7/4. Jack Timber. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Jack Timber
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783844242560
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es nicht zu gefährlich im Internet danach zu suchen? Man wird doch gleich auf mich aufmerksam werden.“

      „Exakt. Deshalb wirst du einen Laptop von einem deiner neuen Brüder bekommen. Mit diesem Laptop wirst du dich in die WLAN Netze unserer Mitbürger einhacken können. Wenn du pro WLAN maximal eine halbe Stunde Informationen abziehst und dir täglich ein anderes Netz aussuchst, sehe ich keine Bedrohung.“

      Neue Brüder? Hatte Ali gerade richtig gehört? Bevor er diesen Gedanken sortieren konnte, fuhr Said fort.

      „Der Laptop ist darüber hinaus hochgradig verschlüsselt. Selbst wenn du ihn verlierst oder er dir gestohlen wird, kann niemand an die Informationen herankommen. Zumindest nicht in den nächsten Monaten, und das reicht uns.“

      „Said, wen meinst du mit neuen Brüdern?“

      „Ich stelle dir drei Gefolgsleute zu deiner Verfügung. Sie werden dich in ihren Spezialgebieten beraten. Bijan ist ein Experte in Gebäudekonstruktion, Patrick kennt nahezu jede Waffe auf diesem Planeten und Bill hat eine Menge Ahnung von Physik. Er wird dir auch den Laptop geben. Ich habe veranlasst, dass sie dich morgen um zehn Uhr besuchen. Aber keine Angst, sie werden nicht auffallen, Patrick und Bill gehen ohne weiteres als Amerikaner durch.“

      Ich bekomme ein eigenes Team, dachte Ali. Said muss mich sehr schätzen.

      „Ich weiß, du bist ein schlaues Köpfchen. Zusammen werdet ihr sicherlich einen akzeptablen Plan entwerfen. Ich werde mich in zwei Wochen wieder bei dir melden. Auf dem Laptop wird ein neuer Email Account für dich eingerichtet sein. Meine Email wird auf den ersten Blick nicht als von mir erscheinen. Beim genaueren Hinschauen wirst du meine Nachricht aber erkennen.

      Ali, von nun an werden wir nie wieder telefonieren. Nicht mal im Notfall. Lösche heute noch deine komplette Sim-Karte, ich werde das gleiche bei mir tun. Handys kann man zu leicht orten und wenn sie einen von uns erwischen, rufen sie alle Nummern an und können auch den Standort des anderen Handys ermitteln. Auch wenn keiner rangeht.

      Ali Akbar, mein Bruder. Wir werden unser Volk rächen und Gerechtigkeit auf diesem Globus bringen.“

      Said drückte Ali einen kleinen zerknüllten Papierzettel in die Hand und stand auf. Ohne eine weitere Verabschiedung drehte sich Said um und verschwand hinter dem Hügel des Alamo Squares.

      Alleine saß Ali auf der Bank. In seinem Kopf schwirrten die kühnsten Vorstellungen. Er bekam ein eigenes Team. Er war eine Schlüsselfigur in dem größten Kampf seiner Zeit. Vor lauter Gedanken hätte er beinahe den Zettel in seiner Hand vergessen. Mit zitternden Fingern faltete er ihn auseinander. Leichte Schweißperlen auf der Stirn verrieten seine Nervosität.

      Alis Augen erfassten nur zwei Worte.

      Er musste sich ein Pfeifen verkneifen. Das Ziel hatte es in sich. Jetzt verstand Ali warum Said ihm so viele Männer und so viel Wissen und Equipment zur Verfügung stellte.

      Wie von Said befohlen, knüllte er den Zettel wieder zusammen und steckte ihn sich in den Mund. Sein Speichel vermischte sich langsam mit dem Papier. Allmählich zerkaute Ali den einzigen schriftlichen Beweis des Anschlagszieles. Mit einem großen Schluck wanderte der Fetzen in seinen Magen und würde in wenigen Minuten von der Magensäure unkenntlich zerfressen sein.

      Er stand von der Bank auf und blickte auf das Panorama der Millionenstadt. Bald würde er, Ali Akbar, das Weltbild dieser Bewohner mächtig erschüttern. Und das der anderen 300 Millionen Amerikaner.

      In Gedanken wiederholte er die beiden Worte, die er auf dem Zettel gelesen hatte:

      „Hoover Dam“

      6

      „Die zweite Zielperson war etwas schwieriger auszumachen. Unsere Vorarbeiten brachten mich in einen Ort namens Doshi. Ich verbrachte eine Woche in unterschiedlichen Herbergen und Kneipen, bis ich endlich auf eine heiße Spur gestoßen bin. Ein Restaurantbesitzer konnte mich mit einem seiner Brüder bekannt machen. Dieser war Mitglied eines Stammes, der ebenfalls ein großes Mohnfeld kontrolliert.

