Ich verlangsamte mein Tempo und fuhr immer noch wütend die einsame Landstraße Richtung Heimat entlang, als ich in einiger Entfernung zwei Gestalten, neben der Straße auf einem Wanderweg, im Scheinwerferlicht aufblitzen sah. "Was für Idioten!", dachte ich bei mir, "Wie kann man bei diesem Wetter hier nur nachts spazieren gehen?! Die müssen doch total besoffen sein!" Als ich ihnen immer näher rückte, erkannte ich, dass einer den Daumen rausstreckte. Ich nehme nie Tramper mit und schon gar keine Betrunkenen, da kann es schütten wie es will. Ich reduzierte die Geschwindigkeit noch weiter, damit mir keiner vors Auto fällt und fuhr langsam auf die beiden zu. Als die Scheinwerfer sie grell anstrahlten, erkannte ich zwei völlig durchnässte, gutaussehende junge Männer - sofort hatte ich meinen eisernen Grundsatz, niemanden mitzunehmen, verworfen. Schließlich hielt ich neben ihnen an, drehte das Radio ab, kurbelte das Fenster runter und ein grinsender, blonder Kerl, etwa 25 Jahre alt, kam auf das herunter gekurbelte Fahrerfenster zu: "Dürfen wir mitfahren? Wir wollen Richtung Frankfurt." Nun kam auch sein Freund heran und grinste mich frech an. Die beiden sahen aus, als hätten sie sich in voller Montur unter die Dusche gestellt aber was soll's, mir war nach dieser Enttäuschung so gut wie alles egal und ich nahm die beiden mit. Die zwei stiegen hinten ein und ich freute mich endlich das Fenster wieder schließen zu können, durch das vereinzelte Regentropfen vermischt mit kühlem Wind unablässig in mein Gesicht flogen. Und obwohl die zwei keinen gefährlichen Eindruck auf mich machten, schaltete ich vorsichtshalber das Licht der Innenbeleuchtung auf Dauerbetrieb. Wir hielten etwas Small Talk und so erfuhr ich, dass die beiden gerade von einem Konzert kamen, sich hier nicht gut auskannten und eigentlich auf der Suche nach einer Bushaltestelle waren. Sie stellten sich mit "Chris" und "Andi" vor. Chris, der Blonde, war etwas gesprächiger, als sein dunkelhaariger Freund, der nur ab und zu etwas einwarf. Die beiden schienen im selben Alter zu sein und waren ungefähr gleich groß. Umso öfter ich sie im Rückspiegel betrachtete, desto besser gefielen sie mir. Andi trug ein weißes T-Shirt, das mit dem Logo einer Band bedruckt war, die ich nicht kannte und dazu eine schwarze Lederhose. Chris hingegen hatte ein Träger-Shirt und eine Jeans an. Die Klamotten waren so durchtränkt vom Regen, dass sich die Oberkörper durch sie abzeichneten und was da zum Vorschein kam, fand ich ziemlich lecker: Während Chris eindeutig mehr Bauchmuskeln hatte, waren sie bei Andi hingegen nur angedeutet, doch ich fand beide Varianten sehr sexy. Ob die beiden wussten, welche Anziehungskraft sie auf mich hatten? Ich kann es nur ahnen aber was darauffolgen sollte, brachte mich endgültig um den Verstand. Wir hatten uns schon über das Wetter, und das Konzert unterhalten und so langsam wurde es ruhig im Innenraum.
Als wir alle schwiegen, schauten sie sich auf einmal ganz innig an, dann nahm Andi Chris' Hand und gab ihm einen leidenschaftlichen Zungenkuss. WOW, rief ich geradezu in meinem Kopf aus. Was war das? Dann saßen sie wieder da als sei nichts gewesen. Meine Augen wanderten nicht ganz unfreiwillig immer wieder zu den zwei Jungs im Fond. Ach, dachte ich, das habe ich mir sicherlich nur eingebildet, so etwas nennt man Wunschdenken. Es dauerte wahrscheinlich nur zwei Minuten, die ich aber als wesentlich länger empfand, bis Chris eine Frage an mich richtete, die meine Wahrnehmung aber noch bestätigen sollte. "Du, hast du vielleicht etwas dagegen, wenn wir beiden hier ein bisschen kuscheln?" Zum Glück konnten sie meinen Gesichtsausdruck nicht sehen, ich glaube dieser glich einer Mischung aus Überraschung und Freude. Stammelnd brachte ich heraus: "Nein, nur zu! Tut was ihr nicht lassen könnt." Und da geschah es auch schon wieder: Die vollen Lippen der beiden Männer berührten sich, sie schlossen die Augen und ließen ihre Zungen miteinander spielen, während sie die Arme umeinandergeschlungen hatten. Das war zu viel, ich spürte wie ich geil wurde und konnte es kaum noch erwarten, nach Hause zu kommen, um mir selbst Erleichterung zu