Traumpein. Elke E. Butzek. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Elke E. Butzek
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783738020250
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dem Moment, als ich die Tür öffnete, spürte ich eines der haarigen Beine der Spinne in meinem Genick. Ich rannte nach draußen und schlug die Tür hinter mir zu, ohne mich umzuschauen.

      Wie von Sinnen rannte ich, ohne zu bemerken wohin oder wie lange.

      Irgendwann kam ich wieder zu mir und bleib stehen. Ich war mitten in einem Wald.

      In der Hoffnung, dass es der richtige Weg zu meinem Auto ist, lief ich eilig den Weg weiter.

      Nach einer halben Stunde war der Wald zu Ende und mündete in Wiesen. Ich meinte, dass ich hier schon einmal war.

      Am Ende der Wiese sah ich mein Auto stehen. Die letzten Meter rannte ich in totaler Panik, weinend, winselnd, schreiend, weil ich nur noch nach Hause wollte.

      Auf den letzten Metern dachte ich an Anke. Wo war sie abgeblieben? Ich hoffte, dass sie allein zurück zum Auto gegangen war.

      Am Auto angekommen, nahm ich dort einen dunkel gekleideten Mann wahr.

      Er trug einen großen breitkrempigen Hut und hatte ein breites Lächeln im Gesicht.

      Eigentlich war es nicht wirklich ein Lächeln, mehr ein Grinsen.

      Irgendetwas an ihm kam mir suspekt vor. Seine Augen waren kalt und ausdruckslos und er hatte einen eigenartigen Stoppelbart.

      Er war sehr groß und dünn.

      Die Wangenknochen standen hervor und beim Blick auf seine Hände fiel mir auf, dass seine Finger extrem knochig waren.

      Im Allgemeinen hatte ich den Eindruck, dass dieser Mann nur aus mit Haut überzogenen Knochen bestand.

      Ich fragte ihn, ob er Anke gesehen hätte.

      Er lächelte nur und meinte er kenne Anke nicht.

      Seine Stimme war irgendwie fremdartig. So eine Stimme hatte ich noch niemals gehört. Irgendwie wirkte sie verzerrt.

      Ich erzählte ihm, dass sie verschwunden sei und ich mir Sorgen mache.

      Da beschwichtigte er mich und meinte, dass sie vielleicht mit dem Bus zurück in die Stadt gefahren wäre.

      Auf dem Hügel hundert Meter von hier wäre eine Bushaltestelle.

      Dies war mir zwar bei unserer Herfahrt nicht aufgefallen, aber ich dachte mir, dass ich vielleicht einfach nicht darauf geachtet hatte.

      Plötzlich zückte er einen Zettel aus seiner Manteltasche und hielt ihn mir hin.

      Ich las:

      „Sorry, bin mit dem Bus Heim gefahren. Wusste nicht, wo du bist. Hab Angst. Find das alles total gruselig. Melde dich bitte bei mir, wenn du zu Hause bist.

      Anke.“

      Ich schaute diesen fremden Mann etwas verwundert an und er erklärte mir, dass dieser Zettel hinter dem Scheibenwischer gesteckt hatte.

      Mir kam das alles merkwürdig vor, weil Anke eigentlich nicht der Typ Mensch war, der andere einfach so zurück lässt.

      Aber ich dachte dann, dass sie vielleicht genau so viel Angst hatte, wie ich. Und panische Angst verändert einen Menschen schon massiv in seinem Verhalten.

      Ich fragte den Unbekannten, warum er den Zettel unter dem Scheibenwischer entfernt hat. Er meinte, dass er ihn sichergestellt hat, weil er Angst hatte, dass dieser vom Wind weg geblasen würde.

      „Aber es ist doch gar kein Wind“, erwiderte ich.

      Er meinte, dass vor einer Stunde einige Böen waren und der Zettel drohte weg zu wehen. Nun, ich musste ihm dies wohl in dem Moment glauben, obwohl ich ein ungutes Bauchgefühl hatte.

      Dann fragte er mich, ob ich ihn mit in die Stadt nehmen könnte.

      Trotz eines unerklärlichen unguten Gefühls, willigte ich ein.

