grundsätzliche Frage: Drücken die Nippel durch, weil sie groß sind, oder weil ihre Inhaberin besondere Gefühle spürt. Etwas irritiert war er schon. Nicht nur geistig. Sie sprachen nicht mehr viel miteinander. Bald verabschiedete er sich von den beiden.

      Gern hätte Lara den Vater über diesen Mann ausgefragt, wer er ist, was der macht, wie er ist. Aber sie liess es sein. Hätte der Vater etwas merken können? Sie war so aufgekratzt. Wie hatte der Vater ihn angesprochen? Ach ja: Raphael. Klingt ein wenig französisch.

      Als Lara an diesem Abend spät nach einem Spaziergang allein durch die Umgebung ihrer Ferienwohnung im alten Bauernhaus ins Bett kam, war sie wieder mit ihren Gedanken bei diesem Mann. Sie fragte sich, was eigentlich mit ihr los war. Der Mann ist gut 15 Jahre, vielleicht noch mehr, älter als sie. Und Entzugserscheinungen in Sachen Sex hatte sie wahrlich auch nicht. Ihr Mann war trotz – oder wegen – der nun doch schon 15 jährigen Ehe und ihren drei Geburten, immer wieder scharf auf sie. Sie musste sich nur nackt oder im fast durchsichtigen Baby-Doll in seiner Nähe zeigen, und schon reckte sich sein Bengel. Und fand auch schnell eine feuchte, aufnahme-freudige Möse. Was war es dann? Bewunderung? Für einen Mann, von dem sie nichts wusste. Außer dass ihr Vater ihn schätzte und sich sehr gut mit ihm unterhalten konnte. Offensichtlich. Aber auch mit ihr hatte er sich in einer total unverkrampften Art unterhalten. Sie spürte, dass es nicht nur irgendwie ‚interessant’ wäre, mit ihm zu plaudern. Und so. Sie spürte zu eindeutige Gefühle aus ihrer Mitte aufsteigend. Sie drückte immer wieder ihre Beine zusammen. Sie spürte ihre Möse nass werden. So etwas Verrücktes! Ohne jeden Grund.

      So lag sie nun allein in ihrem Bett. Die beiden Jungs 10 und 11 Jahre schliefen im Nebenzimmer. Sie würden am anderen Tag mit ihrem Großvater in die Berge gehen. Er wollte ihnen zeigen, wo er jeweils im Herbst auf die Jagd ging. Sie waren voller Erwartungen. "Morgen sind wir den ganzen Tag weg mit Opa", hatte der jüngere gesagt. "Ja, und wir bleiben in der Almhütte über Nacht". Das war noch nicht so endgültig abgemacht. Sollte es der Fall sein, würde der Geißhirt es am Abend der Wirtin berichten. Dort könnte sie sich erkundigen.

      Das kam ihr in den Sinn. Sie morgen den ganzen Tag allein. Nicht zum ersten Mal. Sie dehnte dann ihre Trainingsläufe noch mehr aus. Das erfüllte sie ganz. Und auf das Kochen für die Jungs und den Vater konnte sie leicht verzichten. Aber jetzt war da plötzlich ein ganzer Tag sozusagen zur freien Verfügung. Und ihre Gedanken festgezurrt an diesem fremden, eigenartigen Mann. Oder war er gar nicht mehr so fremd? Hatten ihre Gedanken an und ihre Gefühle für ihn diese neue Bekanntschaft schon zu einem ‚guten Bekannten’, ja heimlichen Vertrauten gemacht? Immer wieder sah sie seine Augen, die sie so offen und ungezwungen direkt anschauten, wenn er mit ihr sprach. So ganz ohne Hintergedanken. Wie es ihr schien. Ohne Berechnung. Irgendwie vertraut.

      Sie spürte Wärme in sich aufsteigen. Ganz eindeutige. Diese verbreitete sich von ihren Schenkel nach allen Seiten. Vor allem nach oben. Sie streichelte ihre festen Brüste. Spürte wie die Nippelchen sich aufstellten, größer und härter wurden. Sie kreiste mit der flachen Hand darüber. Genoss diese Gefühle, die sich wieder in alle Richtungen fortsetzten. Leise Seufzer entflohen ihren Lippen. Aber sie widersetzte sich der Versuchung, ihre Hände zwischen ihre Beine zu strecken. Irgendwie wollte sie trotz allem zuwarten. Zuwarten? Worauf? Andere Hände? Gar….? Sie wollte jetzt schlafen. Lies ihrer Fantasie ganz freien Lauf. Vielleicht half das zum Einschlafen. Oder auch nicht. Doch irgendwann führten Gefühle und Gedanken, Fantasien und Bilder doch zum Schlaf. Am Morgen danach staunte sie, dass sie so tief und traumlos geschlafen hatte. Nachdem die Jungs mit dem Großvater davon gezogen waren, frühstückte sie gemütlich und ausgiebig. Anschliessend machte sie sich bereit für ihr tägliches Lauftraining. Ja, dachte sie, da komme ich an der Hütte von Raphael vorbei. Da war das Kribbeln wieder da.

