Verlangen. Monica J. Wagner. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Monica J. Wagner
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783847627180
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zwinkerte ihr mit einem Auge zu und ging in die Küche um sich Kaffee zu kochen.

      „Urlaub wird es wohl kaum werden, ich werde nachher nochmal mit Darlene sprechen und mir schon mal Infos geben lassen was mich in Ardmore erwartet, zumal ich noch einige Vorbereitungen zu treffen habe.“

      Taylor ließ sich ihren Jahresurlaub geben um nach Ardmore zu fliegen, sie war Mitglied der Human Nature Organisation. Sie leisteten gemeinnützige Arbeit, indem sie in Katastrophengebieten Aufräumarbeiten durchführten und bei der medizinischen Versorgung halfen. Nachdem ein Tornado die Stadt heimgesucht hatte, machten sich schon Mitglieder auf den Weg dorthin um zu helfen.

      Darlene, die Organisatorin des Einsatzes war schon vor Ort, gemeinsam mit Santiago dem Teamleiter, sowie einigen anderen. Taylor konnte sich erst jetzt frei machen, ihr Urlaub musste noch genehmigt werden.

      „Mir ist nicht ganz wohl bei dem Gedanken das du da unten bist. Ich finde es ja toll das du helfen möchtest, aber Mensch Taylor, die Tornadowarnung ist noch nicht aufgehoben. Hast du überhaupt eine Ahnung, in welcher Gefahr du dich begibst?“

      Christines blaue Augen fixierten sie und es lag Sorge in ihrem Blick. Es rührte Taylor und machte sie gleichzeitig froh, das sie so eine tolle Freundin hatte, nein, Freundin konnte man das schon nicht mehr nennen, sie waren wie Schwestern. Sie ging rüber zu ihr und nahm sie im Arm.

      „Hey mir wird schon nichts passieren, du kennst mich doch, Unkraut vergeht nicht. Außerdem wird schon aufgepasst das uns nichts passiert.“

      Taylor knuffte sie am Arm und holte 2 Tassen aus dem Schrank um Kaffee einzuschütten. Christine raufte sich ihre roten langen Haare und schüttelte den Kopf.

      „Wieso kannst du nicht Urlaub machen wie andere Leute auch. Und wenn du auf Abenteuerurlaub stehst, da finde ich mit Sicherheit auch noch eine Lösung.“

      Taylor schaute sie über den Rand ihrer Kaffeetasse an und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

      „Jaja schon gut, ich bin schon ruhig, aber versprich mir, das du mich zwischendurch anrufst, damit ich weiß das alles ok ist, ok?“

      „Ja Mama“, beide schauten sich an und mussten dann doch lachen.

      „Wer fährt dich denn jetzt zum Flughafen?“

      Taylor lächelte bei dem Gedanken an ihren Bruder.

      „Gott sei Dank konnte sich Ben doch noch frei nehmen.“

      Christines Gesicht nahm eine rosige Färbung an, bei der Erwähnung seines Namens, was Taylor keines falls verborgen blieb. Sie dachte sich schon öfter, das Christine mehr für Ben übrig hatte, mochte sie aber auch nicht darauf ansprechen.

      „So, ich muss mich jetzt fertig machen. Bevor ich zum Dienst fahre, wollte ich nochmal schnell in die City. Am Wochenende haben wir doch die Betriebsfeier, da brauche ich noch was zum Anziehen. Ruf mich an, wenn du dort gelandet bist.“

      Christine ging in ihr Zimmer und Taylor schaute ihr nach, bis sie aus ihrem Blickfeld verschwand. Sie räumte die Tassen in die Spülmaschine und ging rüber in den Wohnbereich, griff zum Laptop und machte es sich im Sessel gemütlich.

      Während der Laptop hochfuhr blickte Taylor sich im Loft um und Stolz lag in ihren Augen. Sie hatten eine wunderschöne Wohnung, sie liebte sie. Helle Wände, dunkler Holzfußboden, für den Küchenbereich hatten sie weiße moderne Möbel gewählt, die Elektrogeräte waren aus Edelstahl, das Wohnzimmer war das Gegenteil.

      Dort war auf Gemütlichkeit Wert gelegt worden, nicht auf Funktionalität. Während sie weiter darüber nachdachte, wie sie damals mit viel Ausdauer und Eigenarbeit die Wohnung renovierten und sie so zu ihrem Eigen machten, überfiel sie eine bleierne Müdigkeit. Nur kurz ausruhen…

      Sie legte den Kopf an die Lehne, schloss die Augen und schlief ein. Als Taylor erwachte, surrte noch der Laptop und die Sonnenstrahlen die ins Wohnzimmer fielen, ließen die Staubkörner im Lichtschein tanzen. Oh Gott, wie spät ist es? Sie schaute blinzelnd zur Wanduhr und erschrak.

