„Hähähä“, äffte Lukas. „Ihr werdet schon sehen, wenn meine nächtliche Besucherin auf der Matte steht.“
Bevor wir zum verschlossenen Essenssaal gegangen waren, hatte Lukas natürlich an seinem Handtuch mein nächtliches Präsent entdeckt. Triumphal lachend hatte er genüsslich an dem String gerochen, ihn in seine Hosentasche gesteckt und festgestellt: „Da muss mir wohl jemand gefolgt sein. Naja, wollen mal sehen.“ Pablo und Bert hatten anerkennend genickt. „Saubäh“, fränkelte Bert, während ich ein Grinsen zwanghaft unterdrücken musste.
Lukas zog nun ansatzweise den String aus seiner Bermuda. Sein lockerlässiges Lächeln war nicht für jeden in der Runde nachvollziehbar, Kerstin machte ein Gesicht wie ein nordkoreanischer Bankberater in einer Vorlesung für Neokapitalismus. Erklärungssuchend sah sie zu Pascal. Der schüttelte den Kopf, flüsterte ihr etwas ins Ohr und keine 20 Sekunden später war das neue Traumpaar des Club Punta Arabi in Richtung Zimmer verschwunden.
„Das gibt jetzt keine Punkte mehr“, rief ich hinterher. Alle lachten.
Nur Tina, das Bauchgeweih spuckte ein „Schlampe“ in die Runde.
Ich beachtete das nicht großartig, einzig Bert blickte auf und setzte sich auf des Bauchgeweihs Liege. Witterte da jemand seine Chance? Gebannt verfolgte ich das Gespräch der beiden.
Bert, mein Malerkumpel mit den baggerschaufelgroßen Händen, dem urfränkischem Dialekt und üblicherweise einem Gesichtsausdruck, der nur schwer zwischen total unterbelichtet oder sturzbetrunken unterscheiden lässt, gab den Frauenversteher. Oder vielmehr, den Bauchgeweihversteher. Denn Tinas Innenleben schien weitaus komplexer als das eines handelsüblichen Homo sapiens mit Doppel-X-Chromosom und Bert versuchte es mit allen Taktiken: Er pflichtete ihr bei, er tröstete, er widersprach, er machte ihr Komplimente. Längst hatten wir ihn durchschaut: Natürlich diente seine Aktion keinem anderen Zweck, als das Bauchgeweih ins Bett zu kriegen. Um es kurz zu machen: Mein Freund biss auf Granit. Möglicherweise war die Tätowierung gar keine Tätowierung. Möglicherweise waren es einfach Dekorationsstreifen eines Keuschheitsgürtels. Gespannt musterte ich ihr blaues Bikinihöschen. Keine Anzeichen eines versteckten Eisengurts, keine Rostspuren, kein klapperndes Schloss.
Tina, gelangweilt von Berts Ausführungen, stand auf. „Ich werd jetzt mal zum Strand gehen.“
„Oh, wart', ich komm mit“, bot sich Bert an. Seine Hartnäckigkeit war bewundernswert.
Das Bauchgeweih winkte ab. „Nene, lass mal lieber. Ich will jetzt alleine sein.“
Das saß. Als Tina verschwunden war, erboste sich Bert: „So a dumma Kuh! Aber wart ner, die griech i scho nuch.“
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