Monrovia Taxi. elmer weyer. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: elmer weyer
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783742706119
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. .“

      „Nun ja, das stimmt. Ich lebe seit 1980 in Berlin, weil meine Eltern das für das Beste hielten. In der Schule lief es nicht so gut, aber es reichte, um mit reichlich Druck und Mitteln meines Vaters ein Studium abschließen zu können.“

      „. . . .“

      „Ja, ja, Analysis, Algebra, Numerik und später Algorithmik und Logik. Danach hatte ich zwar keine Freunde mehr, aber ich wurde Software Entwickler.“

      „. . . .“

      „Ja das stimmt. Ich bin ein Freelancer, und habe das fragwürdige Privileg von zuhause aus arbeiten zu können. Ich entwickle Algorithmen und Datenstrukturen für Rechensystem.“

      „. . . .“

      „Ich arbeite für verschieden Auftraggeber. Ja, . . . und ins besondere für die, die mich am besten bezahlen.“

      „. . . .“

      „Das kann ich Ihnen leider nicht sagen

      „. . . .“

      „Was meinen Sie?“

      „. . . .“

      „Das können Sie gar nicht wissen.“

      „. . . .“

      „Ich verstehe. Ich hätte eher ihr Smartphone nicht anfassen dürfen. Meine Fingerabdrücke haben alles über mich erzählt. Aber wen interessiertes, wenn die Tatsachen so sind, wie sie sind.“

      „. . . .“

      „Jaaa, . . . ich habe für eine Terrororganisation gearbeitet. Aber das wusste ich vorher nicht. Ich nahm an, es sei eine Friedensorganisation gewesen. Im Übrigen hat die hiesige Staatsanwaltschaft diesen Verdacht gegen mich fallen gelassen“

      „, , , ,“

      „Ja natürlich. Ihr Name war Pro Earth Assault Control and Engagement. Aber sie nannten sich PEACE.“

      „, , , ,“

      „Ja, ja das denke ich auch. Es ist wichtiger die Lage hier zu erkunden, um ein besseres Bild zu bekommen.“

      „. . . .“

      „Wie bitte, . . . was sagen Sie? Es gibt 580 Kernkraftwerke auf der Welt, die wenn sie niemand kontrolliert und steuert, sie alle annähernd zur gleichen Zeit, eine vorher nicht gekannte nukleare Katastrophe verursachen werden. Haben ich das richtig verstanden?“

      „. . . .“

      „Ach so, also doch. Haben wir denn hier in der Umgebung Kernkraftwerke?

      „ . . . .“

      Oh, . . . das hätte ich nicht gedacht. Und wissen Sie da näheres drüber?“

      „ . . . .“

      „Tatsächlich? Wir haben über dreißig Kernreaktoren mit ihren Abklingbecken in Deutschland. Die nächsten sind nicht weit entfernt. Grohnde, Krümmel, Brockdorf, Brunsbüttel, Unterweser, Emsland, etc. im Nordwesten um die 300 Kilometer entfernt. Und im Südwesten haben wir Isar, Gundremmingen, Neckarwestheim, Philippsburg, Biblis, etc. etwa 600 Kilometer entfernt. Sie wollen also sagen, dass wir hier nicht bleiben können?

      „ . . . .“

      „Ach ja? Um weiterhin überleben zu können, müssen wir unverzüglich diesen Ort verlassen. Die Gründe dafür liegen auf der Hand, sagen sie? Wenn niemand mehr da ist, der den Druck in den Reaktoren überprüft, oder die Steuerstäbe mit Geschickt und Erfahrungen durch die Brennelemente schiebt, dann ist Alarmstufe rot. Ist es das was Sie meinen?

      „ . . . .“

      „Ach Sie denken sogar, dass die Abwesenheit von Strom das Problem erst richtig im wahrsten Sinne des Wortes befeuert. Ich verstehe Sie. Niemand mehr da und kein Strom, ist eine böse Kombination, die die Sicherheit von Atomkraftwerken erheblich in Frage stellt.

