„Das soll heißen, dass die Caribbean Dreams heute Nacht wieder in Dienst gestellt worden ist!“
Hoofnagel fiel aus allen Wolken.
„Wie bitte??“
„Sie haben richtig gehört. Ein Schiff verdient kein Geld, wenn es im Hafen herumliegt.“
„Das weiß ich auch!“, fauchte Hoofnagel ihn an. „Wo ist der Frachter jetzt?“
Der Pförtner sah missgelaunt drein und kaute auf einem erkalteten Zigarettenstummel herum. Erst als Stevenson keine Anstalten machte, den Rückwärtsgang einzulegen, griff er im Zeitlupentempo zum Telefon.
„Warten Sie, ich rufe mal Mister Taylor. Fahren Sie rechts ran und kommen Sie herein.“
Es dauerte nur ein paar Minuten bis Mister Taylor, ein Hüne von Gestalt und mit der Visage eines Preisboxers, das Pförtnerhaus betrat. Man konnte ihm schon vom weitem ansehen, dass er über den Besuch ganz und gar nicht erfreut war.
„Sie wünschen?“ fragte er knapp von oben herab und verzichtete auf ein einladendes Lächeln.
Hoofnagel schreckte das nicht ab. Er zückte eine Visitenkarte und hielt sie ihm unter die Nase.
„Ich versuche seit Tagen, den Schaden an der havarierten Caribbean Dreams aufzunehmen, und nun höre ich, dass das Schiff ausgelaufen ist.“ Aus dem Tonfall war der unterschwellige Ärger deutlich herauszuhören.
„So ist es.“
Taylors aufreizende Gelassenheit brachte zum Ausdruck, dass er von einem aufgeblasenen Versicherungsagenten nicht aus der Ruhe zu bringen ist.
„Und wie soll ich nun den Schaden abrechnen?“
„Wir haben alle Stunden aufgeschrieben und alle Materialscheine gesammelt.“
„Das ist doch nicht Ihr Ernst, oder?“, Hoofnagel musste sich zusammenreißen, um nicht auszurasten. „Sie stellen mich vor vollendete Tatsachen! Das ist ja unglaublich!“
„Was Sie davon halten, interessiert mich nicht! Ich hatte den Auftrag, den Frachter so schnell wie möglich wieder flott zu machen und Schluss!“
Taylor erhob sich und machte Anstalten zu gehen, während Stevenson an der Tür stand, nervös von einem Fuß auf den anderen trat und sich dabei den Schweiß von der Stirn wischte.
Hoofnagel sprang auf und stellte sich Taylor entschlossen in den Weg.
„Der Frachter hätte doch auch abgenommen werden müssen, bevor er wieder in See sticht. Das wissen Sie so gut wie ich!“
„Sie haben von unserem Geschäft nicht die geringste Ahnung, Mister. Unsere Gesellschaft hat Termine einzuhalten. Wenn Sie das nicht schafft, werden hohe Konventionalstrafen fällig. Mehr habe ich dazu nicht zu sagen.“
Hoofnagel ließ die Schultern hängen, auf seinem Gesicht machte sich Resignation breit. Er starrte Taylor missmutig an, seufzte dabei und raffte sich zu der letzten Frage auf: „Wann kann ich die Belege haben?“
Taylor war schon unter der Tür, als er über die Schulter zurückblickte und etwas wie „Ende der Woche, oder so..“, murmelte.
Stevenson und Hoofnagel tauschten Blicke, aus denen pure Hilflosigkeit sprach.
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