Als sie am nächsten Tag allerdings wieder ein Paket ohne Absender in der Post vorfanden,
waren diese Hoffnungen allesamt sehr schnell verschwunden. Als sie es öffneten, fanden sie
eine Videokassette darin. Mehr war darin nicht zu finden. Nach kurzem Zögern legten sie die
Kassette ein. Sie konnten nicht anders – sie waren bereits in den Bann dieser mysteriösen
Frau geraten. Ihre Neugierde hatte die Vernunft schon längst vom Thron gestoßen, und sie
handelten nur mehr nach ihren schon sehr stark gewordenen erotischen Gefühlen.
Gespannt blickten sie auf den Bildschirm. Sie sahen eine sehr dunkle Aufzeichnung. Sie
zeigte eine äußerst nahe Aufnahme einer gehenden Frau von hinten. Sie hatte einen kurz
geschnittenen Rock an und schritt rasch aber doch stilvoll durch mehrere Räume. Als sie am
Ende in einem stark verdunkelten Zimmer mit wenig freier Bodenfläche ankam und die
Kamera abstellte, viel es Tommy und Laila wie Schuppen von den Augen: Sie war in IHREM
Schlafzimmer!!!
Panik und Verzweiflung stieg in ihnen hoch, und sie spürten tiefe, schmerzhafte Risse in
ihrem Liebesleben aufkläffen, als sie zusehen mussten, wie sich die fremde Frau in ihrem
Schlafzimmer brutal selbst befriedigte. Sie umklammerten einander fest und fassten den
Entschluss, diesem bitterbösen Spiel ein Ende zu bereiten, während sie dem schreienden
Orgasmus der Frau ohne Gesicht zuhören mussten.
Nach einigen Stunden kamen sie zu der Entscheidung, dass sie die unbekannte Frau
anrufen mussten. Schweren Herzens griff Tommy nach dem Telefon und wählte die Nummer
auf der Karte. Gespannt wartete er auf eine Stimme, während seine Hand verkrampft den
Hörer gegen sein Ohr presste. „Ja?“ hörte er eine lasziv wirkende Stimme fragen. Ihm fiel
nichts besseres ein, als mit „Hallo“ zu antworten, und noch bevor er weiterreden konnte,
erwiderte die unbekannte Frau: „Oh Tommy, du bist es! Wie schön dass du mich anrufst –
ich wusste dass du es tun würdest! Ich weiß doch genau, dass du in deinen intimsten
Momenten nur an mich und meinen bebenden Körper denken kannst - wie der Gedanke an
den wilden Geruch aus meiner feuchten Muschi dich bis in den Wahnsinn treibt!“ Tommy
geriet ins Schwitzen. Er fühlte sich durch diese offene Konfrontation arg bedrängt. „Sag uns
was du willst, damit du endlich aufhörst uns zu belästigen!“ brüllte er heraus.
Die Stimme der Frau wurde langsam, man konnte fast spüren wie sie genießerisch in ihren
verruchten Gedanken badete. „Ich will...nur eines. Danach seht ihr mich nie
wieder....nur.....einmal....will ich dabei sein, wenn ihr euch einander hingebt. Es gelten meine
Regeln! Die Tür bleibt offen, und ihr verbindet euch die Augen. Ich will euch vorfinden,
während ihr einander fickt. Und keiner schaut! Denn das bemerke ich. Und wir wollen doch
nicht böse zueinander sein, nicht? Habt ihr das kapiert? Und sag Laila, es wäre geil, wenn
sie dich aufs Bett fesseln könnte. FEST. Und ramm ihn ihr ordentlich rein, alter Hengst. Ich
will sie schreien hören. Also dann - bis heute Abend.“ Dann wurde der Hörer aufgelegt.
Verstört blickten die zwei einander an. Laila hatte alles mitgehört. Ihre Blicke sagten alles.