      „Oh Mist!“Hastig sprang sie auf, wobei sie gegen den Couchtisch stieß und während sie Richtung Bad humpelte rieb sie ihr Bein, mit der Gewissheit das sich dort morgen ein blauer Fleck gebildet haben würde. Taylor blickte nach einer ausgiebigen Dusche im Spiegel. Es musterten sie grün braune Augen, sie lagen groß und geheimnisvoll in einem ovalen Gesicht. Leicht gesprenkelt von kleinen Sommersprossen, umrahmt von langem kastanienbraunem Haar. Der Schlaf hatte gut getan und lächelte ihrem Spiegelbild zu. Sie ging rüber in ihr Zimmer, zog sich an und packte die letzten Dinge, die sie für ihre Reise brauchte.

      Bei dem Gedanken bekam sie Magenkribbeln und rief Darlene an, um sich nochmal zu vergewissern das sie vom Flughafen abgeholt wurde und um sich auf den neuesten Stand zu bringen. Während sie mit ihr telefonierte kündigte Ben seine Anwesenheit durch ein Klingeln an.

      „Ja alles klar Darlene, wir sehen uns dann später, ich werde gegen 22.30 Uhr landen.“

      Sie öffnete im vorbeigehen die Türe und winkte Ben rein.

      „Danke, das du dich darum gekümmert hast, ich habe alles eingepackt, … ja mache ich,… dann bis später.“

      Taylor legte auf, umarmte Ben und drückte ihm ein Kuss auf die Wange.

      „Hey Bruderherz, danke das du hier bist, ich wüsste gar nicht was ich sonst tun würde.“

      Sie war schon einigermaßen groß, doch bei Ben mußte sie ihren Kopf in den Nacken legen. Er grinste verschmitzt.

      „Ähm.. Taxi rufen?“

      Sie verdrehte die Augen und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

      „Trotzdem danke.“

      „Klar, für dich immer. Weißt du doch, also, wo sind deine Sachen?“

      „Noch bei mir im Zimmer, na dann lass uns loslegen.“

      Ben ging in ihr Zimmer. Sie blieb noch an der Türe stehen und wartete auf seine Reaktion, die auch prompt durch ein erstauntes Ausrufen kam.

      „Sag mal, hast du noch Sachen im Schrank oder hast du alle deine Besitztümer eingepackt?“

      Sie ging zu ihm und blickte ihn schuldbewusst an.

      „Nee, ein bisschen was habe ich noch in den Schränken, doch das meiste befindet sich in den Taschen.“

      Taylor blickte beschämt auf ihr Gepäck, sie hat sich schon beim Packen zusammengerissen, ist ihr aber dann doch nicht ganz gelungen. Wie typisch für mich, dachte sie für sich, naja man muss auf alles vorbereitet sein. Sie griff beherzt zu ihrem Gepäck.

      „Dann lass uns mal los, wenn ich den Flieger noch erreichen möchte.“

      Ardmore, Oklahoma

      Taylor war froh, als sie endlich wieder festen Boden unter den Füßen spürte. Die wenigen Stunden Schlaf im Sessel, die alles andere als gemütlich waren, machten sich jetzt bemerkbar. Sie ging zum Laufband um ihr Gepäck zu holen und schaute sich anschließend suchend im Gate um, ob sie schon jemanden ausfindig machen konnte der sie abholte. Sie blinzelte mit den Augen und konnte etwas abseits stehend eine kleine, zierliche Frau ausmachen, die sich schon ungeduldig umschaute.

      Taylors Mund umspielte ein Lächeln, als sie Darlene darin erkannte. Es gab eben nur eine Frau die so krause braune Haare hatte, die mit nichts zu bändigen waren. Sie spiegelten Darlenes Charakter und Widerspenstigkeit wieder. So klein wie sie körperlich war, ihre innere Stärke war umso größer. Beide Frauen gingen aufeinander zu und umarmten sich herzlich.

      „Ist das schön dich zu sehen, wie geht’s dir?“

      Darlene nahm Taylors Gepäck mit einer Leichtigkeit und legte es auf den Gepäckwagen, was Taylor bewunderte, da ihre Taschen doch ganz schön Gewicht hatten.

      „Mir geht`s ganz gut, bin etwas erschöpft vom Flug, aber sonst okay. Und – wie ist die Lage?“