      Wir fuhren einige Minuten und ich versuchte durch Fragen heraus zu finden, wer dieser Mann war.

      Ich fragte ihn: „Wo kommen Sie eigentlich her? Dort in der Gegend wohnt doch niemand.“

      Wohl um meine eigene Angst und Unsicherheit zu überspielen, redete ich ununterbrochen und erzählte ihm, dass ich mit meiner Freundin einen Ausflug gemacht hatte.

      Ich erzählte ihm allerdings nicht von meinen Erlebnissen in dieser Scheune.

      Er saß einfach nur still da und antwortete nicht. Ich fand sein Verhalten recht merkwürdig.

      Meine innere Unruhe wurde immer größer, weil dieser Mann absolut kein Wort sprach.

      Ich fragte ihn warum er in der Einöde an meinem Auto gewartet hat.

      Er antwortete nicht und starrte nur aus dem Auto.

      Auf der Heimfahrt hielt ich auch Ausschau nach dieser fiktiven Bushaltestelle. Die in Wirklichkeit nicht vorhanden war.

      Immer mehr Angst kroch in mir hoch. In meinem Kopf hämmerten immer die gleichen Gedanken. Wer ist dieser Mann? Was will er von dir? Wo ist Anke?

      Beim fahren starrte ich unentwegt auf die Straße und hoffte, dass ich die Stadt schnell erreiche, weil mir dieser Mann absolut suspekt war. Sein Schweigen, sein Aussehen, seine ganze Art, das alles erzeugte in mir großes Unbehagen.

      Ich wollte ihn einfach nur wieder loswerden.

      Immer wieder kamen mir Gedanken, wie. Warum tust du das eigentlich? Du bist doch wirklich total bescheuert einen wildfremden Mann allein im Auto mitzunehmen!

      In mir kam Zorn auf. Zorn über mich selber.

      Halte doch einfach an und bitte diesen Mann auszusteigen. Diese absolute Stille im Auto war so unbeschreiblich beklemmend. Der Motor tuckerte monoton vor sich hin, sonst nichts.

      Nach einer ganzen Weile wollte ich einen neuen Versuch starten. Ich drehte mich zu dem Unbekannten und wollte ein Gespräch beginnen. Aber die Worte blieben mir im Hals stecken.

      Neben mir saß kein dunkel gekleideter Mann mit breitkrempigem Hut mehr.

      In dem Moment, als ich meinen Kopf in seine Richtung drehte, schien er eine Art Transformation durchzumachen.

      Mir stockte der Atem vor Angst. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich nicht definieren, was da neben mir im Auto saß.

      Seine Arme wurden immer länger, genauso wie seine Beine. Sein ganzer Körper veränderte sich und lag in einem einzigen zucken.

      Ein Gesicht war auch unter dem breitkrempigen Hut nicht mehr erkennbar. Der Stoppelbart war in Sekunden derart gewachsen, dass er das, was vorher das Gesicht war inzwischen total bedeckte.

      Sofort stoppte ich mein Auto, weil mir meine innere Stimme sagte, dass da etwas ganz unbeschreiblich Gruseliges, Schreckliches passiert.

      Ich stieg aus und wollte nur noch weg rennen.

      Im weg rennen wagte ich einen Blick zurück zu meinem Auto.

      Die Beifahrertür war offen. Vor meinem Auto lag etwas Undefinierbares.

      Ich konnte erkennen, dass dieses Etwas zuckte und stetig größer wurde.

      Es war einfach Furcht einflößend und mich überkam totale Panik bei diesem Anblick.

      Ich rannte weiter und weiter bis ich über einen Stein fiel und mir das Knie aufschlug. Das Blut lief an meinem Bein herunter, aber ich rannte weiter von Panik getrieben, ohne den Schmerz zu spüren.

      Immer wieder drehte ich mich während ich weg rannte um, in der Hoffnung entfliehen zu können.

      In dem Wahn, dass ich nun genug Abstand hätte, drehte ich mich noch einmal um.

      Hinter mir stand, wie aus dem Nichts eine überdimensional große Spinne.

      Die Beine waren behaart, um nicht zu sagen über und über mit dicken schwarzen Borsten besetzt.

      Riesige leere, schwarze