Traumpein. Elke E. Butzek. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Elke E. Butzek
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783738020250
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Scheune dagegen erweckte einen ganz anderen Eindruck. Dieser krasse Unterschied weckte in uns Neugier. Wie kann das sein, dass das Wohnhaus halb verfallen ist und die Scheune sieht aus, als wäre sie ganz neu gebaut, fragten wir uns.

      Wir wollten einfach nur mal schauen, was in der Scheune ist. Also betraten wir diese.

      Im unteren Bereich befanden sich mehrere Holzverschläge mit Türen an denen Vorhängeschlösser waren. Wir schauten uns etwas erstaunt an. Sollte in diesem verfallenen Haus doch jemand wohnen?

      Mitten im Vorraum stand eine sehr hohe Leiter. Diese endete an einer Zwischendecke.

      Neben den Holzverschlägen lagen fein säuberlich aufgestapelt Holzbriketts. Ich sagte zu Anke, dass ich mir da mal 2 mitnehme, weil mein Freund einen neuen Ofen hat und gerne mal ausprobieren möchte, wie diese Briketts brennen.

      Hinter den Holzverschlägen schien die Scheune weiter zu gehen. In dem Moment, als wir diesen Bereich betreten wollten, hörten wir von draußen Schritte.

      Etwas in Panik, weil dies doch alles etwas ungewöhnlich war, kletterte ich auf die hohe Leiter. Ich meinte, dass ich dort vielleicht unentdeckt bleiben würde.

      Wo Anke abgeblieben war, konnte ich in dem Moment nicht nachvollziehen. Sie war einfach weg und ich glaubte, dass sie sich sicherlich auch irgendwo versteckt hat.

      Ich kletterte die Leiter fast ganz nach oben, bis ich den Bereich der Zwischendecke erreicht hatte.

      Da hörte ich eine Türe knarren.

      Von oben erkannte ich, dass eine, wie mir schien, ältere Frau die Scheune betreten hatte.

      Sie trug ein graues Kopftuch, eine dunkelblaue Kittelschürze, schlurfte mit ihren Holzschuhen zum mittleren Holzverschlag, öffnete das Schloss und verschwand darin.

      Mir war klar, dass ich auf der Leiter warten musste, bis diese Frau die Scheune wieder verlassen hat.

      Die Zeit des Wartens erschien mir endlos und ich meinte, dass sie doch endlich fertig werden und wieder gehen solle, damit ich von der Leiter steigen konnte.

      Während der Zeit des Wartens, sah ich mich über mir um und entdeckte ungefähr drei Meter oberhalb meines Kopfes eine recht große Spinne. Nun gerate ich ja beim Anblick von Spinnen schon generell in Panik. Aber ich saß dort fest und musste ausharren.

      Mit einem Gefühl zwischen des gleich los Schreiens und die Flucht ergreifen und der totalen Angstlähmung lies ich dieses für mich ekelhafte Tier nicht mehr aus den Augen.

      Nach einigen Minuten meinte ich, dass diese Spinne größer geworden ist. Aber ich dachte mir, dass dies wohl an meiner Panik liegt. Da sieht man oft auch Dinge, die im Realen nicht da sind.

      Wie gebannt starrte ich auf die Spinne. Dann wurden ihre Beine wieder länger. Sie streckten sich mir immer weiter entgegen und der Abstand zu mir wurde immer kleiner.

      Es schien so, als ob sie im Minutentakt wächst. Auch ihr Körper wurde immer größer.

      Ich versuchte mir immerzu einzureden, dass ich mir das in meiner Phobie nur einbilde.

      Aber das, wovor ich am meisten Angst hatte, kam mir immer näher.

      Die Spinne wuchs und wuchs.

      Der Abstand ihrer Beine zu meinem Kopf betrug höchstens noch 30 Zentimeter und ihr Körper erschien mir riesig. An den Beinen waren lange dicke schwarze Borsten.

      Ich war nicht mehr fähig mich zu bewegen und starrte wie paralysiert auf dieses Monstrum.

      Die alte Frau im Holzverschlag hatte ich inzwischen längst vergessen.

      Durch ein Geräusch wurde ich aus meiner Angstlähmung geweckt. Die Tür der Scheune war ins Schloss gefallen. Sicher war die alte Frau jetzt endlich gegangen, schoss es mir durch den Kopf.

