Die Kiste Gottes. Stefan Gämperle. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Stefan Gämperle
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783738081503
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ist die Kiste jetzt?“, plötzlich fiel Jessica ein, dass ihr Vater nichts bei sich getragen hatte. Die Erzählung hatte sie so gefesselte, dass ihr das gar nicht aufgefallen war.

      „Ich konnte sie nicht mitnehmen, es wäre zu gefährlich gewesen, wenn sie mich finden. Zudem konnte ich nicht mehr zum Haus zurück.“

      „Wieso, wer soll dich finden?“

      „Ich weiss nicht, wer es ist. Aber scheinbar haben sie etwas in meinem Haus gesucht. Ich nehme an, die Kiste.“

      „In deinem Haus? Ist jemand eingebrochen? Wann? Musstest du deshalb fliehen?“, Jessica staunte. Die Geschichte wurde immer undurchsichtiger.

      „Ja, gestern Nacht ist jemand eingebrochen.“ Er erzählte ihr, was in der der letzten Nacht vorgefallen war und was er beobachtet hatte.

      „Ja, und so bin ich nun hier und weiss nicht, was ich weitermachen soll. Du bist der einzige Mensch dem ich vertrauen kann“, schloss Oberhofer seinen Bericht ab.

      Jessica hatte die ganze Zeit gebannt zugehört. Wie konnte so etwas nur geschehen, dachte sie sich. Sie nahm die Hand ihres Vaters und hielt sie mit beiden Händen fest. Es gab für sie keine Zweifel mehr, dass es sich bei der Kiste um etwas sehr Bedeutendes handelte. „Wer könnte hinter den Einbrüchen stecken? Hast du irgendeine Idee?“, fragte sie nach einer längeren Pause.

      „Ideen habe ich viele, aber es sind nur Spekulationen. Es gibt viele Gruppen und Organisationen, die alles unternehmen würden, um an einen solchen Gegenstand zu gelangen. Auch gewisse Regierungsorganisationen schrecken vor nichts zurück, um so etwas in ihren Besitz zu bringen.“

      „Was sollen wir tun?“

      „Wir?“, er schaute seine Tochter mit einem fragenden und flehenden Blick an.

      „Sicher, ich werde dich mit dieser Sache nicht alleine lassen. Die Kinder sind über Weihnachten und Neujahr bei ihrem Vater, also muss ich mir um sie keine Sorgen machen.“

      „Und hast du eine Idee, was wir als Nächstes unternehmen sollten?“

      „Wir müssen noch jemanden einweihen“, schlug sie vor.

      „Wie bitte?“, Oberhofer zog die Hand zurück und schaute seine Tochter überrascht an. „Wir dürfen niemandem etwas von der Kiste erzählen! Erst wenn wir alle Fakten kennen und wissen um was es sich handelt, dürfen wir an die Öffentlichkeit treten. Wir brauchen hieb- und stichfeste Beweise, die von niemandem widerlegt werden können. Die Gefahr ist zu gross, dass irgendetwas zu früh durchsickert und alles gefährdet.“

      „Wir müssen aber davon ausgehen, dass wir überwacht werden. Nicht nur du, sondern mittlerweile auch ich. Wenn sie dich kennen, ist es nur ein Gedanke, der sie zu mir führt. Wir können keinen Schritt mehr machen ohne Gefahr zu laufen, dass wir observiert werden. Es ist nicht möglich auf diese Weise Nachforschungen zu betreiben.“

      „Ja, da hast du Recht“, pflichtete Oberhofer nachdenklich bei. „Was unternehmen wir als Erstes?“

      „Wir müssen herausfinden, wer dir die Kiste geschickt hat und wer gestern Nacht in dein Haus eingebrochen ist.“ Sie schaute ihren Vater an, der nickte. „Und um das herauszufinden, brauchen wir jemanden, dem wir vertrauen können und der uns hilft.“

      „An wen hast du dabei gedacht?“

      „Philipp Marthaler“, sagte sie entschlossen und schaute ihren Vater fragend an.

      „Ist er nicht mit dir zur Schule gegangen?“ Nach einer kurzen Pause fragte er: „Ist er nicht bei der Polizei?“

      „Nicht mehr, er hat seine eigene Privatdetektei eröffnet.“

      „Du meinst, er wird uns helfen – und dass wir ihm vertrauen können?“

      „Da bin ich mir ganz sicher, ja.“

      „Gut, wenn du dir so sicher bist, dass wir ihm trauen können, dann bin ich einverstanden.“

      „Ich werde ihn sofort anrufen.“ Jessica holte das Telefon aus dem Wohnzimmer.

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