«Ha ha ha!», sagte er beleidigt: «Ich hätte doch lieber ein Bier trinken sollen.»
«Nun gut, dann mach das doch!»
«Ich dachte, wir wollen uns einen Bikini kaufen!», meinte Saga und schaute nach den Orientierungsschildern.
«Ich denke, dazu müssen wir einen Stock höher!», Mikael zeigte auf ein Schild.
«Du brauchst doch jetzt sicherlich ein Bier, oder? Dann können wir in Ruhe einen Bikini suchen!», meinte seine Nichte.
«Später!», sagte er: «Ich habe entschieden, dass es dafür noch zu früh ist!»
«Ja, ist klar!», sagte Linnea und meinte dann ernst: «Nein wirklich. Geh dein Bier trinken. Wir machen das wohl besser alleine!»
«In Ordnung!», seufzte er: «Wir treffen uns in einer halben Stunde am Marienplatz, okay?»
«Sagen wir in einer Stunde!», verbesserte seine Nichte.
«In einer Stunde? Wow!» Er überlegte sich, wie viele Biere nötig waren, um diese Zeit zu überbrücken: «Okay. Ihr seid die Gäste!»
«Danke, Onkel!», sagte Linnea und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
Während Linnea bereits die Bikinis durchschaute, blickte Saga auf ihr Handy, dass eine Nachricht anzeigte: «Hallo Saga. Sei um 15 Uhr im Café Rischart am Marienplatz!»
Saga war völlig überrascht über die Antwort. Ihre Schwester klang nicht gerade überrascht. Vielleicht hatte ihre Mama doch etwas verraten. Zuzutrauen war es ihr. Dann schrieb sie: «In Ordnung. Finde ich das Café denn ohne Probleme?»
«Ja, das wirst du schon finden!», kam die Antwort.
«Ich habe ein Treffen um 15 Uhr mit meiner Schwester!», meinte sie dann zu Linnea.
«Cool!», sagte ihre Freundin: «Dann viel Spaß. Aber jetzt lass uns einen tollen Bikini suchen, hier gibt es ein paar schöne Modelle!»
Saga freute sich ihre Schwester wiederzusehen. Gut ein Jahr war das nicht der Fall gewesen. Selbst Weihnachten war Lova in Bayern geblieben. Saga wusste gar nicht so genau, ob sie den kennenlernen wollte. Lova hatte seltsame Dinge erzählt. Von irgendwelchen sexuellen Spielchen, die ihre Schwester angeblich so toll fand. Aber Saga hatte nicht allzu genau zugehört.
«Habt ihr eure Bikinis?», fragte Mikael.
Linnea nickte: «Ja. Haben wir. Saga trifft jetzt ihre Schwester. Was machen wir?»
«Wir könnten ein Bier trinken gehen!», lachte er.
«Wo sind deine schwedischen Gene? Du denkst ja wie ein Deutscher!»
«Nein, ernsthaft jetzt. Ich zeig dir den Viktualienmarkt!»
Das Café Rischart ist eines der beliebtesten Cafés in ganz München und sicherlich sein Bekanntestes. Es liegt sehr zentral direkt am Münchner Marienplatz und ist meist bis auf den letzten Platz besetzt. Man muss sich Zeit lassen, um einen Tisch zu ergattern. Es gibt jedoch auch einige recht kleine Tische, die man schneller bekommt.
Ihre Mutter hatte von diesem Café erzählt und vom Schokoladenkuchen geschwärmt. Saga betrat das Lokal und war sofort fasziniert von der riesigen Theke, in der eine enorme Menge an Kuchen ausgestellt war.
Saga fand glücklicherweise ein nettes Plätzchen und setzte sich. Gespannt schaute sie abwechselnd zur Türe und dann wieder zum Handy. Es war bereits zehn nach drei und ihre Schwester war noch nicht zu sehen.
«Hallo Saga!»
Saga schaute sich überrascht um: «Woher kennen Sie meinen Namen?»
«Ich bin der Herr und Gebieter deiner Schwester!», sagte Daniel.
