Ich entschied mich für Ente. Ente gut, alles gut. Ja, das könnte gehen: Das Kochwunder vom Hermannplatz, das nur eines im Sinn hat, gehobene Küche der mittleren Preislage. Es wurde ein wundervoller Abend. Das Essen war tatsächlich einigermaßen gelungen, und in meiner Rolle als exaltiertes Kochgenie fühlte ich mich gar nicht so unwohl. Ich brauchte gewisse natürliche Eigenschaften nur zu übertreiben.
Also flatterte ich zwischen Küche und Tisch wie ein Huhn auf Speed, welches gerade ein Dutzend Eier auf einmal gelegt hatte. Sobald sich Teffi (das war unser Spitzname für Norbert) auf ein ernsteres Thema werfen wollte, schlug ich mit den Flügeln und gackerte über irgendwelchen Unsinn in Rezeptform. Hirn kannte ich also nur als Gericht. Gebacken, gesotten, gedörrt. Ich war ganz reizende Gastgeberin, und exzessiv konsumtrendig obendrein, und verstand immer nur Spiegelei. Es war eigentlich ganz einfach, hatte ich doch täglich genügend Anschauungsmaul in der Kantine aufgeschnappt. Zum Schluss war der Freund ernstlich sauer und der Nebenbuhler dauerhaft vertrieben.
Teffi grollte noch monatelang, so überzeugend war ich als Depp gewesen. Vor allem, weil ich wirklich einer war. Rudi nahm seufzend von seinen diesbezüglichen Ambitionen Abschied und widmete sich aufs Neue der Suche nach dem passenden Mann für sein späteres Leben. Noch immer hatte er nicht ganz kapiert, dass er diesen längst an seiner Seite hatte.
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