      Raphael war an diesem Morgen nach einem fast traumlosen Schlaf gut ausgeruht erwacht. Doch sein erster Gedanke war diese junge Frau von gestern. Ob sie heute auch vorbei kommt? War es eine Frage oder eine Hoffnung? Du wirst ja sehen, dachte er. Nach dem Frühstück machte er sich am Zaun an der Straße zu schaffen. Ein paar faule Latten mussten ersetzt werden. Solche Arbeiten, obwohl berufsfremd, machte er ganz gerne. Heute blickte er aber auffallend oft Tal auswärts. Immer wieder sah er im Geist in diese blauen Augen mit einem Grünschimmer drin. Und das Bild der durchdrückenden Nippel. Warum waren die hart? Das hätte er gern gewusst. Und ob sie es genießt, dass sich diese so zeigen. Oder achtet sie das gar nicht. Alter Esel. Dumme Fragen. Dass seine Arbeit nur langsam voran ging störte ihn kaum.

      Plötzlich hört er Schritte. Er tut so als hörte er nichts. Erst bei einem "Guten Morgen, Raphael", schaut er auf und spielt den Überraschten. Beim Gruß berührte sie ihn leicht an der Schulter. "Hallo, auch einen guten Morgen. Schon diszipliniert im Training". "Aber sicher, ohne nichts, kommt nichts". Sie lacht. Ihre blauen Augen sind diesmal hinter einer leichten Sonnenbrille versteckt. Sie nimmt diese ab und schaut ihn mit einem schelmischen Lächeln an. Er ist froh, dass er ihr in die Augen sehen kann. Oder noch mehr, dass er sieht, wo sie hinschaut. Für einen kurzen, sehr kurzen Moment, lässt er seine Augen über ihren Busen streifen. Ob die wieder durchdrücken? "Schön dich wieder zu sehen." Das war nun wirklich nicht gelogen. Und er sah sie nun noch besser als am Abend vorher. Ihr gut schulterlanges Haar streng zu einem Rossschwanz gebunden. Straffer weißer Top, der nicht ganz bis zu dem Höschen reichte. Die festen Brüste drin verpackt. Bequem zum Sporttreiben. Und die Nippel? Wieder drücken sie durch. Sie scheint dies nicht zu merken. Oder genießt sie es? Erwischt sie seine Blicke dorthin? Schwarze Stretchhosen mit ganz kurzem Beinansatz, die ihre langen Beine voll zur Geltung kommen ließen. Wunderbare Figur. Raphael konnte sich immer wieder neu begeistern für schlanke Frauen. Er musste sich von seinen Gedanken und Blicken losreißen. Bevor er zu dumm da stehen könnte. "Hast noch einen lange Lauf vor dir, denke ich." Sagte er so um abzulenken. Sie und sich selbst. "Aber sich, noch etwa 15 km möchte ich schon noch hinlegen." Sie lacht. "Wow. Übernimm dich nicht, wäre ja schade." Wieder lacht sie laut. "Also bis bald, ich muss weiter, sonst komme ich aus dem Rhythmus." "Ja ja, der Rhythmus, auf den richtigen Rhythmus kommt es an", sagt Raphael. Beide lachen. "Schau rein auf dem Rückweg! Dann hast du bestimmt eine Pause verdient." "Mach ich, tschüss" und weg ist sie. Er schaut ihr nach bis sie um die Kurve verschwindet.

      Nun schien die Sonne schon mit voller Kraft in die Gegend hinunter. Raphael hatte keine Lust auf irgendeine Arbeit. So nannte er sein handwerkliches Zeitvertreib. Den Ausgleich für seine berufliche Tätigkeit, die mehr den Kopf beanspruchte. Er zog seine alten Jeans aus. Wechselte seine Unterhose mit der kleinsten Badehose und setzte sich auf seinen Liegestuhl an der Sonne. Doch mit Lesen war nichts zu wollen. Sein Geist, sofern dieser noch bei der herrschenden Hitze tätig sein konnte, bewegte sich in eigenen Geschichten. Immer wieder tauchten vor seinem geistigen Auge Bilder von klaren, blauen Augen. Welche Geheimnisse diese wohl verbargen? Trotz ihrer scheinbar unvorhersehbaren Ehrlichkeit? Oder war es gerade diese, die seine Beschäftigung mit dieser Frau in Gang setzte? Einerseits genoss er diese Gedanken. Anderseits regte er sich über sich selbst auf. ‚Dummer Alter! Bleib auf der Hut. Mach dich nicht lächerlich.’

      Es