      Ich hatte nur noch einen Gedanken in meinem Kopf. Schnell weg hier!

      Total hektisch kletterte ich die Leiter herunter und rannte zur Scheunentür. Aber egal, wie ich mich auch bemühte. Die Tür ging nicht auf. Mein Herz raste, wie wild.

      Ich drehte mich um und sah, wie das Spinnenmonster sich langsam die Leiter herunter bewegte, als wolle sie mir vermitteln, ich habe Zeit, du entkommst mir nicht.

      Sie bewegte sich ganz langsam, fast wie in Zeitlupe, als wolle sie es spannend machen.

      Dabei wäre es für sie ein Leichtes gewesen mich mit ihren acht Beinen in Minutenschnelle zur Strecke zu bringen.

      Der einzige vermeintliche Fluchtweg für mich war der Raum hinter den Holzverschlägen. Vielleicht gibt es ja dort noch einen Ausgang, schoss es mir durch den Kopf und ich rannte los.

      Es war ein großer Raum mit etlichen Türen. Ich versuchte bei der ersten Tür mein Glück. Sie war verschlossen. Egal welche Tür ich auch öffnen wollte. Alle waren verschlossen.

      Inzwischen war ich total hysterisch.

      Meine Beine zitterten und ich verfiel in Weinkrämpfe.

      Ich war vor panischer Angst nicht mehr Herr über mich selbst.

      Da endlich kam ich zu einer Tür, die sich öffnen lies. Ich betrat einen stockdunklen Raum.

      Ich sah absolut nichts, nur schwarz, immer den Gedanken im Kopf, dass mich die Spinne verfolgt. Der Raum war eiskalt und es roch derart muffig, dass mir der Atem stockte.

      Von totalem Grausen gepackt tastete ich vorsichtig nach der Wand neben der Tür. Die Wand fühlte sich feucht an.

      Mit meinen Händen die Wand ertastend lief ich in kleinen Schritten vorwärts.

      In solch einer Situation kommt einem ein Meter wie ein Kilometer vor.

      Hoffentlich stoße ich nicht auf ein Hindernis, dachte ich.

      Nachdem ich einige Schritte zurückgelegt hatte, bemerkte ich hinter mir plötzlich einen Lichtschein und hörte ein Geräusch.

      Blitzartig schoss mir durch den Kopf, dass mich nun diese Monsterspinne gefunden hatte und sich mit mir in einem Raum befand.

      Kaltes Schaudern überflog mich und ich suchte verzweifelt nach einem Ausweg.

      Ich hoffte immerzu mit meinen Händen endlich etwas zu ertasten, was mir eine Flucht ermöglichen würde und flehte innerlich, bitte lass da eine Tür sein.

      Mir schoss spontan die Idee durch den Kopf meinen Schuh auszuziehen und die Spinne damit zu erschlagen. Diesen paradoxen Gedanken verwarf ich gleich wieder, weil man eine Spinne, die so groß ist, wie ein Zimmer nicht mit einem Wanderschuh erschlagen kann.

      Außerdem hätte ich dann ohne Schuh auf andere Spinnen treten können. Ein für mich absolut abscheulicher Gedanke.

      Es blieb mir aber keine Zeit zum nachdenken. Alles wäre für mich denkbar, aber nicht von so einem Ungeheuer eingesponnen und gefressen zu werden. Nein, nicht von einer überdimensionalen Spinne, wo schon eine Kleine dieser Spezies bei mir Panik auslöste.

      Nicht so ein Ende, dachte ich und ging in kleinen Schritten weiter, bis ich endlich eine Veränderung in der Wand spürte. Es fühlte sich wie ein Holzrahmen an.

      Irgendwie spürte ich, dass mir die Spinne immer näher kam. Ich dachte nur, gleich hat sie dich. Gleich!

      Mein Herz schlug wie wild und der ganze Raum war von diesen lauten Klopfgeräuschen erfüllt.

      Kalter Angstschweiß lief mir den Rücken hinunter und mein ganzer Körper bebte vor Angst. Alle Sinne waren geschärft.

      Da ertastete ich eine Vertiefung in der Wand. Ich tastete mich immer weiter. Es war eine Tür.

      Ein Türdrücker, ein Schloss mit einem Schlüssel. Ich drückte den Türdrücker. Verschlossen.

      Ich drehte den Schlüssel. Endlich ging die Tür auf.

      Nur