Sie hatten Angst vor dieser verrückten Frau, und doch, bei Gott, war es nicht das, was sie
immer schon gewollt hatten? In letzter Zeit fiel es ihnen zunehmend schwerer, neue
erotische Reize zu finden, im Bett wurde es immer langweiliger. Aber seit diese Frau in ihrem
Leben war! Sie hatten plötzlich wilderen, intensiveren und vielleicht sogar brutaleren Sex als
je zuvor – und Gott war das schön! Also warum jetzt diesen Kitzel zerstörten, sie spürten
doch beide das innige Verlangen, sich einmal gegen jede Norm dem Neuen, Unbekannten
hinzugeben, in süßer Lust und reizvoller Ungewissheit.
So sehr sie sich auch darauf freuten, sie fürchteten sich doch auch davor. Sie konnte alles
mit ihnen machen! Intime Fotos von ihnen schießen, andere Leute in die Wohnung bringen,
eines ihrer perversen Spielchen mit ihnen spielen oder sich an ihnen bis zur Ekstase
aufgeilen! Sie würde in ihrer abartigen Brutalität ihre selbst geschaffene, kleine Vertrautheit
zerstören und in einen Bereich eindringen, der nur ihnen beiden gehörte.
Doch wie würde das werden? Sie wussten es nicht, aber ihre Fantasie streifte alle Fesseln
der Vernunft ab und begann, sich in wilden Gedankenszenen auszulassen. Währenddessen
wussten sie nicht, was anzufangen und begannen daher, alles für den geheimnisvollen
Abend vorzubereiten. Sie machten das Bett zurecht und schmückten das Zimmer mit vielen
kleinen Kerzen, die ein sehr stimmungsvolles, gotisches Ambiente erzeugten. Sie legten eine
stimmungsvolle, leicht meditative Klangmusik ein, und Laila begann, die Fesseln
vorzubereiten. Das Luder musste irgendwie wissen, dass sie auf dem Gebiet eine kleine
Meisterin war. Laila genoss es, ihren nackten Tommy langsam ans Bett zu fesseln. Sie lies
sich hierfür lange Zeit und verstrickte ihn in komplizierten Fesselgeweben, die seine Hände
und seine Füße gut gespreizt und sehr sicher am Bett fixierten. Als sie fertig war, betrachtete
sie ihn. Der Anblick erregte sie, und auch Tommy hatte schon während dem ganzen
Fesselspiel eine lang anhaltende Erektion gehabt.
Dann ging sie zum Schrank und holte das rote Kleid heraus. Sie begann ganz langsam, es
sich anzulegen, und genoss Tommys brennende Blicke auf ihrem heißen Körper. Sie spürte
eine begierige Lust in ihren steifen Brüsten und ihrem offenliegenden Becken aufsteigen.
Danach schritt sie langsam zur Tür. Vorsichtig bewegte sie den Hebel nach links, und ein
dumpfes „Klack“ symbolisierte, dass die Wohnung nun für alle Eindringlinge offen stand.
Bedächtig schritt Laila zurück und begann, Tommy die Augenbinde anzulegen. Danach
setzte sie sich auf seinen Oberkörper und legte sich selbst die zweite Augenbinde an.
Nun waren sie bereit. Sie nahmen nur noch das Flackern der Kerzen durch ihre
Augenbinden hindurch auf, und den Geruch des Partners. Ihre Sinne begannen nun, sich
vollends auf ihre Berührungen zu konzentrieren. Sie fingen nun an, sich langsam zu
streicheln. Sie spürten die sanften Wogen der Wärme und das Singen der Nervenzellen, die
durch die gegenseitlichen Liebkosungen aktiviert wurden.
Das Fühlen nahm bald ganz von ihnen Besitz an, und sie handelten, ohne es bewusst zu
steuern. Sie ließen sich einfach Treiben. Hie und da blitzte noch der plötzliche Gedanke,
dass die geheimnisvolle Frau jeden Moment hier sein könne, auf, doch der wurde bald von