«Der was?», fragte Saga. Sie verstand kein Wort.
«Deine Schwester ist meine Lustsklavin!», meinte er und es klang so, als wäre es das Normalste auf der Welt.
«Sie ist was?», fragte Saga entsetzt.
Er antwortete nicht auf ihre Frage, sondern setzte sich: «Und ich möchte, dass auch du eine Lustsklavin wirst ...»
«Ich?» Sie wurde rot. Sie verstand nicht so richtig, was er wollte.
«Ja, du! So wie deine Schwester.»
«Ich versteh das nicht ...», sagte sie leise. In ihrer Stimme klang Nervosität mit.
«Hat sie dir nie davon erzählt?», fragte der Mann.
Saga schaute schüchtern auf ihren Kaffee: «Nun ja, eigentlich schon. Aber ich dachte, das wäre eher ein Spaß von ihr gewesen ...»
«Was hat sie erzählt?»
Sie wurde erneut rot und schaute sich nervös um. Dann flüsterte sie leise: «Das sie einem Mann als ... na ja, Sklavin dient ...»
«Deine Schwester hat sich dafür entschieden!», lächelte er: «Und ich möchte auch dich zu einer Sklavin machen!»
«Ich ... ich bin nicht so wie meine Schwester ...», sagte Saga unsicher.
«Ich weiß!», sagte er ruhig: «Du bist die Schüchterne.»
«Ja ... nein ... ich meine. Ich bin halt einfach anders!»
«Man hat auf dich gewartet! Allerdings wusste keiner, dass du so schnell kommen würdest», sagte er: «Du bist die Sklavenschwester!» Seine Stimme hatte etwas Bestimmendes. Gerade so als würde er genau wissen, was er wollte und sich das auch nehmen. Seine Stimme war ruhig und doch schaffte sie Unruhe. In ihrem Kopf hämmerten die Gedanken.
«Aber wenn ich nicht möchte?», fragte Saga.
«Nun, es ist deine Entscheidung!», erwiderte er: «Aber ich fände es schade. Du bist unglaublich schön. Schöner als deine Schwester dich jemals hätte beschreiben können.»
Saga wusste nicht, was sie darauf antworten sollte. Deshalb sagte sie nur: «Danke!» Sie schaute nervös auf ihr Handy. Es gab einen Ton von sich. Eine Nachricht auf Facebook.
«Du hast eine Nachricht bekommen?», fragte er: «Nun, von deiner Schwester ist sie nicht.»
«Nein!», meinte Saga: «Von meiner Freundin!»
«Was schreibt sie?»
Sie wusste nicht so richtig, ob sie es ihm sagen wollte oder nicht. Eigentlich ging es ihn nichts an. Dennoch verriet sie den Inhalt: «Sie schreibt, dass sie irgendeinen Fußballer des FC Bayern München gesehen hat!»
«Interessant!», sagte er: «Und sie steht auf ihn?»
«Keine Ahnung. Kann schon sein. Sie spricht oft von Fußballern. Oder schreibt halt auf Facebook oder WhatsApp.»
Er lächelte süffisant: «Sie teilt, liked und kommentiert also viel über Stars?»
«Ja!», sagte Saga.
«Und du?»
«Manchmal. Keine Ahnung. Wenn einer süß ist.»
«Süß», wiederholte er grinsend: «Okay.»
«Sportler, Sänger, keine Ahnung, alle Möglichen ...»
«In eurer virtuellen Welt sind diese Männer Helden für euch, oder? Aber ihr kennt nur das, was euch in den Medien aufgetischt wird!»
«Keine Ahnung, wie meinst du das?»
«Nun ja!», meinte er: «In der virtuellen Welt haben wir viele Ideale. Viele Vorbilder und Idole. Aber keines kennen wir genauer. Wir kennen kaum ihre Fehler und Probleme. Wir kennen nur das, was sie uns präsentieren. Und wenn wir doch mal ein Skandal finden, dann ist das oft gar nicht so schlimm. Wenn wir von jemand begeistert sind, dann