beschaffen. Die beiden mussten doch schwul sein, oder? Oder hatte ich dank des missachteten Grundsatzes, keine Tramper mitzunehmen, gerade wirklich zwei Bi-Boys aufgegabelt, bei denen ich womöglich vielleicht sogar noch eine Chance hätte? Ich beschloss, dass das zu schön wäre, um wahr zu sein und verwarf den Gedanken wieder. Aber egal ob schwul oder bi, die beiden wurden immer intimer. Nun wollte Chris, dass Andi sich auf seinen Schoss setzt. Es gab einiges Durcheinander im Auto, bis Andi sich richtig auf Chris Oberschenkeln positioniert hatte. Chris zog nun Andis T-Shirt hoch, um seine Küsse an Andis Hals, den Weg nach unten suchend, bis zu seiner Brust zu verteilen. Andi gefiel das sichtlich und während er mit der einen Hand durch Chris' nasses, gebleichtes Haar strich, hielt er ihn mit der anderen umschlungen. Obwohl ich nicht alles sehen konnte, da ja nun Andi mit seinem Gesicht zu Chris zugewandt saß und mir somit den Rücken zukehrte, hatte ich echte Probleme meinen Blick noch auf die Straße zu zwingen. Das war das erste Mal, dass ich etwas derart Erregendes live mit ansehen konnte. Vergessen waren billige, meist osteuropäische Schundpornos, bei denen die Kerle nur für Geld miteinander schliefen, vergessen war Erik, vergessen war auch das Lokal voller Yuppies und Leuten die sich für ach so elitär hielten. Ich war von diesen beiden Männern wie in einen Bann gezogen worden. Voller Lust beobachtete ich, wie nun auch Andi das Shirt von Chris hochzog und mit ihm die Prozedur wiederholte, die er vorher so genüsslich empfangen hatte. Dann folgten wieder leidenschaftliche Küsse, während die beiden sich streichelten.
Schließlich nestelte Andi an Chris' Hose herum. Das war nun endgültig zu viel, ich war kurz davor meinen Verstand zu verlieren, gleich würde ich so geil sein, dass ich durchdrehe! Schluss jetzt, meldete sich der rationale Denkbereich in meinem Kopf ein letztes Mal, wie das letzte Aufflackern einer Kerze, die jeden Moment zu erlöschen droht, ich musste wieder zur Besinnung kommen, wenn ich und die beiden Traumtypen, wie ich sie schon in Gedanken nannte, sicher nach Hause kommen sollten. Eine Konzentration auf die Straße, die unter dem dichten Schauer ohnehin kaum zu erkennen war, war an diesem Punkt für mich nicht mehr möglich.
Also nahm ich all meinen Mut zusammen und warf beherzt ein: "Es tut mir leid aber ihr beide macht mich so an, dass ich gleich nicht mehr fahren kann. Entweder ihr hört auf oder ich halte an und ihr lasst mich mitmachen." Plötzlich stieg Andi von Chris und beide, Chris obendrein noch mit einem offenen Hosenstall, schauten mich so verdutzt an, wie ich wohl vorhin bei ihrem ersten Kuss auch ausgesehen haben muss. Auf einmal wollten beide gleichzeitig etwas sagen, einigten sich aber darauf, dass Andi anfangen sollte: "Dir gefällt das? Dich macht das tatsächlich an?" Während Andi einen fast schon erschreckt-interessierten Eindruck auf mich machte, verzogen sich Chris' Lippen zu einem breiten Grinsen. Diesmal war es sogar noch breiter als vorhin, als er mich fragte, ob ich sie mitnehmen könnte. Ich wusste nicht was ich mit dieser Reaktion anfangen sollte und suchte eine Stelle, um kurz rechts ran zu fahren. "Ja, verdammt es macht mich wahnsinnig. Ich kann wegen euch schon gar nicht mehr richtig auf den Weg achten. Es ist für mich extrem sexy und es bringt mich einfach um den Verstand so etwas live zu sehen. Nun ja, wahrscheinlich haltet ihr beiden mich für verrückt und wollt auch ganz sicher nichts von mir aber..." "Du meinst das ernst!", stellte er lauthals fest. Andi hatte sich zwischen den Sitzen zu mir nach vorne gebeugt, gleichzeitig saß nun Chris hinter dem Beifahrersitz und hatte den Kopf lachend in den Nacken geworfen: "Das darf doch nicht wahr sein!" Ich schämte mich bis auf die Knochen: "Also gut, dann macht euch ruhig lustig darüber, es ist ebenso und ich kann es nicht ändern. Hetero-Männer schauen sich schließlich auch gerne Lesben an, wieso sollte mir das gleiche Recht umgekehrt nicht auch vergönnt sein?" Sofort hielt Chris inne: "Oh nein, so war das doch gar nicht gemeint. Ich fand nur den Zufall so komisch." "Ach ja, welchen Zufall