      „ . . . .“

      „Ach so, . . . in Frage stellen ist maßlos untertrieben. Die Kernkraftwerke werden mit Sicherheit in die Luft fliegen, wenn niemand die außer Kontrolle geratenen Kettenreaktionen aufhält, und sich das Problem unaufhaltsam auf die in den Abklingbecken befindlichen Brennelementen ausweiten wird. Dann beginn ein Szenarium, das es bisher nur in der Fantasie gab.“

      „ . . . .“

      „Für das was dann passieren wird, gibt es keine Erfahrungen und somit kein Handbuch.“

      „ . . . .“

      „Ach ja, . . . dass wusste ich gar nicht. Die IAEO hat dieses Problem stets heruntergespielt, weil sie es einfach ausgeschlossen haben. Wen der Teufel aus den Uranatomen herausgelassen wird und zu Plutonium mutiert, dann wird die Kirche Recht behalten, und der Tag des Jüngsten Gerichts ist da. Und dann ist es besser man ist nicht in der Nähe eines Kernreaktors. Wir müssen uns möglichst weit entfernt von ihnen aufhalten. Was schlagen Sie vor, wo wir hinfahren sollen?“

      „ . . . .“

      Ach so, . . . sie meinen also mehr oder weniger sichere Orte sind, am Ufern des Orinocos, in Zentralafrika, in Australien, oder besser gleich nach Neuseeland. Das ist weit weg von hier und von anderen Kernkraftwerken. Aber was ist, wenn sie sich täuschen, Famelí?“

      „ . . . .“

      „Aha, . . . wir können auch nach Zwentendorf an der Donau fahren. Warum dort hin?“

      „ . . . .“

      „Weil dort ein Kernkraftwerk steht, dass nie in Betrieb ging. Sie schlagen vor dorthin zu fahren, weil das Gebäude genutzt wird und sicher, so wie zugängig für uns ist. Also nach Zwentendorf und dann beten. Gut Famelí, das machen wir“

      „ . . . .“

      „Ich will sie etwas fragen. Wenn Sie so gut Bescheid wissen, was ist dann mit den über tausenden führerlosen Öltankern auf den Weltmeeren, und den über dreißigtausend Nuklearsprengköpfen. Hunderte Raffinerien auf der ganzen Welt verteilt und eben so viel Fabriken, in denen chemische Prozesse laufen, die nicht einfach aufhören, bloß weil es kein Personal und keinen Strom mehr gibt.

       „ . . . .“

      „Die Paradiesähnliche Vision des Planeten Erde, in Abwesenheit der Menschen, mutiert ganz schnell zu einem Katastrophen Szenarium, nicht gekannten und geplanten Ausmaßes. Die überlebenden werden die Toten beneiden, könnte jetzt wahr werden.“

      „ . . . .“

      „Ach ja. Wie meinen Sie. Ich verstehe nicht recht?“

      „ . . . .“

      „Wie bitte, ich soll gut aufpassen, denn es ist noch nicht soweit.“

      Kapitel 2

      „Es ist 06:01Uhr an diesem 23. März hier in Berlin, liebe Hörerin und Hörer von RFB24, dem Radio für Berlin 24 mit dem Sie rund um die Uhr gut informiert sind. Unsere City Korrespondentin Francesca Bellini befindet sich im inneren Sperrbereich der Landestelle dieser riesigen Kugel. Francesca, kannst du uns hören?“

      „Ja David, ich kann dich gut hören.“

       „Erzähle uns bitte was da los ist und was du siehst, Francesca.“

      „Ja David. Im inneren Sperrbereich befinden wir uns nicht, denn dort kommt man nicht mehr hin. Es ist kurz nach Sonnenaufgang hier in Berlin. Wir stehen mit Scharen von Berliner Bürgern, Touristen, Journalisten und internationalen Kamerateams, an diesem wolkenlosen kalten Morgen auf der Joachimstaler Straße, Ecke Kantstraße. Das Objekt schwebt in guter Sichtweite etwa 150 Meter südwestlich von uns, genau über der Kreuzung am Kurfürstendamm. Es wird von der morgendlichen Sonne auf der linken Seite von uns gesehen hell angestrahlt und ist nach Auskunft verlässlicher Quellen kein Ballon, sondern eine mehr oder weniger massive Kugel. Eine riesig große dunkelgraue, vermutlich tausende von Tonnen schwere Kugel, von schätzungsweise 70 Meter im Durchmesser.