»Na ja, so kann man das auch nicht sagen. Wir hatten einfach mit der Zeit andere Interessen, andere Freunde,… es hat sich einfach irgendwie verlaufen.« Katja blieb stehen und sah ihm in die Augen. Nun war wohl der Moment gekommen, den sie so lange hinaus geschoben hatte weil sie gehofft hatte, alles würde irgendwann gut werden.
»Du liebst sie, nicht wahr?«
Entgeistert sah Till Katja an. Er war doch mit Katja zusammen, er hatte eine Beziehung mit ihr. Er hatte den Kontakt zu Sarah bewusst abgebrochen, um seine Gefühle in den Griff zu kriegen. Aber anscheinend war auch das schief gegangen. Katja schien eine sehr gute Menschenkenntnis gehabt zu haben.
»Ich habe schon immer geahnt, dass du oft an ein anderes Mädchen denkst. Ich hatte oft das Gefühl, dass deine Gefühle nicht mir galten. Ich bin bei dir geblieben weil ich gehofft hatte, ich könnte dir helfen, aber ich bin nicht in der Lage, jemandes Gefühle zu lenken.«
Till sah sie an. Sie hatte es also die ganze Zeit geahnt und war trotzdem mit ihm zusammen geblieben. Wie musste sie sich nur gefühlt haben? In einer Beziehung zu sein und zu wissen, dass sie nicht von ganzem Herzen geliebt worden war? Katja war der besorgte Gesichtsausdruck nicht entgangen. Sie legte Till sanft eine Hand auf seinen Arm.
»Mach dir keine Sorgen. Es ist schon ok. Ich war trotzdem glücklich mit dir und hatte eine sehr schöne Zeit.« Das war wohl das Ende ihrer Beziehung. Auch, wenn es Till sehr leid tat, tat es ihm nicht sehr weh. Es war für beide in Ordnung, und Till hatte festgestellt, dass Katja mit ihren fast siebzehn Jahren schon sehr reif war. Andere Mädchen heulten nach einer Trennung wochenlang herum und heckten Rachepläne aus oder hatten Selbstmordgedanken.
Katja aber trug es mit Fassung und hatte sehr viel Verständnis für Till gehabt. Sie unterhielten sich noch eine Weile über die vergangene Zeit und über Tills Freundschaft zu Sarah. Nun hatte er sein Geheimnis doch nicht länger für sich behalten können und er bat Katja eindringlich, niemandem etwas davon zu erzählen. Till hatte in Katja zwar keine Liebe, aber dafür eine gute Freundin gefunden.
Sie liefen zurück zur Festhalle und beschlossen, weiterhin befreundet zu bleiben. Und wieder gingen ihm diese Worte durch den Kopf, die er nun erneut aussprechen musste.
»Ich danke dir von Herzen für alles, Katja. Ich wünsch dir alles Gute.«
»Ich danke dir auch für die schöne Zeit und wünsche dir auch alles Gute. Ich wünsche dir, dass alles so läuft, wie du es dir vorstellst. Dass du und Sarah bald wieder enge Freunde sein könnt und, falls du das möchtest, vielleicht doch eines Tages mehr aus euch werden kann. Vielleicht findest du irgendwann den Mut, ihr alles zu erzählen, so, wie du es mir gerade erzählt hast. Es könnte sein, dass du ein Leben lang unglücklich bist, wenn du ihr nicht erzählst, was sie dir wirklich bedeutet.«
Vielleicht hatte Katja recht, aber Till war gerade erst dabei, sich Sarah wieder ein Stück anzunähern, und das wollte er auf keinen Fall ein weiteres Mal vermasseln.
Конец ознакомительного фрагмента.
Текст предоставлен ООО «ЛитРес».
Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.
Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.