      Ich kam mit nahezu derselben Taktik zum Erfolg. Der dortige Warload, der den ganzen Bezirk kontrolliert, war etwas schwerer zu überzeugen. Er wollte mir die Zahlen nicht abnehmen und argwöhnte, ich würde ihm einen Killervirus für seine Pflanzen andrehen wollen. Nur mit einer noch sorgfältiger ausgewählten Probepackung konnte ich ihn schließlich locken. Er wollte es zuerst auf einem sehr entlegenen Platz ausprobieren. Mir konnte dies natürlich nur recht sein. Da der Bursche aber sehr vorsichtig war, hatte ich keine Chance ihm eine X4 unterzujubeln. Hätte ich das versucht, könnte ich jetzt nicht mehr vor euch stehen.

      Als Teilerfolg würde ich diesen Einsatz allerdings schon bezeichnen. Die zwei X4 konnte ich am Eingang an zwei Mützen anbringen. Da sie nicht vollkommen versifft schienen, habe ich wohl nicht die der Landwirte erwischt, sondern schon die, von zwei Leuten, die etwas Geld und somit auch etwas zu sagen hatten. Ob sie allerdings in Verbindung mit einer Terrororganisation stehen, wird sich erst zeigen.“

      „Das ist mir persönlich auch lieber wenn du im richtigen Moment deinen Verstand walten lässt und nicht sinnlos dein Leben riskierst.“ Mike war nicht von Peters Fürsorge überrascht, er kannte ihn schon seit ein paar Jahren. Für Peter war die Heimkehr seiner Agenten lebendig und nicht im Sarg das wichtigste. Kein Auftrag konnte so wichtig sein, dass es sich lohnen würde, das Leben seiner Männer aufs Spiel zu setzen.

      „Aber ich habe auch noch eine gute Nachricht. Der dritte Warload, den ich ungefähr zwei Wochen später besucht habe, war ein leicht zu überredender Mann. Vielleicht lag es auch an meinem Paschtu. Inzwischen hatte sich mein Dialekt doch stark an die lokalen Gegebenheiten angepasst.

      Ich traf den Mann direkt in Jalalabad, einer größeren Stadt nahe der Haupstadt Kabul. Nach dem Deal ließ er es sich nicht nehmen, mich zu einem Drink einzuladen. Glücklicherweise hatte ich vorher etwas von Nero eingenommen.“

      „Nero? Was zur Hölle ist das denn?

      „Sorry Amanda. Nero ist eine von uns hergestellte Substanz, die verhindert, dass der Alkohol seine Bahnen in unser Gehirn findet. Chemisch natürlich nicht so simpel zu erklären. Den Namen Nero hat sie bekommen, als ein Chemiker im Spaß meinte, wenn sich der römische Kaiser das Zeug vorher reingezogen hätte, hätte Rom bestimmt nicht gebrannt. Keiner hatte dem Chemiker gesagt, dass Nero absichtlich die Stadt angezündet hatte. Was zur Namensgebung allerdings nur beitrug.

      So konnte ich deutlich besser bei Verstand bleiben. Im Gegensatz zu meinen neuen Saufkumpanen. Ich glaube so gut und präzise habe ich die beiden X4 noch nie versteckt.“

      Peter war sichtlich entzückt über den Ausgang des Einsatzes. „Klasse. Dafür spendiere ich dir eine Flasche Whiskey deiner Wahl. Die darfst du dann auch ohne Nero genießen.

      In der Zwischenzeit haben wir das erste Signalpaket von zwei X4s bekommen. Bisher sind die Daten zwar noch ohne großen Nutzen, da die beiden Bewegungsprofile keine Auffälligkeiten zeigen. Ich denke aber sobald wir ein oder noch besser zwei weitere Pakete erhalten, wird sich die Lage verbessern.“

      „Zumindest mal keine schlechten Nachrichten. Nach meinen Berechnungen müssten die nächsten Pakete im Lauf der Woche eintreffen.

      Wenn es von Eurer Seite keine weiteren Fragen mehr gibt, würde ich mich wieder in mein Büro begeben. Nach der langen Abstinenz vom Tagesgeschäft habe ich etwas Nachholbedarf.“

      „Passt Mike. Amanda, hast du noch Fragen?“

      „Nein, auch von meiner Seite ist alles geklärt.“ Amanda hatte den Brocken mit der Beförderung noch immer nicht ganz verdaut. Sicherlich freute es sie und eine Gehaltserhöhung war nie verkehrt, aber an die zunehmende Verantwortung musste sie sich noch gewöhnen.

      Als Mike an seinem Computer eintraf, rief er zuerst den internen Übungs- und Fortbildungskalender auf. Wann immer Zeit war, wurde jedem Agenten nahegelegt bei möglichst vielen Schulungen teilzunehmen. Morgen stand das wöchentliche Schießen auf dem Plan. Diesmal mit einem amerikanischen Maschinengewehr, einer deutschen Uzi und einer Glock. Fast jede Woche kam eine neue Waffe zum Üben dazu. Die Sonderabteilung beschafft